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Harry, fahr schon mal den Wagen vor!

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Harry, fahr schon mal den Wagen vor!

Beitrag  Gast Do 14 Jun 2012, 20:41

das Eingangsposting lautete :

Krimi's geschrieben oder gespielt. Welche sind gut, welche sind laangweilig, welche haben wir nicht verstanden und welche sollte es unbedingt mal geben.

Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Images?q=tbn:ANd9GcRkb1Ryz7BRBW6iT92NErYPASuHyQe46xCQzg0wqhgRUqvF46R2Dw

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty ach.....

Beitrag  Gast Sa 07 Jul 2012, 18:09

doch nicht etwa Springer? So offen ist kein Deutscher......Rupert Murdoch?

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Schnitzeljagd

Beitrag  Lobelie Sa 07 Jul 2012, 18:18

Der schwerreiche Sprecher ist eine Romanfigur - USA ist klar - Krimi führt auch in die richtige Richtung -

aber mehr sage ich wirklich nicht!
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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Mhm, grübel...

Beitrag  laga Sa 07 Jul 2012, 18:38

... gesprochen hatten wir über Chandler und Philip Marlowe,
aber ich kenne vom ihm nichts, in dem Zeitungsverleger eine Rolle spielen.. . Oder hab ichs nur vergessen?
Gefunden habe ich dies:
http://www.krimi-couch.de/krimis/paul-collins-der-mord-des-jahrhunderts.html

Scheint mir aber für den Textauszug etwas früh zu spielen, oder ( Ende des 19. Jhdts)
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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Re: Harry, fahr schon mal den Wagen vor!

Beitrag  QuoVadis Sa 07 Jul 2012, 18:49

"Der lange Abschied"
"The long Goodbye"?

LG, QV


Zuletzt von QuoVadis am Sa 07 Jul 2012, 18:52 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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http://de.wikipedia.org/wiki/Mops_%28Hund%29

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Auffallend richtig,

Beitrag  Lobelie Sa 07 Jul 2012, 18:51

Laga,

der erste Teil Deines Postings...

Vorm Absenden habe ich gerade noch QuoVadis' Beitrag gesehen: Congrats!

Blümchen!

Das hier:
https://libertalia.forumieren.com/t19p40-harry-fahr-schon-mal-den-wagen-vor#2817

ist ein Zitat aus:

Raymond Chandler: Der lange Abschied (1954), in der Übersetzung von Hans Wollschläger, Diogenes, Zürich 1975, S.236f. und 237 f.

Die Figur, die diese zeitlose Weltdiagnose aussppricht, ist der Multimillionär Harlan Potter, Vater der einzigen Liebe von Phil Marlowe, Linda Loring.

Marlowe reagiert übrigens so auf den Alten:

Ich saß mit offenem Mund da und fragte mich immer wieder, was den Mann da wohl so fertiggemacht hatte. Es ware ihm ja überhaupt gar nichts mehr recht.

(S.238)

Very Happy
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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Re: Harry, fahr schon mal den Wagen vor!

Beitrag  Gast Sa 07 Jul 2012, 19:07



Oh Mani...bei Wollschläger wollt ich auch noch nachgucken Very Happy
hätte ich aber bestimmt auch nicht gefunden....ohne Vorwissen Very Happy


Congrats liebe Quo I love you Blümchen!


Der kleine Nils pirat

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Quo Vadis

Beitrag  laga Sa 07 Jul 2012, 21:07

Ein Krimi-Orden für Dich, große Klasse! Blümchen!

Solche Rätsel könnten wir ruhig häufiger machen , hat mir großen Spaß gemacht, danke an Lobelie und die Mitrater und noch einen schönen Abend!
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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Die Chandler-Probe

Beitrag  Lobelie So 08 Jul 2012, 00:58

war natürlich ein bißchen gemein - denn die kaptalismuskritische Betrachtung von Demokratie, Presse, Wirtschaftsmacht und moralischem Niedergang ist zwar mehr als sechzig Jahre alt, aber heute genauso so gültig wie damals.

Und natürlich bewundere ich den Autorentrick, zu McCarthys Zeiten solche Diagnosen einem Unsympath des Romans in den Mund zu legen, während der Ich-Held nur einen blöden Kommentar dazu stammeln darf. Was bleibt, ist die Wahrheit der Fiktion.

Übrigens könnte auch Schwarzer Peter etwas aus diesem Roman lernen, da er ja etwas schlichte Kleinbürgervorstellungen von Macht und Einflußnahme hat.

