Fall Gustl Mollath
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Petra Klekih
Die Rechtanwaeldin
Lobelie
Gast_0007
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Natascha
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Fall Gustl Mollath
das Eingangsposting lautete :
ich finde, der Fall Mollath bietet Stoff genug für Diskussion in einem separaten Strang, deshalb habe ich einen neuen eröffnet
erfreulicherweise stehen nun die ersten längere Artikel bei SPON und in der Zeit, bin mal gespannt, ob sich auch die gedruckten Ausgaben dem Thema widmen
http://www.spiegel.de/panorama/gustl-mollath-und-die-hypovereinsbank-weggeraeumt-und-stillgestellt-a-868445.html
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/gustl-mollath-psychiatrie-wahn-hypovereinsbank
ich finde, der Fall Mollath bietet Stoff genug für Diskussion in einem separaten Strang, deshalb habe ich einen neuen eröffnet
erfreulicherweise stehen nun die ersten längere Artikel bei SPON und in der Zeit, bin mal gespannt, ob sich auch die gedruckten Ausgaben dem Thema widmen
http://www.spiegel.de/panorama/gustl-mollath-und-die-hypovereinsbank-weggeraeumt-und-stillgestellt-a-868445.html
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/gustl-mollath-psychiatrie-wahn-hypovereinsbank
Natascha- Anzahl der Beiträge : 216
Anmeldedatum : 18.06.12
Meine Güte, Lobelie, dein Blog
quillt ja über, toll !
Ist wirklich schade, daß Wordpress so untauglich für eine solche Kommentarfülle ist. Ich les ja wirklich gern auch die Kommentare, grade bei derart klugen Kommentatoren, aber schwierig, schwierig.
Beim nächsten großen Skandal mußt du wirklich drüber nachdenken, ein anderes Blogformat zu wählen.
Obwohl - wichtiger ist ja sowieso, was drin steht.
Ist wirklich schade, daß Wordpress so untauglich für eine solche Kommentarfülle ist. Ich les ja wirklich gern auch die Kommentare, grade bei derart klugen Kommentatoren, aber schwierig, schwierig.
Beim nächsten großen Skandal mußt du wirklich drüber nachdenken, ein anderes Blogformat zu wählen.
Obwohl - wichtiger ist ja sowieso, was drin steht.
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
Und schon wieder überschnitten
Tja, es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde...
Ich wette mal drauf, wir haben einen Forengeist. Der sorgt dafür, daß wichtige Dinge überlesen werden, der sorgt dafür, daß extreme Charaktere noch extremer werden, bei mir z. B. sorgt er dafür, daß ganze Textblöcke verschwinden, während ich noch tippe usw.
Stephen King hat mal eine gruselige Geschichte geschrieben über einen Elf, der in seiner Schreibmaschine wohnte, der hieß Fornit, und den hat er immer mit Brotkrümeln gefüttert, die er zwischen die Tasten gestreut hat.
Das wird meiner Tastatur natürlich nicht gut bekommen, daher muß er sich selbst behelfen
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
Eingang des HVB-Berichts
Gast75 (Posting #26) im Beck-Blog hat kommentiert:
"Gestern in der Münchner Runde hat die Ministerin mehrere verschiedene Daten genannt, wann das Ministerium den Revisionsbericht erhalten hat.
Ganz egal, welche Konsequenzen mit dem Erhalt des Berichts verbunden sein können, sollte doch über das Datum des Eingangs des Revisionsberichts beim Ministerium Klarheit bestehen. Dadurch, dass mehrfach andere Daten genannt werden, wird doch die Brisanz des Berichts klar..... "
ich seh das genauso
http://blog.beck.de/2012/11/29/fall-mollath-wie-geht-es-weiter?page=6
"Gestern in der Münchner Runde hat die Ministerin mehrere verschiedene Daten genannt, wann das Ministerium den Revisionsbericht erhalten hat.
Ganz egal, welche Konsequenzen mit dem Erhalt des Berichts verbunden sein können, sollte doch über das Datum des Eingangs des Revisionsberichts beim Ministerium Klarheit bestehen. Dadurch, dass mehrfach andere Daten genannt werden, wird doch die Brisanz des Berichts klar..... "
ich seh das genauso
http://blog.beck.de/2012/11/29/fall-mollath-wie-geht-es-weiter?page=6
Natascha- Anzahl der Beiträge : 216
Anmeldedatum : 18.06.12
Dem
stimme ich voll und ganz zu: sie weiß genau, wie brisant der Bericht ist - daher kam sie auch erst im November 2012 in die Gänge, was das Vollstreckungsverfahren angeht.
Nur zum letzten Mittel (Wiederaufnahme) wollte sie nicht greifen; da hat Seehofer sie zum Jagen tragen müssen; er ist schließlich Populist.
Nur zum letzten Mittel (Wiederaufnahme) wollte sie nicht greifen; da hat Seehofer sie zum Jagen tragen müssen; er ist schließlich Populist.
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
Anmeldedatum : 14.06.12
Bayern3 - Kontrovers -
ist heute (nicht morgen)
bin zu der Zeit außer Haus, hab aber die Aufnahme schon programmiert und schau mir das natürlich noch am späten Abend an
bin zu der Zeit außer Haus, hab aber die Aufnahme schon programmiert und schau mir das natürlich noch am späten Abend an
Natascha- Anzahl der Beiträge : 216
Anmeldedatum : 18.06.12
So, nun bin ich mit der Aufbereitung fertig...
