Der Thresen dieser Welt - 2. Generation

das Eingangsposting lautete :

Es ist wieder angerichtet!

Kein neuer Wirt, aber wieder Platz geschaffen für weitere Gedanken beim Bier. Und es bleibt beim "Thresen", jener mir unterlaufenen Vermischung von Theke und Tresen Aber beide gehören irgendwie zusammen - hier dann in einem Wort.

So, Kinners: hier herrscht Selbstbedienung, also ran an die Buddeln:



Viel Spaß beim Klönen!

Auch wenn bei den Gewittern reichlich Feuer in der Luft war, der eine oder andere Starkregen sich dazugesellte, sind jedenfalls hier Orkanböen und Großhagel ausgeblieben. Und der heutige Morgen war so richtig nach meinem Geschmack: klare Luft, gemäßigte Temperaturen und ein leichter Wind.

Ansonsten gab es am WE zum Glück den kühlen Keller. Da ließ es sich gut aushalten

Möglichkeit gewesen. Aber da wir nur einen alten Gewölbekeller haben, der an den höchsten Stellen mal gerade 170 hoch ist, und in den Rundungen noch weniger ging das nicht. Ausserdem lagern dort Weine, Kartoffeln, Äpfel vom letzten Jahr und Gemüse, UND Spinnweben. Meine Frau hat i.S. Spinnen eine Phobie. Aber so ging´s auch.

eine "Kellerassel" ist :lol:Dann stört man sich nicht an Spinnen und kommt sogar mit "Kriechkellern" klar. Dabei ist der Keller geradezu ideal: die Getränkelage stimmt und selbst für die Vitamine ist gesorgt. Die Kartoffeln kann man ja noch oben auslagern, damit sie im eigenen Saft garen.... Lediglich bei exzeptionellen Regenfällen könnte ein gewisses Problem entstehen. Da der Keller aber nur bis zu 1,70 m hoch ist, kann man ja noch stehen. Seepferdchenschein und/oder Rettungswesten sind also nicht erforderlich

Angst vor einlaufendem Wasser, da würde ich mir eher Sorgen um unsere Brunnen machen, daß dort bei zu starken Regengüssen Dreck mit reingespült wird und unser schönes Grundwasser verschmutzt wird.

es sei denn, die Brunnen werden aus oberflächennahen Grundwasserleitern gespeist. Selbst wenn verunreinigtes Oberflächenwasser von oben in den Schacht läuft, ist das eigentlich kein Problem: heftig abpumpen und den Sumpf durchspülen, eventuell ausmooren und frischen Filterkies einbringen... Nur der Heizöltank sollte sich nicht dahinein entleeren    Der Mist, den manche Bauern auf ihre Felder sprühen, kommt ohnehin in "Deinem" Grundwasser an - alles nur eine Frage der Zeit

>>>Nur der Heizöltank sollte sich nicht dahinein entleeren <<< Auch wenn es evtl. ironisch gemeint war, mit Öl arbeiten wir hier nicht. Wir sind an das öffentliche Gasnetz angeschlossen. Deswegen hatte ich mir ja auch vor gut 1,5 Jahren in der 2. Küche im OG einen großen Gasherd einbauen lassen.
Bei den Brunnen muss ich wohl noch etwas differenzieren...... Wir haben hier zwei Naturbrunnen (?) die mal von den VorVorVorbesitzern angelegt worden sind. Die sind beide ca. 12mtr. tief. Das ist auch heute noch allerbestes klares und so schön eiskaltes Wasser. Haben wir selbst mal untersucht und mit unserem Leitungswasser verglichen. Rate mal, wer besser abgeschnitten hat. Leider untersagt man uns, dieses Wasser als Ersatz/Ergänzung zu unserem Leitungswasser zu benutzen. Dafür habe ich dann zwei weitere "Brunnen" (Regenwasserauffangtanks) anlegen/einbauen lassen. Einen mit ca. 10.000 ltr., den ich dann lustigerweise für den privaten Hausgebrauch in Anspruch nehmen darf, und einen ca. 5.000 ltr Tank für die Gartenanlage. Der für den Hausgebrauch bestimmte Tank/Zisterne, macht mir gedanklich hin und wieder Sorgen, weil der bei starkem, länger anhaltendem Regen immer am Einstieg mit einem leichten Wasserfilm bedeckt ist. Es DARF normal nichts passieren, aber manchmal denke ich trotzdem darüber nach, weil er in einer minimalen Senke liegt. Das ist mir früher nicht aufgefallen.

