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Fall Gustl Mollath

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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Fall Gustl Mollath

Beitrag  Natascha Do 22 Nov 2012, 08:25

das Eingangsposting lautete :

ich finde, der Fall Mollath bietet Stoff genug für Diskussion in einem separaten Strang, deshalb habe ich einen neuen eröffnet

erfreulicherweise stehen nun die ersten längere Artikel bei SPON und in der Zeit, bin mal gespannt, ob sich auch die gedruckten Ausgaben dem Thema widmen

http://www.spiegel.de/panorama/gustl-mollath-und-die-hypovereinsbank-weggeraeumt-und-stillgestellt-a-868445.html

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/gustl-mollath-psychiatrie-wahn-hypovereinsbank

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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Immerhin noch einer,

Beitrag  Lobelie Do 13 Dez 2012, 12:02

der den Schindler-Auftritt entsprechend würdigt - wenngleich verbunden mit einer provokanten These:

Merkwürdiger als Merks Auftritt (über den der Rechtsanwalt Thomas Stadler schrieb, es sei ja nichts Neues, dass diese Politikerin sich "nicht von Fakten irritieren lässt"), war jedoch der des SPD-Abgeordneten Schindler: Er verteidigte die Justizministerin trotz ihrer offensichtlichen Falschaussagen mehr als er sie kritisierte und hatte auch am Instanzenweg, der Mollath ins Irrenhaus brachte, nichts wirklich auszusetzen. Die einzige Konsequenz aus dem Fall wäre für ihn, dass die Justiz sich eventuell "schämen" muss – aber auch nur dann, wenn sie selbst feststellt, dass sie Fehler gemacht hat. Weil Schindler bereits vorher Aufsehen erregt hatte, als er die Medien aus einer Sitzung des Rechtsausschusses zum Fall Mollath verbannte, muss sich die SPD nun Fragen gefallen lassen, inwieweit auch Honoratioren der in Nürnberg traditionell starken Sozialdemokratie in Schwarzgeldgeschäfte verwickelt sein könnten.
Peter Mühlbauer
http://www.heise.de/tp/blogs/8/153359
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Na endlich !

Beitrag  stringa Do 13 Dez 2012, 12:20

Das Verhalten der SPD im Fall Mollath war von Anfang an dermaßen zögerlich, daß man sich schon die eine oder andere Frage stellte (haben wir hier im Forum ja auch getan).

Und wenn diese Fragen jetzt endlich mal öffentlich gestellt würden, um so besser.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Strange!

Beitrag  Lobelie Do 13 Dez 2012, 15:19

Heute in der ZEIT, S. 2-3:

Ein Kranker wird Held.
Wurde der Nürnberger Gustl Mollath in der Psychiatrie weggesperrt, weil er einen Bankenskandal aufdeckte? Oder wird mit dem vermeintlichen Justizopfer Wahlkampf gemacht?

von Anita Blasberg, Kerstin Kohlenberg und Sabine Rückert [!]

Ein unglaublicher Artikel, der von Frau Merk hätte geschrieben sein können.
In einer Chromologie heißt es:

2001 Mollath misshandelt seine Ehefrau Petra.

Falsch dann auch:

2003 Mollaths Frau Petra stellt Strafanzeige gegen ihn (nein, das hat sie schon im November 2002 getan).

Perfide: es wird auf einen Fall hingewiesen, wo auf öffentlichen Druck am 24.4.2002 ein Sexualstraftäter (!) eneut begutachtet und dann aus dem Maßregelvollzug entlassen wurde. Drei Monate später vergewaltigte er erneut. Was ist denn das für ein Vergleich...

Null Kritik an StA, Gericht und Gutachtern. Dafür Bedauern für Prof. Dr. Leipziger, aus dessen Einweisungsgutachten Mollaths Verhalten während der rechtswidrigen einstweiligen Unterbringung negativ zitiert wird. Mollaths Anzeige: ein Wirrwarr, der arme mißverstandene Hasso Nerlich prüft merkwürdigerweise eine Wiederaufnahme (was nicht stimmt, es ist die StA Regensburg).