Chandler läßt Harlan Potter Folgendes sagen:

»Vielleicht kann ich Ihnen in nächster Zeit mal ein paar Aufträge zuschanzen«, sagte er. »Und gehen Sie nicht mit dem Gedanken von hier weg, daß ich mir Politiker oder Justizbeamte kaufe. Das habe ich nicht nötig. Auf Wiedersehen, Mr. Marlowe. Und nochmals Dank, daß Sie gekommen sind.«

(S. 240)

Marlowe geht natürlich nicht darauf ein - aber er benutzt diesen Besuch bei Potter, als er bei dem Polizeibeamten Green anruft, um etwas in Erfahrung zu bringen. Am Ende des Gesprächs fragt Green, was Mr. Moneymaker denn von ihm gewollt habe.

»Wir haben bloß eine Tasse Tee zusammen getrunken. Kleines geselliges Beisammensein. Er sagte, er könne mir vielleicht ein paar Aufträge zuschanzen. Ach ja, und dann hat er noch angedeutet - bloß angedeutet, nicht viele Worte drum gemacht -, daß jeder Polyp, der mich schief ansähe, eine trost6lose Zukunft vor sich hätte.«

»Er ist nicht der Chef des Polizeidezernats«, sagte Green.

»Das gibt er zu. Er kauft sich nicht einmal die Commissioner und Staatsanwälte, hat er gesagt. Sie ringeln sich bloß immer so in seinen Schoß zusammen, wenn er mal ein Nickerchen macht.«

»Ach scheren Sie sich doch zum Teufel«, sagte Green und knallte den Hörer auf.

Eine schwierige Sache, Polyp zu sein. Man weiß nie, wem man ohne Risiko auf dem Bauch herumtrampeln kann.

(S. 244)

Die Amerikanisierung unserer Polizei schreitet mächtig voran - bislang weniger am Gängelband der Mächtigen, aber an dem der Politik, die die Aufklärungsquote und das gefühlte Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung als Richtschnur vorgibt. Da wurden schon viele Popanze aufgebaut, um Eingriffsbefugnisse zu erweitern: organisierte Kriminalität, die es bei uns nicht gibt, islamistischer Terror, den es bei uns auch nicht gibt, nun sind es die Rocker, deren Wirken dem Bürger egal ist: wen interessieren Chapter-Fehden, die nur ihresgleichen treffen, und wen interessiert es, ob ausländische oder deutsche Gangs den Rauschgift- und Rotlichtbezirk-Sektor, sofern illegal, beherrschen? Daß Repression den einzigen Effekt hat, die Profite der Kriminellen zu garantieren, weiß eh jeder.

Nur den real existierenden rechten Terror wollte man nicht sehen, weil der ja schädlich fürs deutsche Image ist.

Das ist alles durchsichtigste Politik - und gutgeschriebene Romane wie die von Chandler verhelfen zur Einsicht in die Realität. Denn die bleibt gleich.
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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty moin, moin,

Beitrag  patagon So 08 Jul 2012, 07:14

Demo: "Wer ist an Aufklärung interessiert? patagon & Co.? Würde er sie verstehen? Oder hat er bereits ein für ihn stimmiges Modell ...?"


Wer an Aufklärung interessiert ist, muss ja deswegen nicht unbedingt auch an Recherche und Enthüllungs Journalismus interessiert sein.

Ich wundere mich wenn ich höre, "die da oben machen doch was sie wollen".

Denn wenn man genau hinschaut, erkennt man, dass fast jeder bei fast allem mitmacht.

Der Preis für Unbestechlichkeit ist nämlich hoch. Zu hoch für die meisten Menschen und ich weiß nicht, ob ich überhaupt schon mal einem begegnet bin. Vielleicht findet man solche seltenen Exemplare am ehesten unter Pennern, die eines Tages einfach ausgestiegen sind????






patagon

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Ach Lobelie: du hängst seit zig Jahren in der Schleife und verstehst solche Texte nicht ...

Beitrag  Gast_0007 So 08 Jul 2012, 07:55

Lobelie:

Übrigens könnte auch Schwarzer Peter etwas aus diesem Roman lernen, da er ja etwas schlichte Kleinbürgervorstellungen von Macht und Einflußnahme hat.