Vor dem Rechtsausschuß sagte Merk am 6.12.2012:
"Anschließend" bedeutet: nach Bewertung über die Hühnerleitung.
Natürlich konnte die Bank den Schweizverdacht nicht wesentlich erhärten, wie denn auch, wenn die Mitarbeiter abstreiten? Abgesehen davon wollte sie es wohl auch kaum. Es gab aber genug Anhaltspunkte dafür, daß die Vorwürfe stimmen (die nachgewiesene Zusammenarbeit mit der Schweizer Bank Leu einschließlich der Zahlung von Provisionen, die natürlich auf ein Schweizer Konto flossen, sonst hätte es die Revision mitbekommen; die Vollmacht für die Ehefrau, für eine Kundin Vermögen in der Schweiz zu verwalten; nachweisbare jährliche Schweizaufenthalte; die hohen Bargeldeinzahlungen auf ihr Konto; bei Herrn D. das spätere Eingeständnis, in der Schweiz Konten zu verwalten, seine Geldwäsche hinsichtlich Schwarzgeldes (Schweizer Franken und 1000,- DM-Scheine) für die besagte allgemein bekannte Persönlichkeit über das eigene Konto).
Und während die StA den Bericht gleich an die Steufa weiterleitet, weil er brisant ist, will die eigene Fachabteilung nix mitgekriegt haben?
http://de.scribd.com/doc/116448037/Beate-Merk-RechtsausschussMeine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, nun zum zweitenPunkt: zum Sonderrevisionsbericht der Hypo-Vereinsbank aus dem Jahr 2003. Auch hierzu habe ich in meinem Bericht vor dem Rechtsausschuss im März eingehend Stellung genommen. Und zwar aufgrund der Bewertung durch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafverfahren Nürnberg-Fürth.
Als die Existenz des Sonderrevisionsberichts über die Medien im Dezember 2011 bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft den Bericht bei der Hypo-Vereinsbank angefordert. Den nun immer wieder zitierten Kronzeugensatz aus dem Bericht hab ich im März nicht gekannt. Die Staatsanwaltschaft hat damals in ihrer Bewertung zu diesem Satz mitgeteilt, ich zitiere: »Entgegen dieser Zusammenfassung findet sich jedoch eine Bestätigung des Verdachts, dass entgegen der offiziellen Weisung die geschilderte Art der Auftragsübermittlung an Schweizer Banken nach 1998 weitergeführt wurde, oder des Verdachts, dass Wertpapiere oder Bargeld von Mitarbeitern der Bank persönlich in die Schweiz gebracht wurden, gerade nicht im Bericht.«
Es bestand damals für mein Haus kein Anlass, an dieser Bewertung zu zweifeln. Die Staatsanwaltschaft hat den Revisionsbericht der Hypo-Vereinsbank am 29. Dezember 2011 erhalten. Dass die Hypo-Vereinsbank ihren Revisionsbericht aus dem Jahre 2003 erst acht Jahre später, und nur auf Anforderung der Staatsanwaltschaft, dieser zugeleitet hat, spricht für sich. Die Staatsanwaltschaft hat den Bericht umgehend ausgewertet und hat ihn am 5. Januar 2012 den Finanzbehörden zugeleitet.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe den Revisionsbericht angefordert, als Widersprüche zwischen der Bewertung der HVB und der Staatsanwaltschaft zu den Schwarzgeldvorwürfen öffentlich behauptet wurden. Der Bericht ging im Justizministerium am 9. November 2012 ein und wurde mir anschließend vorgelegt.
Der Generalstaatsanwalt in Nürnberg kam seinerseits, er hat sich auch damit befasst, zu dem Ergebnis, dass der damaligen Bewertung der Staatsanwaltschaft zuzustimmen ist, die die Grundlage für meinen Rechtsausschussbericht war. Meine Fachabteilung teilt diese Einschätzung. Dazu also, ich habe Ihnen nichts vorenthalten.
"Anschließend" bedeutet: nach Bewertung über die Hühnerleitung.
Natürlich konnte die Bank den Schweizverdacht nicht wesentlich erhärten, wie denn auch, wenn die Mitarbeiter abstreiten? Abgesehen davon wollte sie es wohl auch kaum. Es gab aber genug Anhaltspunkte dafür, daß die Vorwürfe stimmen (die nachgewiesene Zusammenarbeit mit der Schweizer Bank Leu einschließlich der Zahlung von Provisionen, die natürlich auf ein Schweizer Konto flossen, sonst hätte es die Revision mitbekommen; die Vollmacht für die Ehefrau, für eine Kundin Vermögen in der Schweiz zu verwalten; nachweisbare jährliche Schweizaufenthalte; die hohen Bargeldeinzahlungen auf ihr Konto; bei Herrn D. das spätere Eingeständnis, in der Schweiz Konten zu verwalten, seine Geldwäsche hinsichtlich Schwarzgeldes (Schweizer Franken und 1000,- DM-Scheine) für die besagte allgemein bekannte Persönlichkeit über das eigene Konto).
Und während die StA den Bericht gleich an die Steufa weiterleitet, weil er brisant ist, will die eigene Fachabteilung nix mitgekriegt haben?
