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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation

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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Der Thresen dieser Welt - 2. Generation

Beitrag  Oldoldman Mo 18 Feb 2013, 14:18

das Eingangsposting lautete :

Es ist wieder angerichtet!

Kein neuer Wirt, aber wieder Platz geschaffen für weitere Gedanken beim Bier. Und es bleibt beim "Thresen", jener mir unterlaufenen Vermischung von Theke und Tresen Laughing Aber beide gehören irgendwie zusammen - hier dann in einem Wort.

So, Kinners: hier herrscht Selbstbedienung, also ran an die Buddeln:

Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 33ngl08

Viel Spaß beim Klönen!
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Stringa,

Beitrag  Lobelie Mo 13 Jan 2014, 16:18

das ist die falsche Frage, denn worum es geht, darum geht es gar nicht. Es reicht schon, eine fake-Mail ohne Nennung deren Inhalts zu behaupten, wobei ein Verdacht erregt wird, woraufhin die Verdächtige mit Verleumdungsanzeige droht und durch "Unbekannte" mit Klarnamenverbreitung erwidert wird, und schon ist wieder ein Forum dicht.

Der Weg ist das Ziel: wer gern Kriege führt, braucht keine handfesten Anlässe. Das Problem ist, daß irgendwann gar kein Grüppchen mehr übrigbleibt...
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Zu früh gefreut, schon wieder da

Beitrag  stringa Mo 13 Jan 2014, 16:32

Also weiter im munteren Treiben  Twisted Evil 
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Upps -

Beitrag  Lobelie Mo 13 Jan 2014, 16:48

aber noch ist alles ganz harmlos...  Very Happy 

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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty @Lobelie: Der Gläser Klang war etwas vorschnell...

Beitrag  Oldoldman Mo 13 Jan 2014, 17:32

... denn man ist ja wieder On. Die Mischung dort mag ja eine ganz eigene sein und einen großen Teil der wechselseitigen Vorhaltungen habe ich nicht verstanden, weil ich mich auch nicht damit befaßt habe. Aber ich sehe es mal aus der Sicht des Betreibers: da steckt man Zeit und Herzblut in so ein Forum, freut sich, daß es in die Gänge gekommen ist, und dann kommen irgendwelche Wesen hervor, die mit ihren Zickereien den Laden stören. Und der Betreiber ist am Ende nur noch damit beschäftigt, Entgleisungen, Klarnamennennungen usw. zu löschen, wirksame Sicherungen gegen derartige verbale Überfälle und deren gleichartige Erwiderung zu suchen. Und am Ende wird mal wieder mit Staatsanwalt & Co. gedroht. Das alles vor dem Hintergrund, daß sich in diesen Foren eigentlich erwachsene Menschen unterhalten wollen.

Eine Art déjà vu...

Daher von mir Bedauern. Ich muß die dort vertretenen Meinungen und Thesen nicht mögen, aber ich weiß, was in derartigen Situationen für Arbeit im Hintergrund geleistet werden muß und wird. Diese Kraft könnte sinnvoller eingesetzt werden.
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty @ Oldy

Beitrag  Lobelie Mo 13 Jan 2014, 17:55

Da hast Du recht, das ist Arbeit, einen Blog oder ein Forum wachzuhalten, mit Themen und Diskussionen zu beleben, Kommentare zu moderieren, ungebetene Gäste draußen zu lassen. Daß diese Energie letztlich aber immer wieder in "Kriege" mündet, interne oder über den Gartenzaun geführte, zeigt sehr gut, wieviel an Energie diese Destruktion entbindet.

Kein Mensch versteht mehr, welchen Sinn das hat, und schon lange nicht mehr läßt sich feststellen, wer angefangen hat, weil daneben auch noch auf privaten FB-Seiten getrollt wird, Telefonate geführt und PN gewechselt werden sowie Strafanzeigen gefertigt werden. Die Energie, die in diese Unternehmungen fließt, dürfte diejenige, ein Forum zu unterhalten, toppen.

Das kann nicht gut enden für die Beteiligten...
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Oldoldman, dein Bedauern ehrt dich

Beitrag  stringa Mo 13 Jan 2014, 21:07

aber läßt vielleicht etwas außer Acht, daß diese bizarren Foren zum nicht geringen Teil genau deshalb eingerichtet wurden, um über andere richtig ablästern zu können.