Chandler läßt Harlan Potter Folgendes sagen:

»Vielleicht kann ich Ihnen in nächster Zeit mal ein paar Aufträge zuschanzen«, sagte er. »Und gehen Sie nicht mit dem Gedanken von hier weg, daß ich mir Politiker oder Justizbeamte kaufe. Das habe ich nicht nötig. Auf Wiedersehen, Mr. Marlowe. Und nochmals Dank, daß Sie gekommen sind.« (S. 240)

https://libertalia.forumieren.com/t19p60-harry-fahr-schon-mal-den-wagen-vor#2846
'Denkst' du ernsthaft, dass nach meiner Auffassung die eventuelle Steuerung der Mannheimer Justiz über Geldzahlungen an 'Organe der Rechtsflegel' erfolgte? Die 'biologische Signaltechnik' hattest du bereits schon mal verstanden, oder ...?
Schwarzer Peter Posting, 07.07.2012, S. 9, 06:46 h @Lobelie: Als Kennerin der Interna: Wie geraten Ermittler in „Zugzwang“ ...?

https://libertalia.forumieren.com/t21p180-kachelmann-und-kein-ende#2790
Und dass du mehr zur Märchentante a la Karl May und seine sieben Indianer als zur investigativen JournalistIn taugst, hatten Entscheidungsträger in deinem Leben sehr früh erkannt, oder ...?
Berliner Morgenpost, 14.05.2006:

Kriminelle Energien
Sie wirkt auf den ersten Blick wie ein schüchternes Mädchen: zart, verletzlich, in sich gekehrt.

Von Michael Mielke
...
Das ist bei Juristen kein seltenes Hobby. Lektoren und Redakteure können ein Lied davon singen, zumal sich die verhinderten Poeten oft auch noch als sehr hartnäckig erweisen. Die 50jährige indes bekommt schon lange keine Post mehr mit dem tröstlichen Hinweis, daß der Text leider nicht ins Verlagskonzept passe, zu lang, zu kurz oder zu trocken geschrieben sei. Gordon hat es unter ihrem Mädchennamen Gabriele Wolff schon zu sechs Romanen, einer ganzen Reihe Erzählungen, Veröffentlichungen in Anthologien und 2004 für ihrem Roman "Das dritte Zimmer" zum renommierten Friedrich-Glauser-Preis für Kriminalliteratur gebracht.

Sie lächelt bei der Feststellung, daß die Berufe Staatsanwältin und Krimiautorin ja schon von der Sache sehr nahe beieinander liegen. Denn es war bei ihr ja keineswegs so, daß sich Kopien interessanter Akten in einer Schreibtisch- schublade sammelten und irgendwann zum Schreiben von Krimis regelrecht drängten. Gordon hat "schon als Schülerin" begonnen. Die erste richtige Story - nur von engsten Angehörigen gelesen - handelte von einer tiefen Freundschaft zwischen einem kleinen schwarzen Jungen und einem weißen Polizisten in Harlem. Gemeinsam überstanden sie einen blutigen Ghettoaufstand. Aber sie hat sich auch an Kurzgeschichten probiert, hat Gedichte geschrieben - "natürlich, wie alle jungen Leute damals, in freien Rhythmen", hat sich an Drehbüchern versucht und Nacherzählungen. Herausragend ist dabei sicher ihr Versuch, den Film "Dr. Schiwago" - "ich habe ihn mindestens zehn Mal gesehen" - als Buch quasi nachzuschreiben. Natürlich habe sie gewußt, sagt sie, daß es die Buchvorlage von Nobelpreisträger Boris Pasternak gegeben habe. "Aber das fand ich damals so schrecklich langweilig." Sie berichtet das ganz unverblümt. Ebenso, daß sie "eine innige Beziehung" zu dem - von ambitionierten Literaten sonst eher heimlich gelesenen - Autoren Karl May habe: "Vor allem Winnetou I habe ich verschlungen. So etwas wollte ich schon als Kind gern schreiben." Ihre Faszination ist geblieben. Gordon ist seit 1974 Mitglied der Karl-May-Gesellschaft und hat schon eine ganze Serie an Aufsätzen zu dem fantasiereichen Sachsen geschrieben.

Sie selbst, bekennt Gabriele Gordon, könne mit einem derartigen Einfallsreichtum leider nicht aufwarten. Sie kompensiert das mit ihrem als Staatsanwältin gewonnenen Wissen um verborgene Zusammenhänge und Hintergründe. Ohnehin ist sie eine sehr rationale Schreiberin. Sie wartet nicht auf den "Kuß der Muse", wie Liedermacher Wolf Biermann einst ...
...
Auch in anderen Büchern und Erzählungen hat Gordon persönliche Erfahrung sehr konkret verarbeitet. Da gibt es in dem 1991 veröffentlichten Roman "Himmel und Erde" einen Mann, der die Protagonistin in die Welt der Hobbypiloten einführt; sie verlieben sich, werden ein Paar. Zwei Jahre zuvor, als sie dieses Buch vermutlich gerade schrieb, heiratete die Juristin den aus England stammenden Fluglehrer Jeremy Gordon. Beide leben heute in Neuruppin in einem Reihenhaus mit kleinem Garten. Und da gibt es, um ein weiteres Beispiel zu nennen, in dem 1994 erschienenen Roman "Rote Grütze" die junge Staatsanwältin Beate Fuchs, die von Köln in die Neuen Bundesländer geht - Gabriele Gordon studierte in Köln Jura und ging 1992 nach Neubrandenburg. Seit 1994 ist sie - unterbrochen durch eine Abordnung zum Justizministerium in Potsdam - Oberstaatsanwältin in Neuruppin.