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
Anmeldedatum : 14.06.12
Salamitaktik
noch schnell ein Link, der mir neu war:
http://brickhenge.wordpress.com/2012/12/11/zwischen-ruckschaufehlern-und-salamitaktik/
nun muß ich aber los
http://brickhenge.wordpress.com/2012/12/11/zwischen-ruckschaufehlern-und-salamitaktik/
nun muß ich aber los
Natascha- Anzahl der Beiträge : 216
Anmeldedatum : 18.06.12
Re: Fall Gustl Mollath
nächste Woche wird wahrscheinlich WA-Antrag gestellt:
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Neuer-Prozess-rueckt-naeher;art1158781,1765750
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Neuer-Prozess-rueckt-naeher;art1158781,1765750
Natascha- Anzahl der Beiträge : 216
Anmeldedatum : 18.06.12
Das ist aber auch
die einzige "Information" dieses wirren Artikels.
Auf welche "neuen" Tatsachen will denn die StA Regensburg den Antrag stützen, den sie auf Anordnung zu stellen hat?
Ich muß sagen, daß mich die Schnelligkeit des erzwungenen Antrags eher skeptisch stimmt, was seine Qualität angeht.
Nehmen wir einmal an, daß die StA Regensburg keine Lust hat, den von ihr erwarteten Antrag zu stellen: was läge dann näher, zwar schnell, aber qualitativ unzulänglich das politisch erwartete Ergebnis zu liefern?
Mit der Folge, daß der Antrag vom LG Regensburg abgelehnt wird?
Und? Wurde bezüglich der Einflußnahme Brixners auf das Steufa-Verfahren etwas ermittelt, das als neue Tatsache gelten muß? Ich warte ab. Und bleibe skeptisch.
Auf welche "neuen" Tatsachen will denn die StA Regensburg den Antrag stützen, den sie auf Anordnung zu stellen hat?
Ich muß sagen, daß mich die Schnelligkeit des erzwungenen Antrags eher skeptisch stimmt, was seine Qualität angeht.
Nehmen wir einmal an, daß die StA Regensburg keine Lust hat, den von ihr erwarteten Antrag zu stellen: was läge dann näher, zwar schnell, aber qualitativ unzulänglich das politisch erwartete Ergebnis zu liefern?
Mit der Folge, daß der Antrag vom LG Regensburg abgelehnt wird?
Und? Wurde bezüglich der Einflußnahme Brixners auf das Steufa-Verfahren etwas ermittelt, das als neue Tatsache gelten muß? Ich warte ab. Und bleibe skeptisch.
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
Anmeldedatum : 14.06.12
Lobelie
vielleicht braucht das Wiederaufnahme-Verfahren genau so wenig Qualität wie das ursprüngliche Verfahren, das Herrn Mollath in die Psychiatrie brachte
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
Stringa,
willst Du mich wirklich in Depressionen stürzen?
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
Anmeldedatum : 14.06.12
Och Gott, nee, Lobelie
bestimmt geht wieder meine schwarze Seele mit mir durch.
Ich würde doch wirklich auch gern an die allgemeine Solidität der Justiz glauben (glaub ich jedenfalls).
Das Problem relativiert sich ja auch gleich, wenn man etwas Abstand nimmt und unser System mit anderen Ländern vergleicht. Da tun sich ja noch ganz andere Abgründe auf.
Kennst du die Geschichte von Thomas Mann über Moses, wie er versuchte, ein Volk, bzw. eine Kultur zu bilden und wie es ihm schwerfiel, für alle gerechte Urteile zu finden, und wie dann sein Schwiegervater, der gelassene Beduine, ihm riet, er möge doch Richter einsetzen und auf den Einwand von Moses, dann würden ja noch mehr Fehlurteile passieren, antwortete, "Ja,ja, mag schon sein, aber Hauptsache, es findet überhaupt so etwas wie ein Gerichtsverfahren statt. Unterm Strich kommt dann schon Gerechtigkeit heraus"
Ich hab´s jetzt natürlich nicht wörtlich wiedergegeben, aber so ungefähr war der Sinn.
Thomas Mann ist der Größte (wie Tarantino), was gelassenes Hinnehmen von unangenehmen Realitäten betrifft.
Ich würde doch wirklich auch gern an die allgemeine Solidität der Justiz glauben (glaub ich jedenfalls).
Das Problem relativiert sich ja auch gleich, wenn man etwas Abstand nimmt und unser System mit anderen Ländern vergleicht. Da tun sich ja noch ganz andere Abgründe auf.
Kennst du die Geschichte von Thomas Mann über Moses, wie er versuchte, ein Volk, bzw. eine Kultur zu bilden und wie es ihm schwerfiel, für alle gerechte Urteile zu finden, und wie dann sein Schwiegervater, der gelassene Beduine, ihm riet, er möge doch Richter einsetzen und auf den Einwand von Moses, dann würden ja noch mehr Fehlurteile passieren, antwortete, "Ja,ja, mag schon sein, aber Hauptsache, es findet überhaupt so etwas wie ein Gerichtsverfahren statt. Unterm Strich kommt dann schon Gerechtigkeit heraus"
Ich hab´s jetzt natürlich nicht wörtlich wiedergegeben, aber so ungefähr war der Sinn.
Thomas Mann ist der Größte (wie Tarantino), was gelassenes Hinnehmen von unangenehmen Realitäten betrifft.