Da sitzen keine friedlichen Lämmchen, die beim traulichen Gespräch über Kochrezepte oder die politischen Tagesnachrichten von bösen bösen Raubtieren gestört und von Forum zu Forum gehetzt werden.

Da sitzen auf beiden Seiten Typen, die einfach nicht nachlassen können im Haß, Geifer und übler Nachrede.

Mein Mitleid hält sich da durchaus in Grenzen (bzw. ist nicht vorhanden).

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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Àpropos Kochrezepte -

Beitrag  Lobelie Mo 13 Jan 2014, 22:24

ich koche ja ungern nach Rezept - hab's aber gestern mal wieder versucht. Herrje, was sind die immer vage, und ständig muß man umrechnen von vier Personen in zwei Personen, und improvisieren, wenn man eine Zutat mal nicht kriegt.

Mein Mann maulte, ob er mein Versuchskaninchen sei (er goûtiert meine originellen Weiterentwicklungen ansonsten durchaus sehr), aber janz was Neues?
Habe ich also zum ersten Mal Spaghetti Carbonara nach einem STERN-Rezept gemacht. Und mich leider absolut verhauen, was die 1/2 Tasse Nudelkochwasser, mit dem man das Eigelb, das Ei und die 100 g geriebenen Parmesan/Pecorino (ersetzt durch ma Gouda) verquirlen sollte, angeht. Da war ich schon so furchtbar schlau, die 3- 4 Eßlöffel Weißwein, den ich nicht im Haus hatte, durch eine Verdoppelung der "halben Tasse" auszugleichen. Am Schluß war alles derartig flüssig, daß das Carbonara-Feeling nicht so ganz aufkommen wollte. Geschmacklich war es allerdings toll!

Danach erst fiel mir auf, daß ich gar keine Tassen habe, sondern nur Becher. Daß ich vergessen hatte, die 4-Portionen-Mengen-Angabe von 1/2 auf 1/4 zu reduzieren... Ich hasse Rezepte - es geht nichts über Intuition. Andererseits: ist es von Rezept-Veröffentlichern zuviel verlangt, statt der Mengenbezeichnung "Tasse" etwas Konkreteres anzugeben? Und vielleicht mal konkret anzugeben, in welcher Reihenfolge welche Vorbereitungen zu treffen sind und wieviel Zeit man veranschlagen muß?

Aber beim nächsten Mal wird es klappen. Bestimmt. Denn im Prinzip war das Rezept richtig.

Was ich von einem Intenet-Rezept für Pfannekuchenteig (da bin ich noch immer der idealen Mischung auf der Spur) absolut nicht sagen kann. Das war prinzipiell falsch, und ich kann mich nur über die Elogen über diesen "fluffigen" Teig wundern, der die Konsistenz eines Kuchenteigs hatte, was nach den Rezeptangaben zwangsläufig der Fall war.

Nicht nur für manche Foren gilt: Internet hat Risiken und Nebenwirkungen. Manchmal toben sich auch Kochrezeptsadisten aus, die ihre Freunde Lobeshymnen posten lassen, und sich bei der Vorstellung, irgendein Dussel probierte das aus, ins Fäustchen lachen. Um diese Freude nicht zu bedienen, habe ich auch kein Feedback gegeben. Erfahrene Kuchenbäckerinnen wissen auch so, daß der angegebene Anteil Mehl zu Flüssigkeit einen zähen Teig ergeben wird. Blöderweise backe ich nicht...

Stringa, Du bist ja viel bodenständiger als ich - natürlich muß ich Dir zustimmen. Diese mittlerweile kaum noch zu überschauende Anzahl von Foren waren lediglich Plattformen, um Aggressionen abzulassen. Beim "Kaffeklatsch" wurde Demo vielleicht noch strategisch gebraucht, bei den späteren Abspaltungen war er Folklore, zuletzt Stein des Anstoßes.

Von ihm geht auch nichts aus als Langeweile - es sind ja Frauen, die sich aktiv bekriegen. Da ist er ein Copy&Paste-Exot, der ewig, aus einer "Östrogen-Badewanne" heraus, dieselbe Platte auflegt und in den aktuellen Zusammenhängen (die unwahrscheinliche und wenig haltbare Kombination von Conny und Ali als Admins) entbehrlich ist. Es wird wohl so enden, daß Nina ihm eine Plattform bereitstellt, denn sie ist dort auch ein Fremdkörper.