Sie mag diesen Job, schwärmt von den immer neuen Situationen, der Verantwortung und durchaus spannenden Konfrontation mit Beschuldigten. Und natürlich böten sich auch immer wieder Ansatzpunkte für neue Geschichten. Der Traumberuf jedoch war es nicht. Gordon wollte eigentlich Journalistin werden, wurde aber, "nachdem ich mich um alle möglichen Stellen beworben habe", nicht genommen. Den Schritt ins ja doch etwas trockenere Gewerbe der Juristen begründet sie mit Elternhaus und Erziehung. Der Vater war Fernmeldeoberinspektor, die Mutter Postbeamtin. "Jurist war ein sicherer Beruf und ließ mir", davon war sie schon damals überzeugt, "ja praktisch alle Optionen offen". Beim Schreiben bleibt sie dann aber immer auch die Juristin. Aus Mitleid oder eigene schöpferische Gefühle beschrieb, die ihn dann unverzüglich an den Schreibtisch trieben. Sie würde auch nicht nachts aus dem Bett springen, um sich einen spontanen Einfall zu notieren, der ja sonst verloren gehen könnte. Ihre Arbeit läßt sich da eher als stringent und wohlgeordnet bezeichnen - und erinnert dann eben doch ein wenig an die Beamtin, aber mit gutem Willen auch an den disziplinierten Schreiber Thomas Mann: Nach 20 Uhr steigt sie in der Regel hoch in ihr Arbeitszimmer und setzt sich an den Computer. Und auch dort ist alles gut geplant: "Ich habe, bevor ich die Geschichte zu schreiben beginne, immer schon den Plot. Ich weiß auch genau, wie es endet." Das wirklich Spontane seien dann die Details. "Da kann es dann auch mal passieren, daß ich in einen Schreibrausch gerate."
...
... Sie ist in Neuruppin zuständig für "Jugendschutzdelikte und die Verfolgung von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung". Und mit diesem Wissen kommt dann einiges zur Sprache, was für übereifrige Organisatoren von Selbsthilfegruppen sicher nicht bequem ist. Sie bearbeite jährlich etwas 200 Anzeigen, sagt Gordon, doch nur bei jeder zehnten komme es zur Anklageerhebung. In zehn weiteren Fällen würde es nicht nur zu eingestellten Verfahren, sondern zu Klagen wegen bewußter Falschaussage kommen - was bedeutet, daß die angeblichen Sexualopfer gelogen haben. Aussagen, die schwer in eine Zeit passen, in der auf dieses Thema oft geradezu hysterisch reagiert wird. Sie kenne Beispiele, sagt Gordon, bei denen Großväter kaum noch wagen, ihr Enkelkind zu liebkosen; bei anderen mußten Väter ins Gefängnis, weil sich Ehefrauen oder Töchter mit falschen Beschuldigungen rächen wollten; oder weil den Kindern bei Befragungen etwas eingeredet wurde, an das sie am Ende selber glaubten. ...
...
Ihre Arbeit ist stringent und wohlgeordnet - und erinnert dann doch ein wenig an eine Beamtin

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=Gabriele+Gordon&source=web&cd=9&ved=0CGgQFjAI&url=http%3A%2F%2Fwww.morgenpost.de%2Fprintarchiv%2Fwwbm%2Farticle272790%2FKriminelle-Energien.html&ei=GG_4T-HAJMGj-gbihpzxBg&usg=AFQjCNEIer_t2DTB5QS5Iu211qjP6MZKdw&cad=rja
Aber 'nen sehr geschmackvollen Hosenanzug hast du an - ganz ohne Kakaoflecke an den weißen Borten ...

http://www.morgenpost.de/img/wwbm/crop100266771/1220694751-ci3x2l-h307/117802.jpg

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Re: Harry, fahr schon mal den Wagen vor!

Beitrag  Gast So 08 Jul 2012, 10:49

Wer schrieb dieses Gedicht zu welcher Zeit? Und was hat dieses Gedicht mit einem Kriminalfall zu tun?


"Der König David stieg aus seinem Grabe,
Greift nach der Harfe, schlägt die Augen ein,
Und preist den Herrn, daß er die Ehre habe,
Dem Herrn der Völker einen Psalm zu weihn.
Wie einst zu Absisags von Sunem Tagen
Hört wieder man ihn wild die Saiten schlagen,
Indeß sein hehres Preis- und Siegeslied
Wie Sturmesbrausen nach dem Meere zieht.

