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Fall Gustl Mollath

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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Fall Gustl Mollath

Beitrag  Natascha Do 22 Nov 2012, 08:25

das Eingangsposting lautete :

ich finde, der Fall Mollath bietet Stoff genug für Diskussion in einem separaten Strang, deshalb habe ich einen neuen eröffnet

erfreulicherweise stehen nun die ersten längere Artikel bei SPON und in der Zeit, bin mal gespannt, ob sich auch die gedruckten Ausgaben dem Thema widmen

http://www.spiegel.de/panorama/gustl-mollath-und-die-hypovereinsbank-weggeraeumt-und-stillgestellt-a-868445.html

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-11/gustl-mollath-psychiatrie-wahn-hypovereinsbank

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Beitrag  Lobelie So 09 Dez 2012, 17:43

https://libertalia.forumieren.com/t101p160-fall-gustl-mollath#10893

Es waren wenige Sätze, aber die haben es in sich...
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Re: Fall Gustl Mollath

Beitrag  Natascha So 09 Dez 2012, 18:57

"Muschelschloss" hat nochmal telefoniert:

http://www.twitlonger.com/show/k9rc47

ich finde ihr Engagement für Gustl Mollath rührend (wieso gehe ich eigentlich davon aus, dass "Muschelschloss" eine Frau ist, zumindest theoretisch könnte es ja auch ein Mann sein)
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Natascha, ich finds auch rührend,

Beitrag  stringa So 09 Dez 2012, 19:07

aber ich hoffe wirklich, sie oder er hat Herrn Mollath mitgeteilt, daß das Telefonat jetzt im Internet steht.
Ist ein bißchen komisch, weil´s nicht explizit dastand, daß das mit seinem Einverständnis geschehen ist.

Also ich kann Frau Steinberg schon in Teilen verstehen.
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Beitrag  Natascha So 09 Dez 2012, 19:44

hab mir natürlich über Frau Steinbergs Tweets auch Gedanken gemacht und bin mir bewußt, dass auch Unterstützungseifer ausarten kann (hat sich ja im K-Fall deutlich gezeigt, wohin es führen kann, siehe SJ), aber ein bißchen "zu viel Aufmerksamkeit" von draußen schadet G.Mollath im Moment vielleicht weniger als wenn er den Eindruck bekommt, nach kurzem Presse-Hype würde er schnell wieder vergessen in seinem "Bayreuther Verließ"

und wirklich Einfluß, was und wieviel "draußen" über ihn geschrieben, geredet und gesendet wird, hat er sowieso nicht - diese Situation muß man sich wirklich mal vorstellen, es ist einfach gruselig





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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Natascha,da hast du völlig recht

Beitrag  stringa So 09 Dez 2012, 20:47

das stell ich mir auch ganz schlimm vor.

Aber es gibt ja doch einen kleinen, aber wichtigen Unterschied, ob jemand was über mich sagt, oder zitiert, was ich in einem Telefonat von mir gebe.

Ich glaube der Anruferin (ich denke auch, daß es eine "Sie" ist), daß sie alles genauso wiedergegeben hat, wie sie´s gehört hat, aber z.B. die "unglaubliche Einzelheit" über Frau Wöhrl ist etwas, das ich nicht so ohne weiteres ins Netz stellen würde, zumindest nicht, bevor ich mir dazu die ausdrückliche Erlaubnis Herrn Mollaths eingeholt hätte, denn so etwas würde ja auf ihn zurückfallen, falls es da Unannehmlichkeiten gäbe.

Wir wollen mal hoffen, daß sie´s getan hat.

Tja, Herr Kachelmann hat schon gut dran getan, jeglichen Kontakt zum Unterstützer-Kreis zu vermeiden.
Wenn man bedenkt, wer sich da so alles tummelt Very Happy .