Jetzt werde ich nachdenklich: ist es so, daß manche Menschen sich erst lebendig fühlen, wenn sie gegen etwas und gegen anderen Menschen antreten? Und zwar aggressiv?
Ich habe mich immer für etwas Positives eingesetzt (auch wenn das bedeutete, gegen etwas Negatives kämpfen zu müssen).

Naja. Bargespräche halt.
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Ich denke, es sind mindestens 2 Eigenschaften nötig

Beitrag  stringa Mo 13 Jan 2014, 23:45

um solche Streitkultur immer weiter und weiter zu führen, einmal viel Zeit und kaum andere Lebensinhalte und zum anderen eine gewisse Beharrlichkeit bis hin zur Besessenheit, die einem hilft sich nur auf ein Ziel auszurichten.

Nr. 2 wäre ja so gesehen eine gute Eigenschaft, wenn sie denn den richtigen Zielen dienen würde. Ob man für etwas kämpft oder gegen etwas - da sehe ich nicht viel Unterschied, auch moralisch nicht. Hängt halt vom Ziel ab.

Du zum Beispiel kämpfst für Mollath und gegen die bayrische Justiz, jedenfalls gegen Teile, und gegen einige Psychiater. Manche würden das auch agressiv nennen und manche tun's auch.

Was ich damit sagen will, ist, daß Agression an sich noch nichts Schlechtes sein muß, die Zielobjekte und die Gründe sind's , die ich im Fall unserer Forenqueens echt asozial finde.

Und was "asozial" betrifft, du glaubst also wirklich, daß da Psychopathen Kochrezepte falsch ins Netz stellen, um willkürlich Frust und Ärger zu verbreiten? Echt? - - -

Hmmmmm, der Gedanke ist nicht schlecht Twisted Evil . Wär ich gar nicht drauf gekommen und ist ein bißchen Nachdenken wert  Evil or Very Mad Very Happy 
Ich müßte natürlich erstmal in der Lage sein, mich da einzuloggen und Rezeptbilder einzustellen. Obwohl, ich hab hier ja auch schon Bilder eingestellt, die ich mir von anderen Seiten geholt habe.
Werde da weiter dranbleiben  Very Happy 

Aber im Ernst, warum kochst du nach Rezepten? Nach allem, was du so vom Kochen gepostet hast, beherrschst du doch die Grundrezepte, und danach heißt es eben "learning by doing".

Was ich manchmal ganz interessant finde, sind Kochsendungen, da hab ich schon manchmal nützliche Tips aufgeschnappt, auf die man von allein nicht kommt, z. B. Fleisch fürs Gulasch in Stärkemehl einpudern, damit's zart bleibt, oder Hühnerleber an die Bolognese-Sauce.

Was mir unerklärlich bleibt, ist die Abneigung der Fernseh-Köche gegen sämige Saucen. Immer wollen die, daß man die mit kalten Butterstückchen "aufdressiert" , mit Eigelb eindickt, was in 9 von 10 Fällen daneben geht o. ä. Quatsch. Ohne Mehl oder Mondamin geht gar nichts und funktioniert immer.
N.B. auch deine Carbonara hättest du mit Mondamin oder Maizena perfektionieren können, aber man fragt mich ja nicht  Sad 

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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Ach Stringa,

Beitrag  Lobelie Di 14 Jan 2014, 00:26

diese Fama des "Montierens" von Saucen mittels eiskalter Butter habe ich nie geglaubt und daher auch noch nie ausprobiert - hast Du es mal versucht? Ich halte es chemisch bereits für ausgeschlossen. Binden kann nur eine Mehlschwitze oder Mondamin. Weiß eigentlich jeder, der täglich kocht.

Und stundenlanges Reduzieren ist nix für den täglichen Haushalt - abgesehen davon, daß die dadurch entstehende Saucenmenge viel zu gering ist.

"Aggression" ist eine ganz wunderbare menschliche Eigenschaft,  ohne die man verloren wäre. Es gibt so viele negative Verhältnisse in dieser Welt, die man nur, zur Veränderung hin zum Positiven, mit diesem Mittel bekämpfen KANN. Und sebst wenn man, wie ich, eher zur Resignation neigt, was die Veränderung der Verhältnisse angeht, benötigt man eine minimale aggressive Grundausstattung.