Willkommen, Fürst, in meines Landes Grenzen,
Willkommen mit dem holden Ehgemahl,
Mit Geistlichkeit, Lakaien, Excellenzen
Und Polizeibeamten ohne Zahl.
Es freuen rings sich die histor'schen Orte
Seit vielen Wochen schon auf Deine Worte,
Und es vergrößert ihre Sehnsuchtspein
Der heiße Wunsch, photographiert zu sein.

Ist denn nicht deine Herrschaft auch so weise,
Daß du dein Land getrost verlassen kannst?
Nicht jeder Herrscher wagt sich auf die Reise
Ins alte Kanaan. Du aber fandst,
Du seist zu Hause momentan entbehrlich;
Der Augenblick ist völlig ungefährlich;
Und wer sein Land so klug wie du regiert,
Weiß immer schon im Voraus, was passiert.

Es wird die rote Internationale,
Die einst so wild und ungebärdig war,
Versöhnen sich beim sanften Liebesmahle
Mit der Agarier sanftgemuten Schar.
Frankreich wird seinen Dreyfus froh empfangen,
Als wär auch er zum heiligen Land gegangen.
In Peking wird kein Kaiser mehr vermißt,
Und Ruhe hält sogar der Anarchist.

So sei uns denn noch einmal hoch willkommen
Und laß die unsre tiefste Ehrfurcht weihn,
Der du die Schmach vom heiligen Land genommen,
Von dir bisher noch nicht besucht zu sein.
Mit Stolz erfüllst du Millionen Christen;
Wie wird von nun an Golgatha sich brüsten,
Das einst vernahm das letzte Wort vom Kreuz
Und heute nun das erste deinerseits.

Der Menschheit Durst nach Thaten läßt sich stillen,
Doch nach Bewundrung ist ihr Durst enorm.
Der du ihr beide Dürste zu erfüllen
Vermagst, seis in der Tropen-Uniform,
Sei es in Seemannstracht, im Purpurkleide,
Im Rokoko-Kostüm aus starrer Seide,
Sei es im Jagdrock oder Sportgewand,
Willkommen, teurer Fürst, im heiligen Land.

Der kleine Nils pirat

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Zitat: „Der Mensch wird abgerichtet, oder er wird hingerichtet.“

Beitrag  Gast_0007 So 08 Jul 2012, 11:25

Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Frank_Wedekind

So gesellschaftskritisch plötzlich? Ob das den dressierten 'Lakaiteln' der Funktionseliten gefällt ...?

http://de.wikipedia.org/wiki/Lakai

Hab' noch 'nen Tipp für Lobelei: Falls sie nachts (oder frühmorgens im Halbschlaf beim Aufwachen) doch mal die Muse küssen sollte und sie nicht zum Schreibtisch ins oberer Stockwerk pesen will: Diktiergerät kaufen! Mit etwas Intelligenz gelingt die 'Dressur der Technik' so perfekt, dass die nächtlichen, mündlichen Ergüsse automatisch in Textdateien geschrieben werden:
Sie selbst, bekennt Gabriele Gordon, könne mit einem derartigen Einfallsreichtum leider nicht aufwarten. Sie kompensiert das mit ihrem als Staatsanwältin gewonnenen Wissen um verborgene Zusammenhänge und Hintergründe. Ohnehin ist sie eine sehr rationale Schreiberin. Sie wartet nicht auf den "Kuß der Muse", wie Liedermacher Wolf Biermann einst eigene schöpferische Gefühle beschrieb, die ihn dann unverzüglich an den Schreibtisch trieben. Sie würde auch nicht nachts aus dem Bett springen, um sich einen spontanen Einfall zu notieren, der ja sonst verloren gehen könnte. Ihre Arbeit läßt sich da eher als stringent und wohlgeordnet bezeichnen - und erinnert dann eben doch ein wenig an die Beamtin, aber mit gutem Willen auch an den disziplinierten Schreiber Thomas Mann: Nach 20 Uhr steigt sie in der Regel hoch in ihr Arbeitszimmer und setzt sich an den Computer. Und auch dort ist alles gut geplant: "Ich habe, bevor ich die Geschichte zu schreiben beginne, immer schon den Plot. Ich weiß auch genau, wie es endet." Das wirklich Spontane seien dann die Details. "Da kann es dann auch mal passieren, daß ich in einen Schreibrausch gerate."

http://www.morgenpost.de/printarchiv/wwbm/article272790/Kriminelle-Energien.html
Literadio, Entry: Wolff Gabriele: Ein dunkles Gefühl