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Beitrag  Lobelie Mo 10 Dez 2012, 15:46

Fall Mollath – Grünen-Fraktionschef greift Staatsanwaltschaft an
Montag, 10. Dezember 2012, 12:47 Uhr



München (dpa/lby) – Im Streit um die Zwangsunterbringung des Nürnbergers Gustl Mollath in der Psychiatrie hat Grünen-Fraktionschef Martin Runge der Nürnberger Staatsanwaltschaft gravierende Fehler vorgeworfen. Runge stellte es am Montag als unverständlich und nicht nachvollziehbar dar, dass die Behörde nach Mollaths Anzeige 2003 nicht aktiv geworden sei. So habe die Staatsanwaltschaft weder bei Mollath nachgefragt, noch sich an die HypoVereinsbank gewandt, die nach Mollaths Hinweisen interne Untersuchungen eingeleitet hatte – was die Ermittler wussten. Der Nürnberger Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich habe in der vergangenen Woche im Rechtsausschuss des Landtags nicht beantwortet, warum dies nicht geschehen sei, kritisierte Runge.
http://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional/fall-mollath–gruenenfraktionschef-greift-27598538.bild.html

Das kann er auch nicht beantworten, wenn er damit beschäftigt ist, seiner ›Fürsorgepflicht‹ für eine der Strafvereitelung verdächtigte Staatsanwältin nachzukommen (obwohl bereits Strafverfolgungsverjährung eingetreten ist).


Und dann gab es am 6.12.2012 noch ein sehr interessantes Gespräch von Anke Domscheit-Berg mit dem Nürnberger Günther Beckstein, der aus sehr eigenartigen Gründen mit seinem Nachfolger Horst Seehofer und mit der Justizministerin Beate Merk hadert:

Günther Beckstein sorgt sich um den Rechtsstaat



Ein Gastbeitrag von Anke Domscheit-Berg

Am 06.12.2012 war ich auf der Demokratietagung in Speyer, an der unter anderem auch Günther Beckstein, CSU, teilnahm. Ich nutzte die Mittagspause, um ihn auf den Fall Gustl Mollath anzusprechen und erzählte ihm, dass am gleichen Morgen die BBC in England und wenige Tage davor auch schon die englische Tageszeitung Guardian über diesen Justizskandal berichtet hat und dass ich den Eindruck habe, dass nicht nur der Ruf Bayerns hier auf dem Spiel steht sondern auch der Ruf Deutschlands als Rechtsstaat.

[...]

Ich fragte Günther Beckstein nach seiner Meinung dazu. Seine Meinung wurde sehr schnell klar: das Thema echauffierte ihn ganz erkennbar, er fand, Politik sollte sich raushalten (also auch er), der Mollath hätte ja selbst für eine Wiederaufnahme des Verfahrens sorgen können und überhaupt, alle Instanzen hätten ja das Urteil bestätigt. Die Medien würden den Fall falsch darstellen, Fakten weglassen und eine Kampagne betreiben. Ich hätte ja einfach keine Ahnung. Zum Beispiel hätte der Mollath ja auch viel gefährlichere Sachen damals gemacht, als die Medien immer schreiben würden. Ich warf ein, dass ich nicht weiß, wer damals was gemacht hat aber dass sogar, wenn diese Vorwürfe wegen Tätlichkeiten gegenüber seiner Frau alle gestimmt hätten, wäre er seit Jahren ein freier Mann.

[…]

Der Richter soll seinerzeit die Finanzbehörde angerufen haben (berichten die Nürnberger Nachrichten), und von Ermittlungen in dieser Sache abgeraten haben, mit Bezug darauf, dass Mollath ja verrückt wäre. Zu dieser Aussage warf Beckstein sofort ein, das wäre frei erfunden, der Richter würde das vehement leugnen. Die Wahrheit zum Anruf kenne ich nicht. Aber auch der Spiegel schreibt, dass den Nürnberger Nachrichten ein Anruf von Seiten der Justiz bestätigt wurde von Beamten der Finanzbehörde.