Ich fasse es nicht.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Heiße Luft?

Beitrag  Petra Klekih Do 13 Dez 2012, 15:33

Warum der Justizskandal doch keiner ist
Spiegel Online ‎- 24 minutes ago
Sitzt Gustl Mollath seit Jahren zu Unrecht in der Psychiatrie? ... Doch was wird vom Justiz- und Psychiatrieskandal übrigbleiben, wenn jetzt di

13.12.2012

Fall Gustl Mollath Warum der Justizskandal doch keiner ist

Von Beate Lakotta

Sitzt Gustl Mollath seit Jahren zu Unrecht in der Psychiatrie? Sein Fall wurde zum Justizskandal erklärt, Mahnwachen werden für den "deutschen Mandela" abgehalten - doch am Ende könnte von all dem nicht viel mehr bleiben als heiße Luft. Denn viele Ungereimtheiten sind gar keine.[...]
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html
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http://dejure.org/gesetze/StGB/202b.html

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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Den Zeitartikel konnte ich ja noch nicht lesen,

Beitrag  stringa Do 13 Dez 2012, 16:05

aber der Spiegel-Artikel geht ja in die ähnliche Richtung.

Das Problem mit all diesen Behauptungen ist doch, das es eben Behauptungen sind. Da findet ein Rosenkrieg statt, und alles was im Artikel steht kann genausogut von der Ehefrau inszeniert worden sein.
Wenn man sich alles, was man von den beiden Persönlichkeiten so aus den Medien weiß vor Augen führt, so würde ich solche Inszenierungen unbedingt der Frau zutrauen. Sie ist doch diejenige, die mit Geldentzug gedroht hat, sie ist doch diejenige, die im Bekanntenkreis verlauten ließ, sie wüßte schon, wie sie ihren Mann loswerden könnte. Zumindest diese Mitteilungen stehen ja unwiedersprochen in der Presse.

Die handgreiflichen Streitereien mit seiner Ehefrau gibt Herr Mollath ja selbst zu, nur, er sagt, daß sie, seine Ehefrau diese Handgreiflichkeiten angefangen hätte, und auch das scheint mir zumindest glaubhaft.

Bei den Reifenstechereien kann es sich genauso gut um eine Inszenierung handeln, schließlich gibt es keinen Beweis dafür, sondern ebenfalls nur Aussage gegen Aussage.

Das ist doch grade die Crux, daß das Gericht bei einer solchen Situation nichts geprüft hat, sondern einfach beschlossen hat: Wir glauben jetzt mal der Ehefrau.

Also ich weiß ja nicht, warum dieser Spiegel-Artikel geschrieben wurde und wer da was verteidigen will, und ich weiß auch nicht, warum Frau Rückert einen Artikel mit solcher Zielrichtung schreiben sollte, spielen da Rivalitäten zwischen Spiegel, Zeit und Süddeutscher vielleicht eine Rolle ?
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Das Beste ist,

Beitrag  Lobelie Do 13 Dez 2012, 18:01

daß sich SPIEGEL und ZEIT widersprechen.

(Welchen Anteil Rückert an dem Artikel hat, weiß ich nicht - vielleicht will sie Kröber retten?)

Jetzt nehmen wir mal das Rätsel um das Attest:

Lakotta/SPIEGEL:

Doch es gibt eine einfache Erklärung für die fehlende Erinnerung der Ärztin: Laut Attest findet sich Gustl Mollaths Frau Petra am 14. August 2001 zur Untersuchung ein. Aber nicht Madeleine R. führt diese durch, sondern ihr Sohn Markus, ebenfalls Arzt, der zu der Zeit als Assistent in der Praxis arbeitet. Das Attest trägt deshalb den Stempel der Praxis mit seiner Unterschrift.
Keine Beweise für Schwarzgeldgeschäfte
Er erinnert sich an die Patientin, ihre Angaben und die Verletzungen hat er dokumentiert. Noch heute sind sie in der Praxis-EDV nachzuvollziehen: Demnach gab Petra Mollath an, ihr Mann habe sie zwei Tage zuvor mehrfach mit der flachen Hand geschlagen, bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und sie gebissen. Sie sei in diesem Jahr schon zweimal von ihm misshandelt worden.
Als Petra Mollath sich ein Jahr später im Zuge der Trennung entschließt, ihren Mann wegen Körperverletzung anzuzeigen und den Arzt um ein entsprechendes Attest bittet, stützt er sich auf seine Aufzeichnungen: "Die bei uns durchgeführte Untersuchung am 14.08.01 um 11:30 zeigte folgende Befunde: Prellmarke und Hämatom der rechten Schläfe von 3x5 cm Durchmesser, handbreite Hämatome an beiden Oberarmen, Hämatome an beiden Unterschenkeln, am linken Oberschenkel, Würgemale am Hals unterhalb des Kehlkopfes, Bisswunde am rechten Ellenbogen mit Abdruck von Unter- und Oberkiefer (...). Die erhobenen Befunde und Verletzungsmuster decken sich mit der Anamnese, die Schilderungen der Patientin sind durchaus glaubhaft."
Es sei nicht ungewöhnlich, sagt der Arzt dem SPIEGEL, dass Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden, erst nach längerer Zeit Anzeige erstatten und dann um ein Attest bitten. Auch in diesem Fall sei es so gewesen, er könne dies vor Gericht bezeugen.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-gustl-mollath-zweifel-an-opferrolle-a-872632.html

Da war also zufälligerweise der Assistenzarzt am 14.8.2001 und am 3.6.2002 tätig, weshalb seine Mutter nichts von dieser Patientin weiß. Das Attest wurde aber nur ein Mal ausgestellt, nämlich am 3.6.2002.

Und was steht in der ZEIT?

Mal wieder dasselbe frauenbewegte Urteil:
Allerdings weiß jeder, der sich mit Familiengewalt auskennt, dass einer Anzeige gegen den Ehemann häufig lange Phasen der Unentschiedenheit vorausgehen.

Petra Mollath hat das späte Datum damit erklärt, dass sie sich das Attest neu habe ausstellen lassen müssen, nachdem sie ein früheres, zeitnah ausgestelltes bei ihrem Auszug »aufgrund der befürchteten weiteren Angriffe nicht mitnehmen konnte«.

Da liegst Du mit Deiner Inszenierung ziemlich gut! Nur blöd, daß sich Arzt und Patientin hier so gar nicht abgesprochen haben. Von einem Arzt ist in der ZEIT übrigens nicht die Rede.


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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Lobelie

Beitrag  stringa Fr 14 Dez 2012, 02:23

habe grade deinen III. Teil verschlungen. Faszinierend !

Ich glaube, du hast grade eine neue Literaturgattung erfunden, den Gerichtsroman Laughing .

Da muß Herr Grisham sich aber wirklich anstrengen.
Weißt du, wie selten so etwas ist, eine minutiöse gut recherchierte Berichterstattung über einen Skandal-Fall, der noch dazu spannend zu lesen ist und für Laien auch sehr gut beschreibt, wie und warum es zu manchen Situationen kommt ?

Ja sicher weißt du das. Also ich find´s ganz hervor-ragend und das einzige, was ich jetzt noch tun muß, ist, mir morgen doch noch die Zeit zu kaufen.
Haben die wirklich Frau Maske zu einem Statement bewegen können? Das dürfte nicht billig gewesen sein, spekulier´ich jetzt mal Twisted Evil

Gute Nacht, die du dir redlich verdient hast Razz Razz Razz und Blümchen!
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty So, ich hab jetzt die Print-Ausgbe der Zeit

Beitrag  stringa Fr 14 Dez 2012, 10:14

Das finde ich schon merkwürdig von der Zeit.

Ich verstehe ja noch, daß der Artikel sich gegen wilde Verschwörungstheorien wendet, wonach sich im Hinterzimmer maskierte Banker, Kunden, Politiker und Gutachter zusammensetzen und beschließen, so, der Mollath muß weg.