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
P. S.
Und außerdem ist es eine der großen Lebensregeln im Zen-Buddhismus, selbst wenn einem das eigene Tun sinnlos erscheinen mag, so soll man doch immer sein Bestes geben (ist auch wieder richtig schön auf mein eigenes Niveau verkürzt, aber egal).
Ich habe diesen Satz immer als Ansporn empfunden, und handle leider nur sehr selten danach.
Aber ich glaube, du tust das, was du kannst, immer richtig gut, und dafür kriegst du meine Hochachtung und ein paar
Ich habe diesen Satz immer als Ansporn empfunden, und handle leider nur sehr selten danach.
Aber ich glaube, du tust das, was du kannst, immer richtig gut, und dafür kriegst du meine Hochachtung und ein paar
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
Re: Fall Gustl Mollath
ich bleibe auch skeptisch, aber ich hoffe trotzdem, dass der WA-Antrag akzeptiert werden wird, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass es sich irgendein Staatsanwalt / Gericht / Ministerium erlauben kann, einfach das alte Urteil aufzuheben und Gustl freizulassen, das wäre doch ein neuer Skandal, nein, das will ich einfach nicht glauben - wo sich Gustl doch schon im voraus bedankt hat bei Seehofer , wenn nun wirklich neu verhandelt wird, werden die beiden noch richtige Freunde - der Gustl und der Horsti - man stelle sich nur vor, da schlägt am Ende noch Horsti richtig Kapital aus dem Skandal für seine Landtagswahl
nun melde ich mich wieder ab bis morgen Abend, nehme aber den Schlötterer mit auf die Zugreise und bilde mich weiter
nun melde ich mich wieder ab bis morgen Abend, nehme aber den Schlötterer mit auf die Zugreise und bilde mich weiter
Natascha- Anzahl der Beiträge : 216
Anmeldedatum : 18.06.12
Re: Fall Gustl Mollath
die SZ ist auch schon wach:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-fakten-widersprechen-der-ministerin-1.1549168
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-fakten-widersprechen-der-ministerin-1.1549168
Natascha- Anzahl der Beiträge : 216
Anmeldedatum : 18.06.12
Immerhin noch einer,
der den Schindler-Auftritt entsprechend würdigt - wenngleich verbunden mit einer provokanten These:
http://www.heise.de/tp/blogs/8/153359Merkwürdiger als Merks Auftritt (über den der Rechtsanwalt Thomas Stadler schrieb, es sei ja nichts Neues, dass diese Politikerin sich "nicht von Fakten irritieren lässt"), war jedoch der des SPD-Abgeordneten Schindler: Er verteidigte die Justizministerin trotz ihrer offensichtlichen Falschaussagen mehr als er sie kritisierte und hatte auch am Instanzenweg, der Mollath ins Irrenhaus brachte, nichts wirklich auszusetzen. Die einzige Konsequenz aus dem Fall wäre für ihn, dass die Justiz sich eventuell "schämen" muss – aber auch nur dann, wenn sie selbst feststellt, dass sie Fehler gemacht hat. Weil Schindler bereits vorher Aufsehen erregt hatte, als er die Medien aus einer Sitzung des Rechtsausschusses zum Fall Mollath verbannte, muss sich die SPD nun Fragen gefallen lassen, inwieweit auch Honoratioren der in Nürnberg traditionell starken Sozialdemokratie in Schwarzgeldgeschäfte verwickelt sein könnten.
Peter Mühlbauer
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
Anmeldedatum : 14.06.12
Na endlich !
Das Verhalten der SPD im Fall Mollath war von Anfang an dermaßen zögerlich, daß man sich schon die eine oder andere Frage stellte (haben wir hier im Forum ja auch getan).
Und wenn diese Fragen jetzt endlich mal öffentlich gestellt würden, um so besser.
Und wenn diese Fragen jetzt endlich mal öffentlich gestellt würden, um so besser.
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
Strange!
Heute in der ZEIT, S. 2-3:
Ein unglaublicher Artikel, der von Frau Merk hätte geschrieben sein können.
In einer Chromologie heißt es:
2001 Mollath misshandelt seine Ehefrau Petra.
Falsch dann auch:
2003 Mollaths Frau Petra stellt Strafanzeige gegen ihn (nein, das hat sie schon im November 2002 getan).
Perfide: es wird auf einen Fall hingewiesen, wo auf öffentlichen Druck am 24.4.2002 ein Sexualstraftäter (!) eneut begutachtet und dann aus dem Maßregelvollzug entlassen wurde. Drei Monate später vergewaltigte er erneut. Was ist denn das für ein Vergleich...
Null Kritik an StA, Gericht und Gutachtern. Dafür Bedauern für Prof. Dr. Leipziger, aus dessen Einweisungsgutachten Mollaths Verhalten während der rechtswidrigen einstweiligen Unterbringung negativ zitiert wird. Mollaths Anzeige: ein Wirrwarr, der arme mißverstandene Hasso Nerlich prüft merkwürdigerweise eine Wiederaufnahme (was nicht stimmt, es ist die StA Regensburg).
Ich fasse es nicht.
Ein Kranker wird Held.
Wurde der Nürnberger Gustl Mollath in der Psychiatrie weggesperrt, weil er einen Bankenskandal aufdeckte? Oder wird mit dem vermeintlichen Justizopfer Wahlkampf gemacht?
von Anita Blasberg, Kerstin Kohlenberg und Sabine Rückert [!]
Ein unglaublicher Artikel, der von Frau Merk hätte geschrieben sein können.