[…]

Meine Bitte um Unterstützung der Wiederaufnahme des Verfahrens von Mollath stieß bei Beckstein dennoch auf taube Ohren. Für mich überraschend erregte sich der Grand Senior der CSU sehr – jedoch in einer nicht erwarteten Art und Weise. Ich hatte erwähnt, dass Seehofer ja nun auch ein Aufrollen des Falles befürwortet hatte. Genau das fand Beckstein jedoch falsch. Mehrfach wiederholte er sein Mantra – dies sei ein Eingriff in den Rechtsstaat, die Justiz sei unabhängig und weder Merk noch Seehofer dürfen sich da einmischen. Die schriftliche Äußerung von Seehofer dazu käme eine Dienstanweisung gleich und das ginge einfach gar nicht. Seehofer bestreitet auch jeden Eingriff in die Unabhängigkeit der Justiz.

[…]

Beckstein wiederholte dennoch immer wieder, dass es für ihn der Untergang des Rechtsstaates wäre, wenn irgendein Politiker sich da einmische. Schließlich könne Mollath ja ein Wiederaufnahmeverfahren selbst anstrengen und dann würden die rechtlichen Prozesse auch alle ganz ordnungsgemäß ablaufen. Wie ordnungsgemäß diese rechtlichen Prozesse in der Vergangenheit jedoch abliefen, durfte Mollath ja leider hinlänglich erfahren.

Beckstein berief sich auch auf die Bestätigung des Urteils durch den BGH, auf mehrere psychiatrische Gutachten, die alle das gleiche ergeben hätten und fragte mich, ob ich eine Ahnung davon hätte, was dieser Mensch alles für Briefe und Petitionen geschrieben hätte, an Gott und die Welt. Meine Antwort: ich hätte vermutlich an den Papst persönlich geschrieben, wenn man mich Jahre lang als verrückt einsperren würde. Wie soll man sich denn wehren, wenn es offenbar rechtlich nicht geht? Aber Beckstein meinte nur, der Mollath der hätte früher auch schon so Briefe geschrieben. Ja, das stimmt, „der Mollath“ hat z.B. auch schon 2005 einen Brief an Beckstein (damals bayerischer Innenminister) geschrieben, mit einer Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt gegen die Staatsanwältinnen, die nicht wegen der von ihm angegebenen Schwarzgeldgeschäfte ermittelt hätten, auf die Beckstein jedoch nicht reagierte. Aber er hatte auch früher schon Briefe geschrieben an große Verteiler und mit großer Schrift. Klarer Fall für „gemeingefährliches Verhalten“, das hinter forensische Gitter gehört? Das wäre mir neu.

[…]

Ich hoffe sehr, dass das Gespräch auf Beckstein trotz seines Abblockens und seiner vordergründig negativen Reaktion einen Eindruck hinterlassen hat, der ihn zum Nach- und Umdenken bringt. Seine erkennbar heftige Aufregung spricht trotz seiner Beteuerung „der Fall ist mir eigentlich egal, das regt mich überhaupt nicht auf“ dafür, dass er genau weiß, worum es geht – um einen Skandal, der noch sehr weite Kreise ziehen wird.

Es ist höchste Zeit. Jeder Tag, den Gustl Mollath eingesperrt verbringen muss, ist ein Tag zu viel.

Dieser Beitrag wurde am 10. Dezember 2012, 14:59 unter menschenrechte verfasst.

http://www.wolfgang-dudda.de/?p=7889

Jetzt soll Brixner den Anruf also bestreiten - gegenüber den Nürnberger Nachrichten konnte er sich bloß nicht daran erinnern.
Hat irgendjemand etwas von diesem Bestreiten gelesen?
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Newser ;-)

Beitrag  Petra Klekih Mo 10 Dez 2012, 16:11

http://blog.delegibus.com/2012/12/10/interview-zum-fall-mollath-eine-rekonstruktion-der-hauptverhandlung/

Lobelie schrieb:
Fall Mollath – Grünen-Fraktionschef greift Staatsanwaltschaft an
Montag, 10. Dezember 2012, 12:47 Uhr