Aber im Kampf gegen diese VTs kann man doch nicht behaupten, da säße Herr Mollath zu Recht in der Psychiatrie !
Da bringt der Hauptgutachter Herr Leipziger vor, wie Herr Mollath sich nach der Einlieferung verhalten habe, (in Unterhose herumgelaufen, sich nicht gewaschen etc.).

Da wird über die Umstände der Verhaftung eine Beschreibung geliefert, die offenbar den krankhaften Zustand von Herrn Mollath dokumentieren soll ( Eingeigelt in seinem verdunkelten Haus, Versteck auf dem Dachboden usw.)

Nur, die vergessen eines, in diesem Rosenkrieg hatte er wahrscheinlich allen Grund sich vor seiner Frau, der Polizei und den Psychiatern zu fürchten. Sie hatte ihm und anderen ja angekündigt, zu was sie fähig sei.

Und wenn ich mir die beiden Persönlichkeiten so ansehe, dann bin ich mir ziemlich sicher, wem ich Inszenierungen zutrauen kann und wem nicht.

So wie er verhält sich ein Mann, der von Natur aus einen engen geschlossenen Charakter hat, eben ein Igel. Jemand, der sich bei Stress in seinem dunklen Haus verschanzt, ist für mich kein Typ, der sich dann aufmacht und Reifen zersticht, und auch keiner, der von sich aus seine Frau verprügelt - diese Handgreiflichkeiten mögen passiert sein, aber ausgegangen sind sie von ihr. Das ist absolut unstimmig.

Und wenn dann jemand tatsächlich in der Psychiatrie landet, dann möchte ich nicht wissen, ein welchem Ausnahmezustand er sich dann befinden mag.
Daraufhin seltsame, vielleicht sogar - aber nur vielleicht - krankhafte Gemütszustände zu diagnostizieren, ist eines und evtl. mit gutem Willen noch nachvollziehbar, aber Gemeingefährlichkeit ist völlig daneben, wenn man bedenkt, was für Leute sonst so frei rumlaufen.

Das scheint ja das Hauptproblem zu sein, daß Herr Mollath in ein System geraten ist, aus dem man unter bestimmten Bedingungen eben nicht mehr herauskommt, ohne daß man einen wirklich Schuldigen ausmachen kann. Es haben sich alle eben nicht mehr als Nachlässigkeit vorzuwerfen, vielleicht zu viel Beharren und Verteidigen des Systems, und - ebenfalls vielleicht - noch ein bißchen bösen Willen des einen oder anderen Akteurs in diesem Drama, was das Ernstnehmen seiner angeblichen (Wahn)Vorstellungen bzgl. der Hypo Bank betrifft.

Ich kann weder Frau Rückert noch Herrn Kröber verstehen, der ja auch in diesem Artikel zitiert wird.

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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Also,

Beitrag  Lobelie Fr 14 Dez 2012, 11:35

ich habe die Juristerei (jedenfalls als Staatsanwältin) immer sehr spannend gefunden, und es macht ja auch Spaß, die Steine umzudrehen, sich in andere hineinzuversetzen, die Puzzlestücke zusammenzufügen. Und wenn eine Lücke bleibt, dann ist das eben so.

Wenn man sich die Kommentare zu Beate Lakottas SPIEGEL-Artikel ansieht: da kriegt sie aber ganz schön Gegenwind, und nicht nur von der VT-Seite.

Was die ZEIT geritten hat, weiß ich auch nicht. So substanzlos war selten ein Artikel. Z.B. diese Stelle:

Mollath bestreitet heute, seine Frau je misshandelt zu haben.

Falsch, das hat er immer schon behauptet. Und so geht es weiter:

Im Strafprozess hatte er die Körperverletzung nicht abgestritten, sondern lediglich erklärt, er habe sich gegen seine Frau gewehrt.

Damit bestreitet er doch gerade die Körperverletzung, indem er Notwehr behauptet. Das müßte doch einem Laien klar sein: so machen es doch schon die kleinen Kinder, wenn sie sich prügeln: "Der hat aber angefangen"! Wer anfängt, schafft für den anderen eine Notwehrlage.