... zur Zeit geschlossen... Das Selbstbestimmungsstärkungsgesetz und die Selbstbestimmungsstärkungsgesetzdurchführungsverordnung erfordern meine ganze Aufmerksamkeit   Ich denke, Du wirst das nachvollziehen können.

na denn viel "Spaß". Ich nehme an, Gesetzgebung SH. Leider arbeiten die Bundesländer auch hier nicht einheitlich, aber was erzähl ich Dir das.

... Dir die Nutzung der Brunnen als (Teil-)Ersatz für das Leitungswasser zu untersagen.

Zunächst ist es ja grundsätzlich verboten (wenn auch mit der Möglichkeit, es im Einzelfall zu erlauben), Grundwasser aufzuschließen und zu fördern, auch wenn es teilweise von besserer Qualität ist, als das angebotene Trinkwasser aus der Leitung.
Ganz praktisch muß man nur überlegen, was mit der Ressource Grundwasser geschähe, wenn jeder nach Herzenslust seinen Brunnen bohren und Wasser fördern könnte. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich die Folgen auszumalen. Es läuft auf eine Art Wasserkrieg hinaus mit der Folge, daß ganze Landstriche veröden.

Was das Verbot in Deinem Falle anbelangt, muß man sich die Frage stellen, ob Dir verboten ist, überhaupt die Brunnen zu nutzen. Das könnte ich mir fast vorstellen, da meines Wissens nach durch das Wasserhaushaltsgeetz (noch in der alten Fassung) und das Landeswassergesetz alte Rechte weitestgehend aufgehoben wurden.
Betrifft das Verbot nur das Ersetzen von Leitungswasser durch eigenes Brunnenwasser, dann ist es eine Folge des Anschluß- und Benutzungszwanges der öffentlichen Einrichtung Wasserversorgung. Hierdurch soll sichergestellt werden, daß allen Bürgern gleichmäßig sauberes und kontrolliertes Trinkwasser angeboten werden kann und die Kosten hierfür solidarisch von allen Bürgern im Anschlußgebiet getragen werden. Auch hier kommt noch eine ganz praktische Komponente hinzu: Trinkwasser darf nicht in den Leitungen stehen, um nicht zu verkeimen. Also muß ein gewisser Mindestabsatz sichergestellt werden...

Und hier offenbart sich ein Dilemma der öffentlichen Wasserver- und Abwasserentsorgung:
Je mehr an Trinkwasser gespart wird, umso häufiger muß das Trinkwasser gechlort werden. Notfalls müssen alte Leitungen durch solche mit geringerem Querschnitt ersetzt werden, damit die Fließgeschwindigkeit wieder stimmt. Das kann aber zu Engpässen in der Versorgung in Spitzenzeiten führen.
Das hat dann aber auch Auswirkungen beim Abwasser: je weniger Abwasser durch die Leitungen fließt, desto schneller setzen sich die Leitungen zu und müssen häufiger gespült werden. Und im Klärwerk kommt nicht die richtige Mischung an, um die Biologie optimal unterhalten zu können.
Andererseits ist sauberes, gutes Trinkwsser durchaus ein knappes Gut. Wir merken hier nicht so viel davon, denn wir (Kiel und Umgebung) werden aus mächtigen sehr tiefen Grundwasserleitern versorgt. In Ballungsgebieten sieht das schon wieder anders aus. Dort muß Oberflächenwasser aus Speicherseen aufbereitet werden. In Trockenperioden kann es da mal richtig eng werden...
Deshalb ist es durchaus richtig, an Trinkwasser zu sparen.