München (dpa/lby) – Im Streit um die Zwangsunterbringung des Nürnbergers Gustl Mollath in der Psychiatrie hat Grünen-Fraktionschef Martin Runge der Nürnberger Staatsanwaltschaft gravierende Fehler vorgeworfen. Runge stellte es am Montag als unverständlich und nicht nachvollziehbar dar, dass die Behörde nach Mollaths Anzeige 2003 nicht aktiv geworden sei. So habe die Staatsanwaltschaft weder bei Mollath nachgefragt, noch sich an die HypoVereinsbank gewandt, die nach Mollaths Hinweisen interne Untersuchungen eingeleitet hatte – was die Ermittler wussten. Der Nürnberger Generalstaatsanwalt Hasso Nerlich habe in der vergangenen Woche im Rechtsausschuss des Landtags nicht beantwortet, warum dies nicht geschehen sei, kritisierte Runge.
http://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional/fall-mollath–gruenenfraktionschef-greift-27598538.bild.html

Das kann er auch nicht beantworten, wenn er damit beschäftigt ist, seiner ›Fürsorgepflicht‹ für eine der Strafvereitelung verdächtigte Staatsanwältin nachzukommen (obwohl bereits Strafverfolgungsverjährung eingetreten ist).


Und dann gab es am 6.12.2012 noch ein sehr interessantes Gespräch von Anke Domscheit-Berg mit dem Nürnberger Günther Beckstein, der aus sehr eigenartigen Gründen mit seinem Nachfolger Horst Seehofer und mit der Justizministerin Beate Merk hadert:

Günther Beckstein sorgt sich um den Rechtsstaat



Ein Gastbeitrag von Anke Domscheit-Berg

Am 06.12.2012 war ich auf der Demokratietagung in Speyer, an der unter anderem auch Günther Beckstein, CSU, teilnahm. Ich nutzte die Mittagspause, um ihn auf den Fall Gustl Mollath anzusprechen und erzählte ihm, dass am gleichen Morgen die BBC in England und wenige Tage davor auch schon die englische Tageszeitung Guardian über diesen Justizskandal berichtet hat und dass ich den Eindruck habe, dass nicht nur der Ruf Bayerns hier auf dem Spiel steht sondern auch der Ruf Deutschlands als Rechtsstaat.

[...]

Ich fragte Günther Beckstein nach seiner Meinung dazu. Seine Meinung wurde sehr schnell klar: das Thema echauffierte ihn ganz erkennbar, er fand, Politik sollte sich raushalten (also auch er), der Mollath hätte ja selbst für eine Wiederaufnahme des Verfahrens sorgen können und überhaupt, alle Instanzen hätten ja das Urteil bestätigt. Die Medien würden den Fall falsch darstellen, Fakten weglassen und eine Kampagne betreiben. Ich hätte ja einfach keine Ahnung. Zum Beispiel hätte der Mollath ja auch viel gefährlichere Sachen damals gemacht, als die Medien immer schreiben würden. Ich warf ein, dass ich nicht weiß, wer damals was gemacht hat aber dass sogar, wenn diese Vorwürfe wegen Tätlichkeiten gegenüber seiner Frau alle gestimmt hätten, wäre er seit Jahren ein freier Mann.

[…]

Der Richter soll seinerzeit die Finanzbehörde angerufen haben (berichten die Nürnberger Nachrichten), und von Ermittlungen in dieser Sache abgeraten haben, mit Bezug darauf, dass Mollath ja verrückt wäre. Zu dieser Aussage warf Beckstein sofort ein, das wäre frei erfunden, der Richter würde das vehement leugnen. Die Wahrheit zum Anruf kenne ich nicht. Aber auch der Spiegel schreibt, dass den Nürnberger Nachrichten ein Anruf von Seiten der Justiz bestätigt wurde von Beamten der Finanzbehörde.