Was mir allerdings ganz fremd ist, sind Aggressionen um der Aggression willen. Die führen unweigerlich zu Selbstschädigung und Obsession.

Warum ich überhaupt nach einem Pfannekuchenrezept gefahndet habe? Das liegt an meiner Kindheit. Meine Mutter haßte die Kocherei und setze uns Kindern regelmäßig Konservenfraß vor. Als ich mit 15 in Frankreich war, lernte ich erstmals Genuß kennen. Eine prägende Erfahrung. Es gab aber Ausnahmen von der mütterlichen Nichtkochkunst, und zu denen gehörten ganz wunderbare Apfelpfannekuchen, die ich gerne einmal wiederschmecken würde. Es ist mir bis jetzt nicht gelungen.
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Also, wenn du unbedingt

Beitrag  stringa Di 14 Jan 2014, 01:19

deine Rezeptsammlung Apfel-Pfannkuchen ergänzen möchtest, hier meine Version:

3 Eier

1 TASSE Milch, also ca 150 - 170 ml

3 - 4 Esslöffel Mehl

Salz (nur eine Prise), Zucker (1 - 2 Teel.), Öl (1 Esslöffel)

Ich schlage erst die Eiweiße steif zu Eischnee und rühr dann eine Pampe an mit den Eidottern, Milch, Mehl, Salz, Zucker und ganz wichtig, dem Öl. Diese Pampe sollte zähflüssig vom Löffel tropfen können (Besser kann ichs leider nicht beschreiben  Very Happy )

Dann beide Mischungen vorsichtig untereinandermengen und dann gibts mehrere Möglichkeiten:

Kleingeschnittene Apfelstückchen unter den Pfannkuchenteig heben und Pfannkuchen normaler Größe backen. Geht am einfachsten und schnellsten.

Dünne Apfelscheiben durch den Teig ziehen und in der Pfanne mit viel Butter backen, gibt dann sogenannte Apfelbeignets, also kleine Küchlein.

Eine Teigschicht in die Pfanne geben und die Apfelscheiben drauflegen, evtl. mit dünner Teigschicht bedecken. Kann aber Probleme beim Wenden geben, bei dieser Variante würde ich die Mehlpampe ein bißchen dicker machen.

Ganz viel Zucker und Zimt und voila - guten Appetit !

P.S. Meine Mutter konnte auch nicht kochen. Bei ihr gabs keine Konserven, sondern Reformhaus-Fraß,also Grahambrot, Margarine, viel Salat, Leinöl und all das gesunde Zeug. Gott sei Dank war ich oft bei meiner Oma  cheers 

Und mein erstes Aaahhh-Erlebnis hatte ich mit französischem Camembert (60 % Fett) !
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Rezepte und die 'richtige' Mischung

Beitrag  Oldoldman Di 14 Jan 2014, 11:52

@Lobelie: nach Rezepten zu kochen ist in der Tat eine zweischneidige Sache. Sicher, man reproduziert das, was der Autor niedergeschrieben hat (was nicht unbedingt das sein muß, was er sich vorgestellt hat) und ist damit um eine Erfahrung reicher. Auf der anderen Seite bremst man schnell seine Kreativität aus. Jedenfalls dann, wenn das Kochen nach Rezept zur Gewohnheit wird.

Für mich sind Rezepte in erster Linie ein Anstoß, etwas auszuprobieren. Da wandele ich gern nach meinem Geschmack und meinen Bedürfnissen ab. Es gibt aber auch Rezepte, die ich zumindest einmal "sklavisch" befolge, weil ich sehen und schmecken möchte, wie genau diese Rezeptur gelingt. Das sind dann keine Spontanaktionen, sondern da wird dann schon vorgeplant und entsprechend eingekauft. Beim nächsten Mal wird dann Vieles "frei Schnauze" gemacht - etwas Erfahrung hat man dann ja.