Oder hier, zum Arbeitsgerichtsprozeß:
Außerdem konnte die Bank weder Namen von Kunden noch Kontonummern nennen, für deren Vermittlung Petra Mollath Provisionen erhalten haben sollte.

Doch, konnte sie; im Revisionsbericht hat sie 6 ihrer Kunden (bei Wolfgang D. waren es 18) identifiziert, die von der Bank Ernst zur Bank Leu wechselten. Sie wollte bloß die Namen nicht öffentlich werden lassen.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Bzgl. Beate Lakotta

Beitrag  stringa Fr 14 Dez 2012, 12:08

Ja,hab ich auch gelesen, nicht alle, muß ich gestehen, sind ja mittlerweile 99 Kommentarseiten.

Ist auch in Ordnung so. Die Mehrzahl setzt sich sehr kritisch mit ihr auseinander.

Ich will jetzt nicht schlankweg behaupten, daß das eine was mit dem anderen zu tun hat, aber Frau Lakotta ist Emma-Preisträgerin Very Happy

http://www.emma.de/hefte/ausgaben-2010/sommer-2010/die-preistraegerinnen/
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Ein Kranker ?

Beitrag  Natascha Fr 14 Dez 2012, 16:10

Bin gerade erst heimgekommen, hab allerdings im Zug den Zeit-Artikel gelesen (übers Handy konnte ich ja hier mitlesen, das Posten über die kleine Handy-Tastatur war mir allerdings zu umständlich).

Ich bin einfach fassungslos, und wahrscheinlich ist das die letzte Ausgabe der Zeit, die ich mir gekauft habe. Die Überschrift des Artikels sagt doch schon alles, woher wollen denn die Autorinnen wissen, dass es sich bei Gustl Mollath um einen Kranken handelt ? Gerade das ist doch strittig und soll durch ein neues Gutachten überprüft werden.

Und wieso gibt Sabine Rückert für so einen unsachlichen Artikel ihren Namen her, mußte sie das tun, weil sie nun stv. Chefredakteurin ist ?

Im letzten Absatz des Artikels steht dieses:

"Auch der Unterstützerkreis des Gustl Mollath ermittelt: Hier sucht man einen prominenten Verteidiger für die Wiederaufnahme. Offenbar traut man den Beteuerungen der Staatsanwaltschaft nicht. Florian Streibl von den Freien Wählern hat den Hamburger Rechtsanwalt Gerhard Strate akquiriert. Der hat Gustl Mollath in der Psychiatrie besucht, drei Vollmachten hatte er dabei – Mollath hat nicht unterschrieben. Dabei hätte Strate nicht einmal Geld verlangt. Will Mollath etwa gar keine Wiederaufnahme? Hat er sich in der Rolle des Märtyrers der bayerischen Strafjustiz eingerichtet?"

Ich finde es einfach ungeheuerlich, dass suggeriert wird, Gustl Mollath könnte evtl. gar keine Wiederaufnahme wollen.

Und von wem wissen die Autorinnen denn so genau, dass Strate kein Geld verlangt hat und dass G. Mollath keine Vollmachten unterschrieben hat ? Von Gerhard Strate selbst ? Ich bin einfach sprachlos.

Jetzt schau ich mal bei SPON vorbei und kämpfe mich durch die vielen Kommentarseiten.

Der Zeit-Artikel ist inzwischen online:

http://www.zeit.de/2012/51/Mollath-Bankenskandal-Steuerhinterziehung


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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty de legibus

Beitrag  Die Rechtanwaeldin Fr 14 Dez 2012, 16:14


Fall Mollath – Wenn die Welle des Journalismus bricht

De legibus | vor 5 Stunden —Der gestrige Donnerstag war für Gustl Mollaths Wunsch nach Freiheit und Rehabilitierung ein Tag journalistischer Rückschläge. Dabei fing er noch gut a…
»
http://blog.delegibus.com/2012/12/14/fall-mollath-wenn-die-welle-des-journalismus-bricht/
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http://www.jurablogs.com/blogs/die-rechtsanwaeldin

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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Was wohl noch alles herauskommt?