[…]

Meine Bitte um Unterstützung der Wiederaufnahme des Verfahrens von Mollath stieß bei Beckstein dennoch auf taube Ohren. Für mich überraschend erregte sich der Grand Senior der CSU sehr – jedoch in einer nicht erwarteten Art und Weise. Ich hatte erwähnt, dass Seehofer ja nun auch ein Aufrollen des Falles befürwortet hatte. Genau das fand Beckstein jedoch falsch. Mehrfach wiederholte er sein Mantra – dies sei ein Eingriff in den Rechtsstaat, die Justiz sei unabhängig und weder Merk noch Seehofer dürfen sich da einmischen. Die schriftliche Äußerung von Seehofer dazu käme eine Dienstanweisung gleich und das ginge einfach gar nicht. Seehofer bestreitet auch jeden Eingriff in die Unabhängigkeit der Justiz.

[…]

Beckstein wiederholte dennoch immer wieder, dass es für ihn der Untergang des Rechtsstaates wäre, wenn irgendein Politiker sich da einmische. Schließlich könne Mollath ja ein Wiederaufnahmeverfahren selbst anstrengen und dann würden die rechtlichen Prozesse auch alle ganz ordnungsgemäß ablaufen. Wie ordnungsgemäß diese rechtlichen Prozesse in der Vergangenheit jedoch abliefen, durfte Mollath ja leider hinlänglich erfahren.

Beckstein berief sich auch auf die Bestätigung des Urteils durch den BGH, auf mehrere psychiatrische Gutachten, die alle das gleiche ergeben hätten und fragte mich, ob ich eine Ahnung davon hätte, was dieser Mensch alles für Briefe und Petitionen geschrieben hätte, an Gott und die Welt. Meine Antwort: ich hätte vermutlich an den Papst persönlich geschrieben, wenn man mich Jahre lang als verrückt einsperren würde. Wie soll man sich denn wehren, wenn es offenbar rechtlich nicht geht? Aber Beckstein meinte nur, der Mollath der hätte früher auch schon so Briefe geschrieben. Ja, das stimmt, „der Mollath“ hat z.B. auch schon 2005 einen Brief an Beckstein (damals bayerischer Innenminister) geschrieben, mit einer Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt gegen die Staatsanwältinnen, die nicht wegen der von ihm angegebenen Schwarzgeldgeschäfte ermittelt hätten, auf die Beckstein jedoch nicht reagierte. Aber er hatte auch früher schon Briefe geschrieben an große Verteiler und mit großer Schrift. Klarer Fall für „gemeingefährliches Verhalten“, das hinter forensische Gitter gehört? Das wäre mir neu.

[…]

Ich hoffe sehr, dass das Gespräch auf Beckstein trotz seines Abblockens und seiner vordergründig negativen Reaktion einen Eindruck hinterlassen hat, der ihn zum Nach- und Umdenken bringt. Seine erkennbar heftige Aufregung spricht trotz seiner Beteuerung „der Fall ist mir eigentlich egal, das regt mich überhaupt nicht auf“ dafür, dass er genau weiß, worum es geht – um einen Skandal, der noch sehr weite Kreise ziehen wird.

Es ist höchste Zeit. Jeder Tag, den Gustl Mollath eingesperrt verbringen muss, ist ein Tag zu viel.

Dieser Beitrag wurde am 10. Dezember 2012, 14:59 unter menschenrechte verfasst.

http://www.wolfgang-dudda.de/?p=7889

Jetzt soll Brixner den Anruf also bestreiten - gegenüber den Nürnberger Nachrichten konnte er sich bloß nicht daran erinnern.
Hat irgendjemand etwas von diesem Bestreiten gelesen?
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http://dejure.org/gesetze/StGB/202b.html

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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Interview mit Westenrieder

Beitrag  Lobelie Mo 10 Dez 2012, 16:27

Schon toll - da liest Brixner das Datum des Attestes nicht mal vor: und? Hätte da nicht der Verteidiger aufspringen müssen?!

Da wird der falsche Polizeibeamte geladen, der nicht über die Festnahme am 27.2.2006, sondern zu der am 30.6.2004 (Erlangen, Wörthmüller-Begutachtung) berichtet.