Pfannkuchen sind irgendwie wie Labskaus: von Letzterem sagt man, daß es so viele Varianten gibt, wie Schiffe auf den Weltmeeren. Meine Varianten (für Pfannkuchen) lauten:


  • 5 Eier, 250 gr. Mehl, Zucker, Salz, Zimt, Orangen- und Zitronenabrieb, Milch, ca. 125 gr. zerlassene, aber schon abgekühlte Butter (gerade noch flüssig). Alles zu einem eher dünnflüssigen Teig verrühren. So lassen sich schön dünne Crêpes herstellen, die dann noch in der Pfanne mit etwas Zucker bestreut und mit Grand Manier betreufelt (na, es darf ruhig etwas mehr sein) werden.
  • 5 Eier, 250 gr. Mehl, Zucker, Salz, Milch, zerlassene Butter (s. o.) und ein Teelöffel Backpulver. Die Eier trennen, das Eiweiß mit etwas Salz und Puderzucker steif schlagen. Die restlichen Zutaten zu einem nicht ganz so flüssigen Teig verrühren, das Eiweiß unterheben. Das ergibt dann einen "fluffigen" Pfannkuchen. Dazu dann Vanillesauce und Mohnzucker.

So sucht man stets nach dem "richtigen" Rezept und der "richtigen" Mischung. Nicht nur in der Küche - auch in der Welt der Foren und Stammtische.

Was nun Conny & Ali anbelangt, weiß ich nicht, ob das die richtige Mischung ist. Es kann durchaus sein, daß die beiden sich, soweit es um das Forum geht, ergänzen und das richtige Rezept finden. Ich habe zumindest den Eindruck, daß man sich darum bemüht, weg von dem "Forenkrieg", den persönlichen Angriffen zu kommen. Ob's gelingt, wird die Zukunft erweisen.

Da bekanntlich selbst der Frömmste nicht in Frieden leben kann, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt, bleibt abzuwarten, was das neue "Schattenforum" noch so veröffentlicht. Dort scheinen sich ja Alis ganz speziellen Freunde zusammengerottet zu haben, um die Weltöffentlichkeit irgendwann mit einer 100-stündigen Powerpoint-Präsentation mit eigener Domain (?) zu "beglücken". Über den Titel kann man nur spekulieren. Ich tippe mal auf "Ali Gaga und ihre 40 Räuber - Märchen aus 1001 Screenshots"... pirat (Sorry, Ali, aber diese Bemerkung konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen)
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Pfannkuchen ...

Beitrag  fab Jack Di 14 Jan 2014, 12:29

Ich persönlich mache ja nur Crèpes, und zwar nach dem Rezept von Robuchon - ich habe ebenfalls jahrelang ausprobiert bis ich dieses Rezept für mich gefunden habe - das Geheimnis ist die geschmolzene Butter! Ich habe das schon mal gepostet, wiederhole mich aber gerne:

für circa 10 Crèpes:
125 Gramm Mehl
3 Eier
250 ml Milch
50 Gramm Zucker
und 60 Gramm geschmolzene Butter - alles glatt verrühren, die Butter zum Schluss, eine halbe Stunde ruhen lassen, dann
geschickt gekonnt hauchdünn in die gefettet Pfanne, mt Zitronensaft und Zucker servieren und genießen.

Pfannkuchen sind ein heikles Thema, so manche Mutter verzweifelt daran. Eine Freundin von mir, Mutter von Zweien, scheiterte
jahrelang an den Dingern, sehr zum Leidwesen ihrer Beiden, bis sie amerikanische Pancakes für sich entdeckt hat - und jetzt jeden Geburtstag mit diesen Dingern in rauhen Mengen
in Gang bringt.

Hier ein Rezept:

hübsch mit Bildern und kurzen Videos - hier wahrscheinlich die 3 Vorteile: Der Teig muss klumpig sein (Hurra!), geschmolzene Butter
wie bei Robuchon und Backpulver :-)     -    hauchdünne Apfelscheiben kann man bestimmt integrieren.

http://de.wikihow.com/Pfannkuchen-oder-Pancake-zubereiten      (sorry, ist von WIKIhow)

Das große Problem wird allerdings auch bei denen sein, dass sie nicht so schmecken wie früher, im Rheinland.

Was Conny und ali betrifft, so bin ich radikal ausgesperrt. So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie meine Home IP plötzlich unter die Rubrik
"kritische Information" fiel - das gleiche gilt für mein mobiles Gerät als auch für die IP der Kneipe 2 Stockwerke tiefer   Very Happy 

So nahm ich denn Proxies zur Hilfe  lol! - ich kann ja verstehen, dass nach den Angriffen eines/einer Ghostery man viiiiiiiiiiiel Angst hat,
aber traurig bin ich schon, denn es war beste Unterhaltung in Sachen Stutenbissigkeit.