Beitrag  Lobelie Fr 14 Dez 2012, 17:59

Den delegibus-Beitrag von Oliver García habe ich auf meinem Blog bereits zitiert.

Unglaublich: da unterschreibt der Arzt, der als "Assistent" bezeichnet wird, auf dem Namensstempel seiner Mutter. (Und heißt auch noch selber "M. Reichel".

Vermutlich war er weder approbiert noch bei der Kasse zugelassen. Ob er überhaupt selbständig untersuchen und Atteste ausstellen durfte, ist die Frage. Seine Mutter kannte den Patientennamen gar nicht, also wird sie nicht die Hausärztin von Petra Mollath gewesen sein. Und zufällig ist es gerade der "Assistent", der just am 14.8.2001 und am 3.6.2002 mit Petra Mollath zu tun hat?

Die Sache wird immer verworrener.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Lobelie, woher wissen wir denn,

Beitrag  stringa Fr 14 Dez 2012, 20:17

ob die Ärztin Frau Mollath nicht kannte ? Weil sie es sagte ? Very Happy Und weil das dann in der Presse stand ? Very Happy

In diesem Fall würde ich keinem mehr glauben ohne sichere Belege oder Zeugenaussagen.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Nun, im STERN stand,

Beitrag  Lobelie Fr 14 Dez 2012, 20:30

Frau Reichel habe sich den Namen Mollath buchstabieren lassen und ihn nicht wiedererkannt.

Jetzt wollen wir mal nicht vom Schlimmsten ausgehen und befürchten müssen, daß sie mit den Folgen eines Gedächtnisverlustes erkrankt ist. Immerhin wußte sie genau, daß sie keine Ladung erhalten hat, was ja offensichtlich stimmt. Ich habe also keinen Anlaß, ihr nicht zu glauben. (Ich bin nun mal vertrauensseliger und naiver als Du - hat Vor- wie auch Nachteile...) Ich gehe daher davon aus, daß Petra Mollath bei ihr keine Dauerpatientin war.

Ihr Sohn ist wohl in die Bresche gesprungen, um seine Mutter aus dem Gerede zu bringen. Und hat jetzt den Schwarzen Peter - viele Fragen umranken seine Tätigkeit...
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Auf deinem Blog, Lobelie

Beitrag  stringa Fr 14 Dez 2012, 20:40

sagte vorhin ein "Nils" etwas ähnlich Mißtrauisches. Was ihm noch aufgefallen ist und was wirklich seltsam ist, diese Bemerkung, mit der das Attest abschließt: Die Angaben der Frau sind glaubhaft.

Das macht man doch normalerweise nicht.

Entweder man bescheinigt Verletzungen, die einem vorliegen, dann braucht es doch diese Abschlußbemerkung nicht, oder aber dieses Attest ist erst kurz vorm Prozess geschrieben worden und jemand hat sich keine Gedanken drüber gemacht.

Clever, dieser Nils.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Der Link paßt zu Mollath und JK: Falschanzeigen - Mythos oder Realität?

Beitrag  Die Rechtanwaeldin Fr 14 Dez 2012, 21:03

http://www.cafebabel.de/article/42701/gewalt-an-maennern-falschanzeigen-machtlosigkeit.html
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http://www.jurablogs.com/blogs/die-rechtsanwaeldin

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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Hier ein interessanter Link

Beitrag  stringa Sa 15 Dez 2012, 11:36

zu einem Artikel der Nürnberger Nachrichten, in dem ich zum erstenmal mehr von dem damaligen Verteidiger Dolmahny lese:

http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitung/nz-news/wer-ist-gustl-mollath-wirklich-1.2576199

Wie ja schon vermutet, muß der Herr Mollath damals wirklich schräg drauf gewesen sein, mal salopp ausgedrückt.