Da wird die Hausdurchsuchung aufgrund der falschen Angaben der Ehefrau nicht einmal erwähnt, die ja ihren Belastungseifer bestätigt.
Zitiervorschlag für diesen Beitrag:
http://blog.delegibus.com/2747
http://blog.delegibus.com/2012/12/10/interview-zum-fall-mollath-eine-rekonstruktion-der-hauptverhandlung/

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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Lobelie bzgl. Telefonat Brixner

Beitrag  stringa Mo 10 Dez 2012, 16:48

Ich habe auch nur dieses Zitat gefunden (hab den Namen Otto Brixner gegoogelt)

"...Gegenüber den Nürnberger Nachrichten gab Brixner auf Nachfrage an, er könne sich an ein solches Telefonat nicht erinnern. Es sei zu lange her, und an die Akten komme er nicht mehr heran..."

http://www.baltische-rundschau.eu/2012/12/05/mittelbayerische-zeitung-uber-fall-mollath-verhangnisvolle-sturheit/


Interessant dabei finde ich, daß es offenbar Akten geben könnte, die ein solches Telefonat beweisen oder auch nicht.
(Und interessant finde ich , daß es so etwas wie eine Baltische Rundschau gibt Smile )
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Er meint sicherlich

Beitrag  Lobelie Mo 10 Dez 2012, 17:02

die Verfahrensakten gegen Mollath, in die er womöglich einen Vermerk über dieses Gespräch angebracht hat.

Nach dem Motto: Ich habe heute mit XXX von der Steuerfahndung telefoniert. Dieser erklärte, daß dort eine Anzeige Mollaths vorliege, über die Aufnahme von Ermittlungen aber noch nicht entschieden worden sei.

Oder so. Und im Rahmen eines solchen Gespräches könnte er gesagt haben, daß über dessen Geisteszustand gerade ein Gutachten in Auftrag gegeben worden sei.
Andererseits ist ja gerade das komisch: die Beschwerde Mollaths gegen den Gutachtenauftrag war schon unzulässig, da brauchte Brixner in den Fall doch gar nicht einzusteigen. Die Zurückweisung der Beschwerde war ein Textbaustein-Dreizeiler.

Die Sachakten gegen Mollath lagen ihm Anfang 2004 sowieso nicht mehr vor - ich weiß nicht, in welcher Form beim LG Beschwerdeakten geführt werden. Die Sache ist und bleibt mysteriös.
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Interessant finde ich ...

Beitrag  stringa Mo 10 Dez 2012, 17:18

Eigentlich müßten doch alle damals am Verfahren Beteiligte mindestens in den letzten Tagen nachgeforscht haben, wo diese Akten sich denn nun befinden. D. h. da haben doch bestimmt schon Journalisten nachgefragt.
Und dann bleiben ja nur wenig Möglichkeiten. Entweder die Akten sind da oder zumindest verfügbar, und sie werden geprüft, was da drin ist, oder sie sind nicht da, wenn nicht, warum nicht ?

Wundert mich, daß nicht z. B. solche Recherche-Antworten veröffentlicht werden.

Und selbst wenn alles nach Regensburg gewandert sein sollte, also ich würde als Journalist eigentlich doch nachforschen, in welcher Akte so ein Vermerk zum Telefonat stehen könnte und wo sich die Akte befinden sollte.