Daß Du Deine Zisternen nutzen darfst, steht dazu nicht im Widerspruch. Es handelt sich um gesammeltes Regenwasser. Damit ist es von Hause aus kein Trinkwasser und wird nach der Logik von Gesetz und Verwaltung auch nicht dazu genutzt. Niemand kommt doch auf die Idee, seinen "Kaffee aus der Regenrinne" zu trinken. Für andere Zwecke (Gartenbewässerung, Viehtränke, Waschmaschine usw.) ist es gesundheitlich unbedenklich und trägt zur Einsparung von Trinkwasser bei. Andererseits gelangt es durch sonstige Haushaltsnutzung (Stichwort Waschmaschine) gebraucht in den Abwasserkreislauf und hilft bei der Unterhaltung von Abwasseranlagen.

Das technische Problem der Abdeckung der Zisternen ist ja lösbar. Ich entnehme Deiner Beschreibung, daß die Behälter unterirdisch angelegt sind und vermutlich einen Revisionsschacht nach oben haben. Grab' die Behälter doch auf, fülle mit einer Schicht von ca. 50 cm feuchtem und verdichteten Ton auf. Der Ton bekommt ein leichtes Gefälle zu den Seiten. Darüber eine Wurzelschutzfolie und darauf kommt der Deckboden. Den Schacht ziehst Du dann eben etwas höher. Das sollte Gefahren abwenden...

jetzt endlich zu Dir........ Natürlich weiß ich, wenn in Wasserleitungen kein kontinuirlicher Wasserdurchfluss ist, sich dort Keime ablagern und entwickeln. Das ist ja auch eine unserer Aufgaben, nämlich regelmäßig in MFH Wasserproben in den einzelnen Leitungen und am Haupthahn zu entnehmen. Das ist inzwischen gesetzlich vorgeschrieben. Hauptinteresse gilt dabei den Legionellen. Wir und andere Labore arbeiten da mit den großen Wohnungsgesellschaften eng zusammen. Die privaten Eigentümer von MFH dagegen mosern immer herum, denn kostenfrei sind diese Untersuchungen nicht. Ein Tipp, den wir den Wohnungsgesellschaften immer geben, ist, an seine Mieter zu appelieren einmal (1 x) die Woche den Wasserdurchlauf für 30 Sekunden auf 60° hochzufahren. Dann sterben die Keime ab. Aber wie meistens redet man gegen Wände.......(bei den Mietern)
Mit dem Grundwasserspiegel gebe ich Dir ja recht, ich wollte nur zur Kenntnis geben, daß unsere beiden Grundwasserbrunnen sehr viel bessere Werte haben, als unser Leitungswasser, und auch besser schmeckt. Und glaube mir, ich trinke das..................So ein kühles Wässerchen aus den Tiefen unserer Erde, was will ich mehr (ausser Bier und Wein) Ach übrigens, ich bin gerade am überlegen, ob ich mir mit dem Wasser nicht mein eigenes Bier brauen kann. Es gibt ja kleine Anlagen für den Hausgebrauch. Hört sich wahrscheinlich wieder albern an, aber irgendwie geistert mir das im Kopf herum.............

bist Du da im wesentlichen vorangekommen???

Damit auch an der Bar nicht alles durcheinander geht, kommt die Antwort in der "Krankenecke"...

vgl.: https://libertalia.forumieren.com/t161p20-richtig-krank-kann-nicht-jeder#14794

Fragen rund um die (Trink-)Wasserversorgung sind doch am Tresen gerade richtig, insbesondere, wenn es um Brauwasser geht....

noch in der Anfangsphase, aber wenn es mich so stinkelepief über Nacht überkommt, dann sitz ich auch nachts am Rechner und bestelle mir solch eine Brauanlage. Mein Weib wird mich zwar wieder mit ihren blitzenden Augen vorübergehend tödlich treffen, aber "Schäksbier" und der Widerspenstigen Zähmung ist hier als Thema abgeschlossen.