In einer Chromologie heißt es:
2001 Mollath misshandelt seine Ehefrau Petra.
Falsch dann auch:
2003 Mollaths Frau Petra stellt Strafanzeige gegen ihn (nein, das hat sie schon im November 2002 getan).
Perfide: es wird auf einen Fall hingewiesen, wo auf öffentlichen Druck am 24.4.2002 ein Sexualstraftäter (!) eneut begutachtet und dann aus dem Maßregelvollzug entlassen wurde. Drei Monate später vergewaltigte er erneut. Was ist denn das für ein Vergleich...
Null Kritik an StA, Gericht und Gutachtern. Dafür Bedauern für Prof. Dr. Leipziger, aus dessen Einweisungsgutachten Mollaths Verhalten während der rechtswidrigen einstweiligen Unterbringung negativ zitiert wird. Mollaths Anzeige: ein Wirrwarr, der arme mißverstandene Hasso Nerlich prüft merkwürdigerweise eine Wiederaufnahme (was nicht stimmt, es ist die StA Regensburg).
Ich fasse es nicht.
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
Anmeldedatum : 14.06.12
Heiße Luft?
Warum der Justizskandal doch keiner ist
Spiegel Online - 24 minutes ago
Sitzt Gustl Mollath seit Jahren zu Unrecht in der Psychiatrie? ... Doch was wird vom Justiz- und Psychiatrieskandal übrigbleiben, wenn jetzt di
13.12.2012
Fall Gustl Mollath Warum der Justizskandal doch keiner ist
Von Beate Lakotta
Sitzt Gustl Mollath seit Jahren zu Unrecht in der Psychiatrie? Sein Fall wurde zum Justizskandal erklärt, Mahnwachen werden für den "deutschen Mandela" abgehalten - doch am Ende könnte von all dem nicht viel mehr bleiben als heiße Luft. Denn viele Ungereimtheiten sind gar keine.[...]
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html
Den Zeitartikel konnte ich ja noch nicht lesen,
aber der Spiegel-Artikel geht ja in die ähnliche Richtung.
Das Problem mit all diesen Behauptungen ist doch, das es eben Behauptungen sind. Da findet ein Rosenkrieg statt, und alles was im Artikel steht kann genausogut von der Ehefrau inszeniert worden sein.
Wenn man sich alles, was man von den beiden Persönlichkeiten so aus den Medien weiß vor Augen führt, so würde ich solche Inszenierungen unbedingt der Frau zutrauen. Sie ist doch diejenige, die mit Geldentzug gedroht hat, sie ist doch diejenige, die im Bekanntenkreis verlauten ließ, sie wüßte schon, wie sie ihren Mann loswerden könnte. Zumindest diese Mitteilungen stehen ja unwiedersprochen in der Presse.
Die handgreiflichen Streitereien mit seiner Ehefrau gibt Herr Mollath ja selbst zu, nur, er sagt, daß sie, seine Ehefrau diese Handgreiflichkeiten angefangen hätte, und auch das scheint mir zumindest glaubhaft.
Bei den Reifenstechereien kann es sich genauso gut um eine Inszenierung handeln, schließlich gibt es keinen Beweis dafür, sondern ebenfalls nur Aussage gegen Aussage.
Das ist doch grade die Crux, daß das Gericht bei einer solchen Situation nichts geprüft hat, sondern einfach beschlossen hat: Wir glauben jetzt mal der Ehefrau.
Also ich weiß ja nicht, warum dieser Spiegel-Artikel geschrieben wurde und wer da was verteidigen will, und ich weiß auch nicht, warum Frau Rückert einen Artikel mit solcher Zielrichtung schreiben sollte, spielen da Rivalitäten zwischen Spiegel, Zeit und Süddeutscher vielleicht eine Rolle ?
Das Problem mit all diesen Behauptungen ist doch, das es eben Behauptungen sind. Da findet ein Rosenkrieg statt, und alles was im Artikel steht kann genausogut von der Ehefrau inszeniert worden sein.
Wenn man sich alles, was man von den beiden Persönlichkeiten so aus den Medien weiß vor Augen führt, so würde ich solche Inszenierungen unbedingt der Frau zutrauen. Sie ist doch diejenige, die mit Geldentzug gedroht hat, sie ist doch diejenige, die im Bekanntenkreis verlauten ließ, sie wüßte schon, wie sie ihren Mann loswerden könnte. Zumindest diese Mitteilungen stehen ja unwiedersprochen in der Presse.
Die handgreiflichen Streitereien mit seiner Ehefrau gibt Herr Mollath ja selbst zu, nur, er sagt, daß sie, seine Ehefrau diese Handgreiflichkeiten angefangen hätte, und auch das scheint mir zumindest glaubhaft.
Bei den Reifenstechereien kann es sich genauso gut um eine Inszenierung handeln, schließlich gibt es keinen Beweis dafür, sondern ebenfalls nur Aussage gegen Aussage.
Das ist doch grade die Crux, daß das Gericht bei einer solchen Situation nichts geprüft hat, sondern einfach beschlossen hat: Wir glauben jetzt mal der Ehefrau.
Also ich weiß ja nicht, warum dieser Spiegel-Artikel geschrieben wurde und wer da was verteidigen will, und ich weiß auch nicht, warum Frau Rückert einen Artikel mit solcher Zielrichtung schreiben sollte, spielen da Rivalitäten zwischen Spiegel, Zeit und Süddeutscher vielleicht eine Rolle ?