Genau dieser Fakt, nämlich das Telefonat von Herrn Brixner wird doch schließlich als Hauptgrund für die Wiederaufnahme des Verfahrens genannt.
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Re: Fall Gustl Mollath

Beitrag  Natascha Mo 10 Dez 2012, 17:24

wenn alles mit rechten Dingen zugegangen ist, müßte auf jeden Fall bei der Steuerfahndung ein Vermerk in der Akte sein, dass nach Anruf von Otto Brixner die Angelegenheit als erledigt abgelegt wurde, aber - wie im Schlötterer-Buch nachzulesen - sind halt leider früher oft brisante Teile aus Akten plötzlich verschwunden oder es wurde bei mündlichen Anweisungen absichtlich nichts Schriftliches festgehalten

vielleicht wurde der Vorgang damals aber schon in der EDV erfaßt, da sind dann evtl. nachträgliche Manipulationen von Akten nicht mehr ganz so einfach wie früher, als man einfach einen Aktenvermerk aus einem Vorgang rausreißen und verschwinden lassen konnte

hoffen wir einfach mal das Beste, dass sich der Anruf von Herrn Brixner noch nachvollziehen läßt
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Hi, Natascha, nich moin, moin, sondern gu´n Aaamt!

Beitrag  stringa Mo 10 Dez 2012, 17:39

Du warst ja heut noch gar nicht da, hab dich direkt schon vermißt Very Happy

Du kennst dich ja offenbar richtig gut mit Behördenkram aus, hab ich ja schon früher festgestellt.

Bist oder warst du beruflich damit befaßt ? (Wenn du nicht antworten möchtest, auch gut, bin halt neugierig Smile )
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Stringa

Beitrag  Natascha Mo 10 Dez 2012, 18:50

nun ja, wie man Papier und Zahlen verwaltet, ist mir schon einigermaßen vertraut, aber wie es in Behörden (Finanzamt, Gericht usw.) zugeht, weiß ich nur aus der Literatur und aus dem Internet Very Happy

der große Pressehype im Fall Mollath scheint leider schon wieder etwas abzuflauen, das finde ich nicht gut, ich hoffe, die Journalisten arbeiten trotzdem weiter und recherchieren wenigstens fleißig

vielleicht schreibe ich morgen mal eine Mail an Daniela Schadt, sie kennt sich ja gut aus in der Nürnberger Presseszene und könnte dort vielleicht mal ein wenig Dampf machen, damit die Kollegen nicht über ihren vielen Lebkuchen die wichtigen Themen vergessen

http://de.wikipedia.org/wiki/Daniela_Schadt

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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty TV-Tipp oder auch nicht: Di. 11.12. - 20:15 h - BR3

Beitrag  Natascha Mo 10 Dez 2012, 19:07

weiß nicht, ob man diese TV-Sendung morgen wirklich empfehlen kann (Beate Merk mag ich eigentlich gar nicht mehr sehen und hören)

http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/programmkalender/sendung461750.html

sehe gerade: auch noch mit Franz Schindler - ich ahne fürchterliches Rumgeeiere


Zuletzt von Natascha am Mo 10 Dez 2012, 19:59 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty TV-Tipp heute 10.12. - MDR 22:05 h -

Beitrag  Natascha Mo 10 Dez 2012, 19:18

bin mir nicht sicher, ob wir diesen Tipp hier schon hatten, aber da Gisela Friedrichsen dabei ist, schadet es auch nicht, wenn ich daran erinnere:

http://www.mdr.de/tv/programm/sendung199610.html
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Hi, Natascha,

Beitrag  Lobelie Mo 10 Dez 2012, 19:29

Programmtip für morgen, 11.12.

(falls sich jemand wundert).

Aber Aiwanger ist auch dabei, und der hat sich beim letzten Mal im Parlament sehr viele Zwischenrufe geleistet, wenn CSU-Vertreter sprachen. Wollen wir hoffen, daß er nicht so staatstragend daherkommen wird wie Schindler.

Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, daß es in den Steufa-Akten einen Vermerk über den Anruf gab, mit dem dann begründet wurde, warum man nicht in Ermittlungen einsteigt.

Ich kenne aber die Aufbewahrungsfristen für Akten aus dem Finanzbereich nicht; in Bayern betragen sie für den Bereich der Justiz nur 5 Jahre nach Weglegen, weshalb nach einer PM der StA Nürnberg beispielsweise die Akte mit der Strafanzeige von Mollath, die nicht bearbeitet wurde, schon vernichtet worden ist.