Anleitungen für das Selbstgebraute gibt es im Netz doch reichlich:

vgl. u. a. http://hobbybrauer.de/modules.php?name=FAQ&cat=34

Eines der größten Probleme dürfte (neben dem Hauptzollamt) die beste Ehefrau von allen sein. Nicht nur, daß ihr der Gedanke an sich schon unbehaglich ist, nein, das Bierbrauen ist auch eine etwas anrüchige Tätigkeit. Jeder Anrainer einer Brauerei wird das bestätigen können...

herstellen. Nur für mich und ein paar gute Freunde. Ärger könnte mir nur unsere Dorfkneiperin bereiten. Aber die hält solange still, bis wir aufhören ihre Kneipe zu besuchen. Geruchsbelästigung??? Wir leben hier nach hinten raus in freier Natur. Und mittendrin steht unser Gewächshaus. Da würde ich die "Riesenbrauerei" unterbringen. Da ist also nüscht mit Geruchsbelästigung, und außerdem soll das ja mehr oder weniger zu unserer Belustigung dienen. Wir sind halt so.... Und mein Weib bekommt dann hin und wieder auch ein zapfkaltes Bierchen ab...........

... habe ich hier eine Empfehlung vom Chefkoch:

http://www.chefkoch.de/magazin/artikel/1467,0/Chefkoch/Bier-brauen-So-machen-Sie-sich-Ihr-eigenes-Pils.html

Die dort angegebenen Mengen dürften Deinen Vorstellungen doch näher kommen - oder?

genau diesen Mutmacher haben wir noch benötigt. Die 40 bis 80 Flensflaschen haben wir bis dahin leer. Die Frage ist nur noch der Zeitpunkt, da ich ab September wieder einige Wochen verschwunden bin. ODER (?) ich/wir brauen zum Einstieg da unten. Da fällt mir noch was ein....................

... das lädt zum Biertrinken ein, damit genügend leere Flaschen für das "Eigenbräu" zur Verfügung stehen...

Werte, in 34 m Höhe gemessen:

ich lasse jetzt mal das Wetter draussen vor, habe eben in einem anderen Forum gelesen >>>6. August 2013 11:56
Oberlandesgericht Nürnberg Gustl Mollath kommt frei

Das Oberlandesgericht Nürnberg ordnet im Fall Gustl Mollath die Wiederaufnahme des Verfahrens an. Mollath sei unverzüglich aus der Psychiatrie zu entlassen.

Hab schon überall die frohe Botschaft verkündet. Meine Kinder sind ja so erleichtert, daß sie sich nicht immer wieder die ständige Jammerei von mir anhören müssen  

Aber ich hab mich wirklich soooo gefreut.    

Und noch mehr freue ich mich auf das Wiederaufnahme-Verfahren. Da ich einen leicht rachsüchtigen Charakter habe und hoffe, daß alle Beteiligten, wenn schon nicht verurteilt, ihnen doch alle ihre Taten, Gutachten, Entscheidungen kräftig um die Ohren gehauen werden.     

2. Versuch in verkürzter Form (Text weg).... in SH hat die für Bildung zuständige Ministerin eine neue Gesetzesvorlage eingereicht, in der die Begriffe Bildung und Erziehung wegfallen. Das sei nicht mehr zeitgemäß. Soll künftig pädagogische Angelegenheiten heißen. Oldy, Du hast doch noch Kinder im schulpflichtigen Alter, wie siehst Du das, sach wat.....

Es ist wie mit dem Antragsteller im Jobcenter, der ja nun "Kunde" heißt. Und auch eine Nutzungsuntersagungsverfügung im Baurecht ist ja ein "Produkt". "Bildung" ist eben der Nürnberger Trichter im Frontalunterricht und "Erziehung" ist gleichzusetzen mit dem Einbläuen von Gehorsam, wie auf dem Kasernenhof.

Tatsächlich ist es so, daß vorwiegend in Schulen mit Kindern aus sozialen Problembereichen die Schulen Erziehungsarbeit leisten müssen, die in das Elternhaus gehört. Das ist schon deshalb erforderlich, um überhaupt die Voraussetzungen zu schaffen, Unterricht durchführen zu können. Und es stimmt schon bedenklich, wenn selbst an Gymnasien Konfliktberater, Schulsozialpädagogen usw. eingesetzt werden müssen.