Autorenlesung auf der Leipziger Buchmesse 2006 im "Wiener Kaffehaus"

http://gabrielewolff.de/files/Romane.html

http://archiv.literadio.org/get.php/766pr259

http://archiv.literadio.org/getFile.php/lesung_2006_lpzbm_wolf_128kbps_1chn_44100Hz.mp3?audio=1&id=766pr259&filename=lesung_2006_lpzbm_wolf_128kbps_1chn_44100Hz.mp3


Zuletzt von Schwarzer Peter am So 08 Jul 2012, 11:31 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty So auf die Schnelle

Beitrag  Lobelie So 08 Jul 2012, 11:27

@ Nils

https://libertalia.forumieren.com/t19p60-harry-fahr-schon-mal-den-wagen-vor#2849


würde ich sagen, daß es sich um ein Spottgedicht auf Wilhelm II. und seine pompöse Palästina-Reise im Jahr 1898 handelt - vielleicht aus dem Simplicissimus?
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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Och Nils,

Beitrag  Lobelie So 08 Jul 2012, 11:39

das war zu leicht - der Text ist ja im Netz zu finden!!! Er stammt von Frank Wedekind (der tatsächlich auch beim Simplicissimus mitarbeitete):

http://erinnerungsort.de/palaestinafahrt--28im-heiligen-land-29-_239.html

und er kassierte dafür 6 Monate wegen Majestätsbeleidigung:

Die Verbreitung eines satirischen Gedichts über Kaiser Wilhelm II. 1898 zwang ihn zur Flucht nach Paris. Als er 1899 nach Deutschland zurückkehrte, wurde er wegen „Majestätsbeleidigung“ verurteilt und für sechs Monate in Festungshaft genommen, die er in der Festung Königstein vom 21. September 1899 bis zur Begnadigung im Februar 1900 absaß.

http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Wedekind

Das waren noch Zeiten...


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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Na, dann nehme ich mir etwas mehr Wikipedia ...

Beitrag  Gast_0007 So 08 Jul 2012, 11:41

Lobelie:

So auf die Schnelle

@ Nils

https://libertalia.forumieren.com/t19p60-harry-fahr-schon-mal-den-wagen-vor#2849

würde ich sagen, daß es sich um ein Spottgedicht auf Wilhelm II. und seine pompöse Palästina-Reise im Jahr 1898 handelt - vielleicht aus dem Simplicissimus?

https://libertalia.forumieren.com/t19p60-harry-fahr-schon-mal-den-wagen-vor#2853
Frank Wedekind - Wikipedia:

1889 siedelte Wedekind nach München über, wo er Kontakt zum Schriftsteller Otto Julius Bierbaum erhielt. 1891 zog er nach Paris um; Aufenthalte in der Schweiz, in London und Berlin folgten. 1896 kehrte Wedekind nach München zurück und begründete die Satirezeitschrift Simplicissimus mit, in der er unter verschiedenen Pseudonymen, u. a. unter dem Pseudonym „Hieronymos“ veröffentlichte. Die Verbreitung eines satirischen Gedichts über Kaiser Wilhelm II. 1898 zwang ihn zur Flucht nach Paris. Als er 1899 nach Deutschland zurückkehrte, wurde er wegen „Majestätsbeleidigung“ verurteilt und für sechs Monate in Festungshaft genommen, die er in der Festung Königstein vom 21. September 1899 bis zur Begnadigung im Februar 1900 absaß. 1901/1902 wirkte er im Münchner Kabarett Die Elf Scharfrichter mit, dort sang er nach eigenen Kompositionen seine Lieder zur Gitarre. Ausgewählte „Lieder und Gedichte“ aus dieser Zeit sind erschienen unter dem Titel „Greife wacker nach der Sünde“. Anatol Regnier, u. a. ausgebildeter Konzert-Gitarrist und Autor, interpretiert die Lieder, die sich abwechseln mit Gedichten, gelesen von der Schauspielerin Carola Regnier. Carola Regnier und Anatol Regnier sind Enkel Frank Wedekinds.

Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 170px-Frank_Wedekind

Frank Wedekind

http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Wedekind#Leben

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Re: Harry, fahr schon mal den Wagen vor!

Beitrag  Gast So 08 Jul 2012, 11:47

Hahahaha Very Happy Very Happy

Das nächste wird schwieriger,.......denn da paddle ich extra nach Ägypten! Very Happy



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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty @ Nils

Beitrag  Lobelie So 08 Jul 2012, 11:59

aber nicht mit Agatha Christie: Tod auf dem Nil, oder?

Basketball
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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Re: Harry, fahr schon mal den Wagen vor!