Ich habe aber das GEFÜHL, daß es diese Akte noch gibt. Würde sich nach so langer Zeit ohne Erinnerungsstütze noch jemand an einen Fall erinnern, der 2004 noch keine Furore machte? Ich denke mal, daß die StA Regensburg sich nach dieser Akte bereits erkundigt haben wird.

Mich persönlich interessiert, wie Beckstein darauf kommt, daß Brixner jetzt seinen Anruf bestreitet. Stand das irgendwo oder hat er sich mit ihm unterhalten?



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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Natascha,

Beitrag  stringa Mo 10 Dez 2012, 19:30

das mit Daniela Schadt halte ich für eine glänzende Idee.

Viel Erfolg Blümchen!
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Lobelie,

Beitrag  stringa Mo 10 Dez 2012, 19:35

Ich hab Herrn Beckstein schon öfters in Talkshows erlebt. Der behauptet auch gern mal was so ins Blaue hinein.

Das ist ein Dampf-Plauderer, manchmal sogar sehr unterhaltsam, aber zuverlässig? Na, ja....

Wundert einen etwas, daß er in dem Gespräch, was auf deinem Blog verlinkt ist, so vehement gegen politische Einflußnahme auf Justiz wettert.
Die wird er zu seinen aktiveren Zeiten doch bestimmt auch das eine oder andere Mal ausgeübt haben, hinter den Kulissen, versteht sich Smile
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Er war aber

Beitrag  Lobelie Mo 10 Dez 2012, 19:39

nie Justizminister, sondern nur Innenminister. In der Position stellt man bei der Justiz nix durch. Da hätte man ihn ausgelacht. Echt!
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Und den Programmtip für HEUTE

Beitrag  Lobelie Mo 10 Dez 2012, 20:09

nicht vergessen:

22:05, MDR, Fakt ist...
Polit-Talk mit Ines Krüger

über Fehlurteile etc.
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty danke Lobelie

Beitrag  Natascha Mo 10 Dez 2012, 20:12

hab das Datum korrigiert
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Lobelie,

Beitrag  stringa Mo 10 Dez 2012, 20:16

ich will gewiß nicht die Rolle des SP übernehmen, aber glaubst du nicht, daß ein Innenminister über seinen Kollegen, den Justizminister doch gewisse, ich drücks mal vorsichtig aus, Befindlichkeiten an die Staatsanwaltschaft zu Kenntnis geben kann ?

Ich will ja gern glauben, daß wahrscheinlich viel weniger Weisungen von oben kommen als Verschwörungstheoretiker behaupten, auf der anderen Seite kommts mir doch unplausibel vor, daß so etwas nie geschieht.

Aber ist ja auch egal, ich denke, daß Herr Beckstein vom Gespräch überrumpelt worden ist und daß er sich früher oder später ein entsprechendes durchdachtes Statement leisten wird.
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Fall Gustl Mollath - Seite 8 Empty Wdhlg...

Beitrag  Die Rechtanwaeldin Mo 10 Dez 2012, 20:28

MDR Sachsen - Fakt ist ...! Aus Magdeburg
10.12.2012 22:05-22:48

Thema: Falsch geurteilt - in den Fängen der Justiz

MDR Sachsen - Fakt ist ...! Aus Magdeburg
11.12.2012 02:25-03:10

Thema: Falsch geurteilt - in den Fängen der Justiz

tagesschau24 - Fakt ist ...! Aus Magdeburg
11.12.2012 08:15-09:00

Thema: Falsch geurteilt - in den Fängen der Justiz

BTW:
http://www.lto.de/recht/feuilleton/f/zwischenruf-von-gisela-friedrichsen-ou-offensichtlich-unbegruendet/

http://www.kanzlei-hoenig.de/2012/gisela-friedrichsen-kritisiert-verteidiger/

im BonusPack ein Kommentar von Schalice Warzer.
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Beitrag  Natascha Mo 10 Dez 2012, 23:22

Interview Oliver García vom 10.12.2012

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