Die einzige die tatsächlich ein Thema hat - und auch eine Obsession - aber immerhin thematisch, ist Gast H. mit ihrem RB,
der Rest ist Nabelschau kombiniert mit ellenlangen, vom Poster unreflektierten Copy + Paste Artikeln über Milke oder Snowden.

Bis zu meiner Sperrung war es dennoch ausgezeichnete Unterhaltung. Am besten gefielen mir die Passagen mit Sinje und ali,
als sie sich gegenseitig um die Köppe hauten: "Ich hätte niiiiiiiiiiiie gedacht, dass du soooooooo bist"

prust - doch, sie hatten sich beide genau richtig eingeschätzt, lange bevor diese seltsame Allianz in die Brüche ging.

@ Oldoldman : mit "grossen Manieren" begießt man keine Crèpes! Eher mit Grand Marnier. Die großen Manieren, respektive die Guten
würde ich doch eher fürs tägliche Leben und fürs Forumieren vorbehalten - aber nicht jeder hat so was im Haus, bzw im Forum - oder auf der FB Seite.

Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Image_7135


Zuletzt von fab Jack am Di 14 Jan 2014, 13:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : hmmmmmmm ......)
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Stimmt Jack!

Beitrag  Oldoldman Di 14 Jan 2014, 13:19

Aber dem Norddeutschen kann es schon mal passieren, daß er ein "R" verschluckt... bevor er seinen Pfannkuchen in Allohol ertränkt Laughing
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty psssst! ge-heim!

Beitrag  fab Jack Di 14 Jan 2014, 13:29

Da hat mir doch irgendso ein Programm oder Browser einen Link versteckt zu einer Seite, auf die ich niemals gehe.
Irgend so ein Modehaus .... ganz versteckt im Wörtchen "gilt" im obigen Posting ... versteh wer will - dabei habe ich sogar einen Ad-Block.

Das fiel mir grad auf, als ich off-line rein geguckt habe. Nun, ich habe das behoben, ganz manierlich  Very Happy 

Und für Dich Oldoldman, ein

R


aber, pssst! Ge-heim!
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Danke für das geheime Ärrr

Beitrag  Oldoldman Di 14 Jan 2014, 14:32

Beinahe hätte ich doch gesungen:

Gebt mir ein M! - M!
Gebt mir ein I! - I!
Gebt mir ein S! - S!
Gebt mir ein T! - T!
MIST!
Hätte zu den in die Pfanne gehauenen Manieren gepaßt...

Aber dafür kann ich ja jetzt ganz groß mit R gurgeln. Mit R und Grand Marnier Laughing
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Rezepte

Beitrag  Lobelie Di 14 Jan 2014, 19:09

Oldy:

https://libertalia.forumieren.com/t129p880-der-thresen-dieser-welt-2-generation#15789

Ist das ein Kochrezept für eine Fußballmannschaft?  Very Happy 

Und wieviel Liter Milch muß ich dazukippen, damit aus dem 250 g Mehl-Betonklotz ein Teig wird, der sich überhaupt noch in die Pfanne gießen läßt?

@ Jack:

Genau das ist das Problem, irgendwie kriege ich Pfannekuchen ja immer hin, aber sie schmecken nicht so wie die von damals... Die würde ich sofort wiedererkennen. Amerikanische pancakes mag ich nicht. Vielleicht sollte ich meine Herumprobiererei aufgeben und es mal mit crêpes versuchen: von denen erwarte ich ohnehin nicht, daß die wie Pfannekuchen schmecken.
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty ... das mit dem "Früher"

Beitrag  fab Jack Di 14 Jan 2014, 20:32

... das ist so ein Ding! Meine Gemüsesuppe schmeckt einfach nicht so wie die meiner Großmutter in Rennes - da fehlt sowohl die Großmutter als auch die Stadt. Bei Reibekuchen habe ich ebenfalls das Problem. Ich kriege die zwar gut hin, aber der Geruch meines Vaters fehlt, und natürlich seine Witze und die riesigen Mengen.

Pfannkuchen versuche ich erst gar nicht, denn die kann keiner so wie meine Tante, natürlich mit Apfel.

Als nächstes werde ich bei der Hasenterrine meiner Mémé scheitern, dafür allerdings grandios! Ich weiß noch genau wie es bei ihr roch -
und manchmal betritt man ein Haus und kann dieses Kompliment machen: es riecht hier genau wie bei meiner Großmutter.