Beitrag  Gast So 08 Jul 2012, 12:21

@Lobelie

Appropos Majestätsbeleidigung Very Happy


Ich hab da mal ne Fräge:


In verschiedenen Foren treibt sich ein scheinbar liebeshungriger user rum, der den "Weibern" hinterherjagt und mit ihnen flirtet, sie sogar als "Schnucki" bezeichnet. Und diesen Mädels das Herzchen I love you mit seinem Ankerchen durchbohren will. Very Happy
Ausweisen tut er sich mit einem Avatar-Bild mit einem mit Anker durchbohrten Herzchen. I love you
Dieser user hat seinen vollständigen Vornamen nicht angegeben.......und besteht aber darauf eine ganz bestimmte Person zu sein......... scratch
Jetzt habe ich mir überlegt, dass sein Verhalten nicht ganz zu seiner Person passt (schließlich ist er lange Jahre glücklich verheiratet und hat ein Kind) Rolling Eyes ...............und frage mich, ob er´s wirklich ist Question Question .........oder......und so etwas kommt ja recht häufig vor..........sich ein Spassvogel jocolor seines Nicks bemächtigt haben könnte (Nicknapping)......und sich damit im Internet verlustigt. clown clown clown

http://www.stern.de/digital/online/studivz-identitaetsklau-im-online-netzwerk-626560.html

http://www.taz.de/!80227/

http://www.train-und-coach.de/identitaetsdiebstahl-und-nicknapping.html

http://www.n-tv.de/technik/Identitaetsklau-wird-zur-Gefahr-article913313.html

http://privat.hgesser.com/ident/


Dabei stellt sich mir die Frage, WIE ein Nick und hüpfender Forenuser, wenn er weltöffentlich als Realer User anerkannt werden will, seine Personenidentität im Internet beweisen kann?

Ich meine so eine Personenfeststellung im Internet ist ja nicht so einfach, Zeugen schwer aufzubringen!


Würde das was bringen, wenn er seinen Personalausweis in die Foren einstellt, anstatt das herzige verdächtige Avatar-Bildchen?


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Zuletzt von Der kleine Nils am So 08 Jul 2012, 12:26 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag  Gast So 08 Jul 2012, 12:24

@Lobelie

https://libertalia.forumieren.com/t19p60-harry-fahr-schon-mal-den-wagen-vor#2859


Ich denke da eher an ein paar tausend Jahre alten Schriftrollen. Very Happy



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Beitrag  Gast_0005 So 08 Jul 2012, 13:50

https://libertalia.forumieren.com/t19p60-harry-fahr-schon-mal-den-wagen-vor#2863

Weisst Du kleiner Nils, das ist eine berechtigte „Fräge“, die Du da stellst und über die ich auch schon sinniert study habe im Zusammenhang mit „kann man einen Nick“ beleidigen.
Wer sagt denn, dass unter dem „Nick“ tatsächlich der/die steckt, der/die das vorgibt zu sein? confused

Bin ich als Internet-User (z. B. in einem Forum) etwa verpflichtet alles zu glauben was da steht?
Oder ist es gar meine Pflicht quasi zu recherchieren, ob es sein kann dass z. B. unter dem „Nick- Name –KvChina- “ tatsächlich der „Kaiser von China“ schreibt? Suspect

Fragen über Fragen!

Nils mein kleines „Puzzelchen“ king , kannst Du für Deine mami@dale nicht das (Deine Frage und das was Du dazu geschrieben hast und meine Fragen) in einen neuen „Strang“ verschieben?

Ich würd`s ja gerne selber machen,…..aber,…. aber ich hab mir gerade die Hände eingecremt clown und da ist dann immer hinterher meine Tastatur so „glibberig“. Embarassed

Machst Du das? flower

Deine mami@dale Kuß! bounce

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Beitrag  Lobelie Mo 09 Jul 2012, 15:52

Weil die 1000jährigen Schriftrollen wohl noch zu tief verbuddelt sind, hier eine Textprobe aus einem nicht ganz so alten Krimi-Meisterwerk:

Er stellte sich vor, daß sie ihre Zeitung sinken ließ und ihren Kopf zurücklehnte, wie sie es manchmal tat, wenn sie ihren Augen Erholung gönnen wollte. Er stellte sich vor, daß sich seine Hände um ihren schlanklen Hals schlössen.