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
Das Beste ist,
daß sich SPIEGEL und ZEIT widersprechen.
(Welchen Anteil Rückert an dem Artikel hat, weiß ich nicht - vielleicht will sie Kröber retten?)
Jetzt nehmen wir mal das Rätsel um das Attest:
Lakotta/SPIEGEL:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html
Da war also zufälligerweise der Assistenzarzt am 14.8.2001 und am 3.6.2002 tätig, weshalb seine Mutter nichts von dieser Patientin weiß. Das Attest wurde aber nur ein Mal ausgestellt, nämlich am 3.6.2002.
Und was steht in der ZEIT?
Mal wieder dasselbe frauenbewegte Urteil:
Da liegst Du mit Deiner Inszenierung ziemlich gut! Nur blöd, daß sich Arzt und Patientin hier so gar nicht abgesprochen haben. Von einem Arzt ist in der ZEIT übrigens nicht die Rede.
(Welchen Anteil Rückert an dem Artikel hat, weiß ich nicht - vielleicht will sie Kröber retten?)
Jetzt nehmen wir mal das Rätsel um das Attest:
Lakotta/SPIEGEL:
Doch es gibt eine einfache Erklärung für die fehlende Erinnerung der Ärztin: Laut Attest findet sich Gustl Mollaths Frau Petra am 14. August 2001 zur Untersuchung ein. Aber nicht Madeleine R. führt diese durch, sondern ihr Sohn Markus, ebenfalls Arzt, der zu der Zeit als Assistent in der Praxis arbeitet. Das Attest trägt deshalb den Stempel der Praxis mit seiner Unterschrift.
Keine Beweise für Schwarzgeldgeschäfte
Er erinnert sich an die Patientin, ihre Angaben und die Verletzungen hat er dokumentiert. Noch heute sind sie in der Praxis-EDV nachzuvollziehen: Demnach gab Petra Mollath an, ihr Mann habe sie zwei Tage zuvor mehrfach mit der flachen Hand geschlagen, bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und sie gebissen. Sie sei in diesem Jahr schon zweimal von ihm misshandelt worden.
Als Petra Mollath sich ein Jahr später im Zuge der Trennung entschließt, ihren Mann wegen Körperverletzung anzuzeigen und den Arzt um ein entsprechendes Attest bittet, stützt er sich auf seine Aufzeichnungen: "Die bei uns durchgeführte Untersuchung am 14.08.01 um 11:30 zeigte folgende Befunde: Prellmarke und Hämatom der rechten Schläfe von 3x5 cm Durchmesser, handbreite Hämatome an beiden Oberarmen, Hämatome an beiden Unterschenkeln, am linken Oberschenkel, Würgemale am Hals unterhalb des Kehlkopfes, Bisswunde am rechten Ellenbogen mit Abdruck von Unter- und Oberkiefer (...). Die erhobenen Befunde und Verletzungsmuster decken sich mit der Anamnese, die Schilderungen der Patientin sind durchaus glaubhaft."
Es sei nicht ungewöhnlich, sagt der Arzt dem SPIEGEL, dass Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden, erst nach längerer Zeit Anzeige erstatten und dann um ein Attest bitten. Auch in diesem Fall sei es so gewesen, er könne dies vor Gericht bezeugen.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html
Da war also zufälligerweise der Assistenzarzt am 14.8.2001 und am 3.6.2002 tätig, weshalb seine Mutter nichts von dieser Patientin weiß. Das Attest wurde aber nur ein Mal ausgestellt, nämlich am 3.6.2002.
Und was steht in der ZEIT?
Mal wieder dasselbe frauenbewegte Urteil:
Allerdings weiß jeder, der sich mit Familiengewalt auskennt, dass einer Anzeige gegen den Ehemann häufig lange Phasen der Unentschiedenheit vorausgehen.
Petra Mollath hat das späte Datum damit erklärt, dass sie sich das Attest neu habe ausstellen lassen müssen, nachdem sie ein früheres, zeitnah ausgestelltes bei ihrem Auszug »aufgrund der befürchteten weiteren Angriffe nicht mitnehmen konnte«.
Da liegst Du mit Deiner Inszenierung ziemlich gut! Nur blöd, daß sich Arzt und Patientin hier so gar nicht abgesprochen haben. Von einem Arzt ist in der ZEIT übrigens nicht die Rede.
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
Anmeldedatum : 14.06.12
Lobelie
habe grade deinen III. Teil verschlungen. Faszinierend !
Ich glaube, du hast grade eine neue Literaturgattung erfunden, den Gerichtsroman .
Da muß Herr Grisham sich aber wirklich anstrengen.
Weißt du, wie selten so etwas ist, eine minutiöse gut recherchierte Berichterstattung über einen Skandal-Fall, der noch dazu spannend zu lesen ist und für Laien auch sehr gut beschreibt, wie und warum es zu manchen Situationen kommt ?
Ja sicher weißt du das. Also ich find´s ganz hervor-ragend und das einzige, was ich jetzt noch tun muß, ist, mir morgen doch noch die Zeit zu kaufen.
Haben die wirklich Frau Maske zu einem Statement bewegen können? Das dürfte nicht billig gewesen sein, spekulier´ich jetzt mal
Gute Nacht, die du dir redlich verdient hast und
Ich glaube, du hast grade eine neue Literaturgattung erfunden, den Gerichtsroman .