Vielleicht reicht das ja schon in Bayern, "schräg drauf zu sein", um als gemeingefährlich eingestuft zu werden Very Happy
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Re: Fall Gustl Mollath

Beitrag  Natascha Sa 15 Dez 2012, 19:13

zu den Daten:

der 14.8.2001 war ein Dienstag, am Tag drauf (15.8.2001) war in Bayern ein Feiertag (Mariä Himmelfahrt), Beginn der Sommerferien war am 26.7.2001

mich würde interessieren: war die Praxis zu der Zeit überhaupt offiziell geöffnet (Urlaubszeit), Frau Dr. Reichel soll ja nicht anwesend gewesen sein, wie war es denn mit Herrn Dr. Heinz Reichel, war er auch nicht anwesend ?

Wer außer dem Sohn Markus Reichel war denn überhaupt da ? Welche Sprechstundenhilfe ? Welche weiteren Patienten ?

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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Zahnbürste

Beitrag  Natascha Sa 15 Dez 2012, 19:26

die Idee, mit einer Zahnbürste im Sakko zum Gerichtstermin zu erscheinen zeigt mir nur, dass Gustl einen etwas makaberen Humor hat, es erinnert mich an Jörg Kachelmann, der aus dem Knast eine Kakerlake mitbrachte

und wie paßt die Zahnbürste eigentlich zu der Behauptung, Gustl hätte sich plötzlich nicht mehr sorgfältig gewaschen ? zumindest in Freiheit hatte er ja sogar seine Utensilien zur Körperpflege demonstrativ herumgetragen !
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Ursula Prem kommentiert

Beitrag  Natascha Sa 15 Dez 2012, 20:09

http://www.newsandbuy.de/Mollath_Presse.htm
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Gute Zusammenfassung in dem Link, Natascha

Beitrag  stringa Sa 15 Dez 2012, 20:32

Ich weiß auch nicht, was in die drei Presseorgane gefahren ist, alle auf einmal so loszuschlagen.

Also Auftrags-Schreiberei schließe ich aus, das würde weder Zeit noch Spiegel machen, die hätten ja mehr davon, wenn sie den Auftraggeber blosstellen würden, falls jemand so etwas versucht hätte.

Was ich mir vorstellen könnte, ist eine gezielte Streit-Debatte anzufachen, bzw. zu schüren, weil ihnen (den Medien) das erhöhte Aufmerksamkeit bringt.

Bei Frau Lakotta mag vielleicht sogar Überzeugung dahinterstehen, s. mein gestriger Emma-Link.
Der Spiegel-Redaktion spreche ich eigentlich moralische Bedenken ab, genau wie der Zeit.

Nach meiner Beobachtung spielen moralische Überzeugungen in Redaktions-Stäben eine eher untergeordnete Rolle.

Den Tagesspiegel kenne ich zuwenig, um ihn zu beurteilen.

Aber ist schon verrückt, 3 große Zeitungen - sieht doch nach einer Kampagne aus.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Hi, Natascha,

Beitrag  Lobelie Sa 15 Dez 2012, 21:07

super, was Du wieder ausgegraben hast!

Die Eltern waren wohl in Urlaub, und der Sohn hat Urlaubsvertretung gemacht. Dazu braucht man offenbar keine Krankenkassenzulassung, hat jedenfalls Nils geschrieben. Und approbiert war Markus Reichel mit Sicherheit.

Hier der Link zu meinem entsprechenden Kommentar auf meinem Blog, der Kommentar von Nils ist darüber:
http://gabrielewolff.wordpress.com/2012/12/14/der-fall-gustl-mollath-rosenkrieg-und-versagen-von-justiz-psychiatrie-iii/#comment-1078

Was mich nur wundert, ist, daß er zufällig am 3.6.2002 auch wieder in der Praxis tätig war und eine Patientin zu Gesicht bekam, die dort ausgesprochen selten vorgesprochen hat, sonst hätte sich seine Mutter an den Namen erinnert, und die er zufällig im Jahr zuvor schon behandelt hat.
Da bin und bleibe ich skeptisch.