Dort sollte man nur noch Pfannkuchen backen dürfen - oder Gemüsesuppe - oder Terrine - ich bin fest davon überzeugt, dass es dieses besondere Gewürz ist,
das, was man in keinem Supermarkt findet -

Mir ist übrigens aufgefallen, dass ich am besten bei mir zu Hause koche - da kann ich alle Zutaten haben bei Freunden, super Töpfe und Pfannen, aber es haut dann doch nicht so hin ...
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Bei Fremden kochen

Beitrag  Lobelie Di 14 Jan 2014, 21:20

wird immer ein Debakel - allein die Umstellung auf Elektroherd bringt einen ins Schleudern. Und es sind nie alle Zutaten da, man bringt ja nur die speziellen mit, der Rest sind basics, die man in jedem Haushalt als vorhanden voraussetzt. Pustekuchen!
Ich habe schon in Küchen gestanden, da gab es nicht einmal Zwiebeln! Ganz schlimm war es in der Küche meiner Eltern, in der die teuerste Uhr aller Zeiten stand, sagte mein Vater (der auch kurz vor seinem Tod seinen trockenen Humor nicht verloren hat). Das war die Uhr eines vor ca. 12 Jahren erworbenen, damals brandmodernen Induktionsherdes, der nicht nur aussah wie neu: meine Mutter, die kurz vor dieser Szene verstorben war, hatte ihn nie benutzt! In dieser Küche gab es gar nichts an basics. Papa war sehr glücklich, daß der Herd dann doch noch eingeweiht wurde, also keine gänzliche Fehlinvestition gewesen war.

Und ansonsten: nie wieder habe ich Pommes mit Mayo gegessen wie die, die Sonntags in der Schneider-Wibbel-Gasse Glanzpunkt des üblichen Rheinspaziergangs mit Papa gewesen war. Eine heiße spitze Pergamenttüte für drei Personen, mit ganz fleischigen Pommes und einer Mayonnaise, die es einfach nicht mehr gibt.
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Da kann ich auch noch was beitragen

Beitrag  stringa Di 14 Jan 2014, 22:05

Kartoffelklöße mit Speckstippe. Ich würde die Klöße zur Not noch hinkriegen, aber die Speckstippe - kann man vergessen. Es gehört eben der Speck dazu, der oben aus der Räucherkammer kam und die Milch, die frisch von der Kuh zusammen mit Mehl und Zwiebeln diese Stippe ausmachte.

Es gehörte der Duft nach sommerlicher Landwirtschaft dazu, Kuhstall, Schweinestall, Heuduft, auch die verschwitzten Jacken, die immer an der Küchentür hingen, eine offene Haustür, durch die der trauliche Geruch des Misthaufens kam sowie die Abgase der wenigen Trecker, die es gab und die so schwer anzulassen waren, daß man sie auch mal ein paar Stunden so vor sich hin rattern ließ.

Und es gehörten auch die Geräusche dazu, die Geräusche von echter Landarbeit, überall offene Türen, Axtschläge, Kinderstimmen, Hühnergackern, bellende Hunde, fahrende Heuwender und jedesmal, wenn ein Auto vorbeikam, lief alles vor die Tür, um zu sehen, wer oder was es war.

Und über allem dieser Erdgeruch, im Sommer bei Hitze staubig, teilweise süsslich, und wenn es dann geregnet hat, würzig, alle Pflanzen dufteten, gut, auch ein bißchen Nasser-Hund-Geruch war dabei - also so einen Geruch werde ich leider nie mehr riechen können.

Und noch eine Spezialität meiner Oma werd ich nicht mehr zu schmecken kriegen, frische selbstgemachte Butter, sogar der Ziegenbutter trauere ich nach, obwohl die schon gewöhnungsbedürftig war.
Und diese Butter dann so richtig dick auf eine Brotscheibe geschmiert, die etwa doppelt so groß war, wie die heutigen - ach ja  Sad 

War schon schön, damals !  Very Happy 
(Und an die negativen Seiten des damaligen Landlebens wollen wir jetzt überhaupt und gaaaar nicht denken)
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Das beste Essen ...

Beitrag  fab Jack Di 14 Jan 2014, 23:28

... das war gar nicht bei Haeberlin, nicht bei Lipp und auch nicht bei Meunot.