Nach meinem Bauchgefühl hat das zur Folge, daß der Begriff "Bildung" anders ausgefüllt werden muß. Im Vordergrund steht dann nicht mehr die Wissensvermittlung und die Einübung von Techniken zur eigenständigen Wissenserweiterung, sondern es tritt das hinzu, was man wohl unter "sozialer Kompetenz" versteht: sich in eine Gemeinschaft einzufügen, zu ihrem Leben beizutragen, Rücksichten zu nehmen usw. bis hin zum Einüben dessen, was man bislang als "deutsche Sekundärtugenden" (Sauberkeit, Fleiß, Pünktlichkeit...) bezeichnet hat.

Nun könnte man das Kind beim Namen nennen, doch das verärgert die wählenden Eltern ("ich lasse mir doch nicht vorschreiben, ob und wie ich mein Kind zu erziehen habe"). Und eine "Bildungsministerin" muß Aktivitäten, Erfolge vorweisen können. Die sollen dann zukunftsweisend und anders sein, insbesondere anders, als es der politische Gegner fordert. Allerdings darf es nichts kosten. Da kommt so eine Umbenennung gerade recht. Kostet (fast) nichts, ist (fast) neu und (ach so) anders, verschleiert die Problemlage, verärgert niemanden.

Zum Glück gibt es an den Schulen noch echte Lehrer. Und die nehmen sich der "pädagogischen Angelegenheiten" in altbewährter Manier an: da werden Hausaufgaben auch über das WE aufgegeben, werden auch schlechte Noten verteilt, werden Strafarbeiten aufgegeben, wenn Radiergummi oder Anspitzer fehlen, werden die Eltern direkt angesprochen und in Verantwortung genommen. Und zum Glück gibt es pädagogischen Nachwuchs (zur Zeit im Studium), der in diese Fußstapfen tritt. Gegenwärtig gehe ich davon aus, daß der Austausch von Begriffen im Gesetz, keinen Einfluß auf die Arbeit in der Schule haben wird (ich hoffe, ich irre mich an dieser Stelle nicht...)

im Sinne von Wissens- und Methodikvermittlung eine zentrale Rolle spielen. Dafür sorgen dann internationale Vergleiche, wie zum Beispiel die Pisa-Studie.
Man kann über die Wertigkeiten bei der Pisa-Studie streiten, man kann einen gewissen Niedergang der Allgemeinbildung beklagen (gelegentliche Umfragen etwa zur deutschen Geographie oder nach dem Bundespräsidenten belegen eine erschreckende Unwissenheit ).
Aber, auch das muß man anerkennen, die Anforderungen an Bildung haben sich gewandelt. Noch in meiner Schulzeit ging es im wesentlichen um die Reproduktion vorgekauten Wissens. Der Transfer und das eigenständige Erarbeiten von Wissen, die Methodenvermittlung dazu, steckten noch in den Anfängen. Das lag sicherlich auch daran, daß für "eigenständige Forschung" überwiegend nur die Lexikalien der Schulbibliothek (und der heimische Bücherschrank der Eltern) zur Verfügung standen. Computer und neue Medien gab es de facto nicht. Boole'sche Algebra und etwas Mengenlehre wurden zwar gelehrt, aber nicht selten waren die Lehrkräfte damit überfordert, weil für sie die praktische Zielrichtung nicht erkennbar war. Da war man stolz auf ein Sprachlabor - das am Ende nur selten genutzt wurde. Computer? Ich kann mich nicht erinnern, daß sie in meinem Unterricht eingesetzt wurden.