Da muß Herr Grisham sich aber wirklich anstrengen.
Weißt du, wie selten so etwas ist, eine minutiöse gut recherchierte Berichterstattung über einen Skandal-Fall, der noch dazu spannend zu lesen ist und für Laien auch sehr gut beschreibt, wie und warum es zu manchen Situationen kommt ?
Ja sicher weißt du das. Also ich find´s ganz hervor-ragend und das einzige, was ich jetzt noch tun muß, ist, mir morgen doch noch die Zeit zu kaufen.
Haben die wirklich Frau Maske zu einem Statement bewegen können? Das dürfte nicht billig gewesen sein, spekulier´ich jetzt mal
Gute Nacht, die du dir redlich verdient hast und
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
Anmeldedatum : 22.06.12
So, ich hab jetzt die Print-Ausgbe der Zeit
Das finde ich schon merkwürdig von der Zeit.
Ich verstehe ja noch, daß der Artikel sich gegen wilde Verschwörungstheorien wendet, wonach sich im Hinterzimmer maskierte Banker, Kunden, Politiker und Gutachter zusammensetzen und beschließen, so, der Mollath muß weg.
Aber im Kampf gegen diese VTs kann man doch nicht behaupten, da säße Herr Mollath zu Recht in der Psychiatrie !
Da bringt der Hauptgutachter Herr Leipziger vor, wie Herr Mollath sich nach der Einlieferung verhalten habe, (in Unterhose herumgelaufen, sich nicht gewaschen etc.).
Da wird über die Umstände der Verhaftung eine Beschreibung geliefert, die offenbar den krankhaften Zustand von Herrn Mollath dokumentieren soll ( Eingeigelt in seinem verdunkelten Haus, Versteck auf dem Dachboden usw.)
Nur, die vergessen eines, in diesem Rosenkrieg hatte er wahrscheinlich allen Grund sich vor seiner Frau, der Polizei und den Psychiatern zu fürchten. Sie hatte ihm und anderen ja angekündigt, zu was sie fähig sei.
Und wenn ich mir die beiden Persönlichkeiten so ansehe, dann bin ich mir ziemlich sicher, wem ich Inszenierungen zutrauen kann und wem nicht.
So wie er verhält sich ein Mann, der von Natur aus einen engen geschlossenen Charakter hat, eben ein Igel. Jemand, der sich bei Stress in seinem dunklen Haus verschanzt, ist für mich kein Typ, der sich dann aufmacht und Reifen zersticht, und auch keiner, der von sich aus seine Frau verprügelt - diese Handgreiflichkeiten mögen passiert sein, aber ausgegangen sind sie von ihr. Das ist absolut unstimmig.
Und wenn dann jemand tatsächlich in der Psychiatrie landet, dann möchte ich nicht wissen, ein welchem Ausnahmezustand er sich dann befinden mag.
Daraufhin seltsame, vielleicht sogar - aber nur vielleicht - krankhafte Gemütszustände zu diagnostizieren, ist eines und evtl. mit gutem Willen noch nachvollziehbar, aber Gemeingefährlichkeit ist völlig daneben, wenn man bedenkt, was für Leute sonst so frei rumlaufen.
Das scheint ja das Hauptproblem zu sein, daß Herr Mollath in ein System geraten ist, aus dem man unter bestimmten Bedingungen eben nicht mehr herauskommt, ohne daß man einen wirklich Schuldigen ausmachen kann. Es haben sich alle eben nicht mehr als Nachlässigkeit vorzuwerfen, vielleicht zu viel Beharren und Verteidigen des Systems, und - ebenfalls vielleicht - noch ein bißchen bösen Willen des einen oder anderen Akteurs in diesem Drama, was das Ernstnehmen seiner angeblichen (Wahn)Vorstellungen bzgl. der Hypo Bank betrifft.
Ich kann weder Frau Rückert noch Herrn Kröber verstehen, der ja auch in diesem Artikel zitiert wird.
Ich verstehe ja noch, daß der Artikel sich gegen wilde Verschwörungstheorien wendet, wonach sich im Hinterzimmer maskierte Banker, Kunden, Politiker und Gutachter zusammensetzen und beschließen, so, der Mollath muß weg.
Aber im Kampf gegen diese VTs kann man doch nicht behaupten, da säße Herr Mollath zu Recht in der Psychiatrie !
Da bringt der Hauptgutachter Herr Leipziger vor, wie Herr Mollath sich nach der Einlieferung verhalten habe, (in Unterhose herumgelaufen, sich nicht gewaschen etc.).
Da wird über die Umstände der Verhaftung eine Beschreibung geliefert, die offenbar den krankhaften Zustand von Herrn Mollath dokumentieren soll ( Eingeigelt in seinem verdunkelten Haus, Versteck auf dem Dachboden usw.)
Nur, die vergessen eines, in diesem Rosenkrieg hatte er wahrscheinlich allen Grund sich vor seiner Frau, der Polizei und den Psychiatern zu fürchten. Sie hatte ihm und anderen ja angekündigt, zu was sie fähig sei.
Und wenn ich mir die beiden Persönlichkeiten so ansehe, dann bin ich mir ziemlich sicher, wem ich Inszenierungen zutrauen kann und wem nicht.