Und unerklärlich ist mir auch, wieso er auf der Namenszeile seiner Mutter unterschrieb: die war Fachärztin, er noch nicht. Sollte das dem Attest und der Betonung der Glaubhaftigkeit der Patientin mehr Gewicht verleihen?

Die Zahnbürste - die finde ich auch drollig - und wie recht er behalten hat...

Bei der Vernachlässigung der Körperpflege geht es nur um die Phase, als er in Bayreuth RECHTSWIDRIG zur Erstellung eines Gutachtens, das er abgelehnt hat, festgehalten wurde. Im übrigen hat das Herumlaufen in Unterhose ebenfalls subversiven Witz: denn wegen der vorangegangenen § 81 StPO-Unterbringung in Erlangen beklagte er u.a., daß ihm dort keine Körperpflege möglich gewesen sei, und daß er sich habe nackt ausziehen müssen. (Strafanzeige vom 5.8.2004)
Stil war ihm wichtig.
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Re: Fall Gustl Mollath

Beitrag  Natascha Sa 15 Dez 2012, 21:51

Hinsichtlich des Zeit-Artikels, der ja von Sabine Rückert zumindest geprüft und abgesegnet wurde, kommen bei mir Erinnerungen an den Kachelmann-Prozess hoch. Damals hat sie mit heftigen Worten auf die Fehler des Anwalts Birkenstock hingewiesen, im Nachhinein kann man sagen, sie hatte recht mit ihrer Kritik, ohne Wechsel zu Anwalt Schwenn wäre Jörg Kachelmann möglicherweise verurteilt worden.

Und nun wird im letzten Absatz des Zeitartikels Gustl Mollath indirekt vorgeworfen, er habe das Angebot von Gerhard Strate zur kostenlosen Verteidigung nicht angenommen.

Hans Woestler im Beck-Blog stellte die Frage:

"....Aha - Herr Strate legte 3 Vollmachten vor.
Waren da etwa Vollmachten für die Abtretung von Rechten (Buchrechte, Filmrechte) dabei? Könnte ja sein!
Denn für eine anwaltschaftliche Vertretung genügt doch eine Vollmacht, oder?..."

http://blog.beck.de/2012/11/29/fall-mollath-wie-geht-es-weiter?page=9

Ich frage mich: will Sabine Rückert mit dem kritischen Artikel vielleicht ausdrücken, dass nur mit einem Top-Anwalt (hier: G. Strate) das Wiederaufnahmeverfahren erfolgreich durchgeführt werden kann ? Oder ist S. Rückert inzwischen in einer Position, in der sie ihre journalistischen Werte der Karriere opfern muß und eben auch Artikel abzeichnet, hinter denen sie nicht mit voller Überzeugung steht ?
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Fall Gustl Mollath - Seite 11 Empty Natascha, Herr Woestler

Beitrag  stringa Sa 15 Dez 2012, 23:45

scheint mir ein garstiger Realist zu sein (sorry, Gabriele).

Irgendwie finde ich seine Erklärung schon sehr plausibel. Sie erklärt zum einen Frau Rückerts Artikel und zum anderen (wenns denn stimmt) die Weigerung von Herrn Mollath, Herrn Strate zum Verteidiger zu berufen.

Man könnte natürlich als Gegenargument anführen, daß Frau Rückert ja im Fall Kachelmann durch den Wechsel zu Schwenn, der ihr ja von vielen ursächlich unterstellt wird, nichts gewonnen hat.

Sie hat das Buch nicht geschrieben, die Artikel hätte sie so wahrscheinlich auch geschrieben, vielleicht hätte es ihr um Akteneinsicht gehen können.

Ich weiß nicht, wo der Zugewinn für eine Journalistin liegen könnte, wenn ein von ihr empfohlener Anwalt als Verteidiger im Gerichtsverfahren ist.
Müßte Lobelie vielleicht wissen.

Es kann natürlich auch sein, daß Herr Mollath generell für die Medien nicht handzahm genug war und ist, und daß deshalb diese Retourkutschen kommen.

Aber ist ja wirklich alles nur Spekulation, wir werden´s hoffentlich noch erfahren.
stringa
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