Das sieht heute ganz anders aus. Und das führt zu einer Verschiebung der Bildungsinhalte weg vom Auswendiglernen hin zum eigenständigen "Nachschlagen". Dann geht es eben nicht darum, zu wissen, was war 333, sondern, wo man die Information findet.

vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Issos

Das ist durchaus eine zweischneidige Sache. Was ist (vom Umfang her) notwendiges Basiswissen und was kann, weil leicht nachlesbar, zugunsten anderer Inhalte entfallen. Daß in der Vergangenheit auch nicht alles gülden war, hat Demo am Beispiel seines Lateinunterrichtes ausgeführt: die Schule war zwar in der Lage, die Analyse von Verbformen zu vermitteln, aber die Fähigkeit, einen beliebigen Text auf Latein selbst zu verfassen ("Gespräche mit Targets an den Tresen dieser Welt auf Latein"), wurde nicht vermittelt. Was hier exemplarisch für Latein ausgeführt wurde, ist mit Sicherheit auch auf andere Gebiete übertragbar. Schön, wenn Schüler die Daten des Mittelalters runterbeten, die Zusammenhänge des Investiturstreites erläutern können. Vielleicht wäre es aber wichtiger, die Entwicklung von der deutschen Reichsgründung 1872 bis zum Ende des Nationalsozialismus intensiv zu betrachten, um mit diesem Wissen im Hintergrund die Entwicklung der Bundesrepublik zu analysieren.

Und all das hängt auch mit dem Schulsystem zusammen. Wer nicht mehr Lehrer einstellen, Mensen an Schulen nicht bauen will, weil das Geld kostet, echte Ganztagsschulen nicht obligatorisch einführen will, andererseits das Turbo-Abitur präferiert, der kommt nicht umhin, den Stoff zu sieben und zu straffen (mal ganz abgesehen von den Problemen der Erziehung).

Mit Wikipedia allein ist das Problem nicht zu lösen. Da könnte es sein, man landet bei Werenbertus de Tenstede...

vgl.: http://marjorie-wiki.de/w/index.php?title=Werenbertus_de_Tenstede&oldid=1086968
(vom 1.12.2011 bis 09.01.2013 bei Wikipedia vertreten... )

Uvo, bei dem offensichtlich ständig missverstandenen Begriff "Bildung", sprichst du mir aus dem Herzen. Unter Bildung verstehe ich Allgemeinbildung. Schön wenn sie mit Herzensbildung einhergeht. Dies zusammen kann man dann erst Bildung nennen. Wobei allerdings keiner alles wissen muss, aber wenigstens den ungefähren Weg dahin erkennen sollte.

Ja, mir fehlen tatsächlich manchmal die Worte, wenn ich mich mit Akademikern über ein beliebiges Thema unterhalte, sei es Politik, Geschichte usw.. Und dann feststellen muss, dass die primitivsten Grundlagen, Selbstverständlichkeiten, durch Abwesenheit glänzen.

Es ist egal, ob es sich dabei um Lehrer, Ärzte oder Juristen usw. handelt. Fachidioten.

Der Philosoph Precht, hat es neulich in einer Unterhaltung über Schulen deutlich gemacht, in dem er in die Runde gefragt hat, wer den Satz des Pythagoras erklären könne. Unter den Anwesenden gab es lange Gesichter. Er fragte dann weiter, wann man dies in der Praxis das letzte Mal gebraucht habe....

M. a. W.: Die Kids werden mit sinnlosem Wissen vollgepumpt, das sie vielleicht für die nächste Prüfung büffeln, um es danach sofort zu vergessen.

Die Absicht dahinter, so eine Art menschl. Automaten zu züchten.

"Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir", wurde immer behauptet. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.

Statt ihnen eine verwirrende Anzahl von Formeln einzubläuen, wär es sinnvoller, zu erklären wie sie selbst eine individuelle Formel entwickeln, also lernen, wie man lernen kann.

Das fängt damit an, dass man Neugier und Interesse wecken muss.

Das "Witzigste" ist aber, wenn auf diese Art sprachlich hochbegabte Menschen eine Chance bekommen, wie Herr Postel, der jedes Fachchinesisch im Nullkommanix intus hat und alleine damit seine Blitzkarriere vom Postboten zum zum Chafarzt hinlegte.
Nachdem dies nun allerdings aufgeflogen ist, wird man sich voraussichtlich mehr darauf konzetrieren, fälschungssichere Zertifikate zu entwickeln.

Das wird allesdings nie gelingen. Dafür werden aber begabte Fälscher bessere Chancen bekommen. Nur ob sie sich zum Chefarzt eignen, ist allerdings noch einmal ne ganz andere Frage.