So wie er verhält sich ein Mann, der von Natur aus einen engen geschlossenen Charakter hat, eben ein Igel. Jemand, der sich bei Stress in seinem dunklen Haus verschanzt, ist für mich kein Typ, der sich dann aufmacht und Reifen zersticht, und auch keiner, der von sich aus seine Frau verprügelt - diese Handgreiflichkeiten mögen passiert sein, aber ausgegangen sind sie von ihr. Das ist absolut unstimmig.
Und wenn dann jemand tatsächlich in der Psychiatrie landet, dann möchte ich nicht wissen, ein welchem Ausnahmezustand er sich dann befinden mag.
Daraufhin seltsame, vielleicht sogar - aber nur vielleicht - krankhafte Gemütszustände zu diagnostizieren, ist eines und evtl. mit gutem Willen noch nachvollziehbar, aber Gemeingefährlichkeit ist völlig daneben, wenn man bedenkt, was für Leute sonst so frei rumlaufen.
Das scheint ja das Hauptproblem zu sein, daß Herr Mollath in ein System geraten ist, aus dem man unter bestimmten Bedingungen eben nicht mehr herauskommt, ohne daß man einen wirklich Schuldigen ausmachen kann. Es haben sich alle eben nicht mehr als Nachlässigkeit vorzuwerfen, vielleicht zu viel Beharren und Verteidigen des Systems, und - ebenfalls vielleicht - noch ein bißchen bösen Willen des einen oder anderen Akteurs in diesem Drama, was das Ernstnehmen seiner angeblichen (Wahn)Vorstellungen bzgl. der Hypo Bank betrifft.
Ich kann weder Frau Rückert noch Herrn Kröber verstehen, der ja auch in diesem Artikel zitiert wird.
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
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Also,
ich habe die Juristerei (jedenfalls als Staatsanwältin) immer sehr spannend gefunden, und es macht ja auch Spaß, die Steine umzudrehen, sich in andere hineinzuversetzen, die Puzzlestücke zusammenzufügen. Und wenn eine Lücke bleibt, dann ist das eben so.
Wenn man sich die Kommentare zu Beate Lakottas SPIEGEL-Artikel ansieht: da kriegt sie aber ganz schön Gegenwind, und nicht nur von der VT-Seite.
Was die ZEIT geritten hat, weiß ich auch nicht. So substanzlos war selten ein Artikel. Z.B. diese Stelle:
Falsch, das hat er immer schon behauptet. Und so geht es weiter:
Damit bestreitet er doch gerade die Körperverletzung, indem er Notwehr behauptet. Das müßte doch einem Laien klar sein: so machen es doch schon die kleinen Kinder, wenn sie sich prügeln: "Der hat aber angefangen"! Wer anfängt, schafft für den anderen eine Notwehrlage.
Oder hier, zum Arbeitsgerichtsprozeß:
Doch, konnte sie; im Revisionsbericht hat sie 6 ihrer Kunden (bei Wolfgang D. waren es 18) identifiziert, die von der Bank Ernst zur Bank Leu wechselten. Sie wollte bloß die Namen nicht öffentlich werden lassen.
Wenn man sich die Kommentare zu Beate Lakottas SPIEGEL-Artikel ansieht: da kriegt sie aber ganz schön Gegenwind, und nicht nur von der VT-Seite.
Was die ZEIT geritten hat, weiß ich auch nicht. So substanzlos war selten ein Artikel. Z.B. diese Stelle:
Mollath bestreitet heute, seine Frau je misshandelt zu haben.
Falsch, das hat er immer schon behauptet. Und so geht es weiter:
Im Strafprozess hatte er die Körperverletzung nicht abgestritten, sondern lediglich erklärt, er habe sich gegen seine Frau gewehrt.
Damit bestreitet er doch gerade die Körperverletzung, indem er Notwehr behauptet. Das müßte doch einem Laien klar sein: so machen es doch schon die kleinen Kinder, wenn sie sich prügeln: "Der hat aber angefangen"! Wer anfängt, schafft für den anderen eine Notwehrlage.
Oder hier, zum Arbeitsgerichtsprozeß:
Außerdem konnte die Bank weder Namen von Kunden noch Kontonummern nennen, für deren Vermittlung Petra Mollath Provisionen erhalten haben sollte.
Doch, konnte sie; im Revisionsbericht hat sie 6 ihrer Kunden (bei Wolfgang D. waren es 18) identifiziert, die von der Bank Ernst zur Bank Leu wechselten. Sie wollte bloß die Namen nicht öffentlich werden lassen.
Lobelie- Anzahl der Beiträge : 2568
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Bzgl. Beate Lakotta
Ja,hab ich auch gelesen, nicht alle, muß ich gestehen, sind ja mittlerweile 99 Kommentarseiten.
Ist auch in Ordnung so. Die Mehrzahl setzt sich sehr kritisch mit ihr auseinander.
Ich will jetzt nicht schlankweg behaupten, daß das eine was mit dem anderen zu tun hat, aber Frau Lakotta ist Emma-Preisträgerin
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/sommer-2010/die-preistraegerinnen/
Ist auch in Ordnung so. Die Mehrzahl setzt sich sehr kritisch mit ihr auseinander.
Ich will jetzt nicht schlankweg behaupten, daß das eine was mit dem anderen zu tun hat, aber Frau Lakotta ist Emma-Preisträgerin
http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/sommer-2010/die-preistraegerinnen/
stringa- Anzahl der Beiträge : 1646
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