Welche Art von Mut brauchte man, um einen Mord zu begehen? Welchen Grad des Hasses? Trug er genug in sich? Man brauchte nicht einfach nur Haß, das wußte er, sondern man brauchte ein bestimmtes Gewirr von Trieben, zu denen auch Haß gehörte. Und eine Art Wahnsinn. Er dachte, daß er viel zu rational veranlagt sei. Im Augenblick wenigstens. Ja, so ein Moment vielleicht wie jener, da er sie hätte verprügeln mögen... Aber er hatte sie nie verprügelt. Er war immer zu rational gewesen. Sogar jetzt, da er sie und ihren Autobus verfolgte und die Umstände geradezu ideal waren.
[...]
Er versuchte sich auszumalen, was passieren würde, wenn er es täte. Zunächst einmal hätte er kein Alibi. Und dann bestand die Gefahr, daß er am Rastplatz von irgend jemandem gesehen würde, daß Claras 'Walter!' erschallen würde, sobald sie ihn zu Gesicht bekäme, daß sich später jemand daran erinnerte, sie beide gesehen zu haben, wie sie entlang der Autostraße davongingen.
Und Ellie würde ihn verabscheuen.
Er fuhr weiter, raste hinter dem davoneilenden Bus her.

Wer hat es geschrieben?

Und bringt Walter seine Frau Clara wirklich um?
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Beitrag  QuoVadis Mo 09 Jul 2012, 16:09

Highsmith, The Blunderer.

a) musste angelsächsisch sein (Namen)
b) erinnerte mich an Strangers on The Train
c) somit Highsmith
d) konnte aber mich nicht entsinnen dieses Buch gelesen zu haben (The Blunderer)
e) habe nach "Highsmith, Walter Ellie, Clara" im Net gesucht

- ich denke nicht, daß Walter Clara umbringt (gelesen habe ich das Buch zwar nicht, aber eine Meinung dazu "gebildet". Embarassed )

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Beitrag  Lobelie Mo 09 Jul 2012, 16:20

Das Zitat ist aus:

Patricia Highsmith: Der Stümper (The Blunderer, 1956), in der Übersetzung von Barbara Bortfeldt, Diogenes Zürich 1974, S. 91 f.

Und ob er sie umgebracht hat, weiß ich auch nicht (mehr) - in dieser Szene jedenfalls nicht. Er gerät aber sofort in Verdacht, es getan zu haben - ich fand diese Szene, die zwischen Realität und Vorstellung changiert, derartig spannend geschrieben, daß ich spontan weitergelesen habe... Bis zur Auflösung allerdings noch nicht.
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Beitrag  QuoVadis Mo 09 Jul 2012, 16:43

Lobelie schrieb:Das Zitat ist aus:

Patricia Highsmith: Der Stümper (The Blunderer, 1956), in der Übersetzung von Barbara Bortfeldt, Diogenes Zürich 1974, S. 91 f.

Und ob er sie umgebracht hat, weiß ich auch nicht (mehr) - in dieser Szene jedenfalls nicht. Er gerät aber sofort in Verdacht, es getan zu haben - ich fand diese Szene, die zwischen Realität und Vorstellung changiert, derartig spannend geschrieben, daß ich spontan weitergelesen habe... Bis zur Auflösung allerdings noch nicht.

@Lobelie,

mit Internet war es leicht...

Ich habe seit Dekaden Highsmith nicht mehr gelesen, aber was mir in Erinnerung geblieben ist, sei es auch nur vage, ist ihre Kunst die gesellschaftlichen Neurosen darzustellen. Geschlechtsunabhängig.

Dabei muss ich auch an Sylvia Plaths "The Bell Jar" und irgendwie Kingsley Amis denken.

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Harry, fahr schon mal den Wagen vor! - Seite 3 Empty Der Stümper

Beitrag  Lobelie Mo 09 Jul 2012, 17:31

@ QuoVadis:

ich habe mich jetzt soweit wieder eingelesen, daß ich sagen kann, daß genau das, die gesellschaftlichen Neurosen, eigentliches Thema dieser suspense story sind. Wie plötzlich alles an diesem Walter, der dieses Gedankenspiel hatte (und tatsächlich starb seine Frau an diesem Rastplatz, zu dem er sie mit Mordgedanken verfolgte), verdächtig wird. Wie die gedankliche Schuld zu Unwahrheiten und widersprüchlichen Aussagen führt, wie eine harmlose Liebschaft zum Mordmotiv wird, wie die Presse ihn jagt, wie nach und nach der Verdacht alle sozialen Beziehungen vergiftet, wie alle von ihm abrücken und ihn letztlich zum Paria machen.
Dieser Weg in den Abgrund wird derartig leise und genau beschrieben: Freundschaft, Liebe, Kollegenschaft - das sind alles nur ganz dünne Fäden, die einen Menschen in dieser Gesellschaft halten.

Am Ende kommt es dann zum Showdown zwischen ihm und dem wahren unüberführten Gattinnen-Mörder Kimmel, dessen mögliche Tat Vorbild für Walters Gedankenspiel war, was wiederum zum Aufrollen des unaufgeklärten Kimmel-Falls führte. Und zum Vernichtungswillen, den beide gegeneinander hegen.

Die Highsmith-Bücher müßte man wirklich alle noch einmal lesen!
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