Das beste Essen war in Griechenland.

Ich war mit griechischen Freunden auf dem Pelepones, es war heiß, es war Sommer, es war Strand. Bis Nikos auffiel, dass das Dorf aus dem sein Vater stammt ganz in der Nähe ist, keine 40 Kilometer. Fein, dachten wir, das wird ein schöner Tagesausflug in die Berge, mal was anderes als Salzwasser. Wir waren mit einem tiefer gelegten Alfa Romeo unterwegs, so ein weißer Coupé. Irgendwann fanden wir auch das Straßenschild, das uns in Nikos Dorf bringen sollte. Die Berge rauf.

In den Bergen gibt es eigentlich gar keine Strassen - und im Nachhinein würde ich es nicht einmal als einen Weg bezeichnen. Den ganzen Nachmittag brauchten wir für 20 Kilometer, im ersten Gang hinauf, immer wieder anhalten um Geröll aus dem Weg zu räumen, nicht wissend ob das Dorf überhaupt noch existiert oder bewohnt ist.  Verschwitzt und verstaubt kamen wir am späten Nachmittag an. Und Hurra! Das Dorf war noch bewohnt - allerdings nur im Sommer, die Dorfgemeinschaft bestand nur aus Rentnern, ehemaligen Dorfbewohnern die dort ihre "Sommerresidenz" hatten. Kein fließend Wasser in den Häusern, nur ein Dorfbrunnen - und als Klo gab es lediglich einen Donnerbalken - zum Glück mit einer kleinen Hütte drum rum. Aber das werde ich nie vergessen: ging man auf den Abort sah man in circa 500 Meter Tiefe.

An eine Rückfahrt in der Nacht mit dem empfindlichen Fahrzeug war nicht zu denken - wir hatten nicht einmal eine Zahnbürste dabei - aber Nikos fand einen entfernten Onkel. Der - zum Glück - feierte die Ankunft des Sohnes des Cousins zweiten oder dritten Grades wie einst die Groupies die Beatles in Liverpool.

Er zeigte uns das Haus von Nikos Familie - ein paar Steine um eine riesige Grube drum herum - und wie das so ist mit Erinnerungen, Nikos sah das ganze Haus vor sich, wie es damals war und drückte ein paar Tränchen raus. Wir waren alle sehr gerührt.

Es wurde Abend, wir sahen uns unsere "Zimmer" an - vier alte Matrazen auf dem Lehmfußboden - und der entfernte Onkel brachte uns zu Essen.

Ziegenfleisch und Oliven auf einem Wachspapier, als Besteck brachte er Zahnstocher. So saßen wir da in der Nacht, der Geruch der Berge, der untergegangen Sonne, der hitzige Staub und machten uns über das essen her. Es gibt kein Mahl das einen nachhaltigeren Eindruck bei mir hinterlassen hat als diese einfachste Köstlichkeit auf Papier.

Die Momente zählen eben mit.

Das schönste wäre es doch zu wissen, dass wir ebenfalls bei dem einen oder anderen kulinarische Spuren hinterlassen. Denn weder die Speckstippe noch das Ziegenfleisch kommen wieder.
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Die Situation und die Verklärung in der Erinnerung...

Beitrag  Oldoldman Mi 15 Jan 2014, 10:09

... machen da wohl das Geschmackserlebnis aus. Es geht einem ja auch mit Getränken, etwa Weinen, so. Im Urlaub an einem besonderen Ort genossen, wird der schlichte Landwein zum Hochgenuß. So beschließt man, ein paar Flaschen dieses Weines mitzunehmen und - ist Daheim etwas enttäuscht. Nicht, daß der Wein schlecht wäre, nein, aber... er schmeckt irgendwie nicht so gut, wie dort am Urlaubsort.

Was solche Erinnerungen betrifft, erlaube ich mir, mit Genehmigung des Autors aus einem (noch?) fragmentarischen Werk von Harry Wagenvoer zu zitieren:
Nun darf der geneigte Leser den Dorfkrug nicht mit einem durchschnittlichen Wirtshaus verwechseln. Es handelte sich mehr um eine kleine Bauernstelle. Man betrat durch die Eingangstür die Diele. Nach rechts zweigten die Stallungen ab und nach links ging es in die Gaststube. Letztere war ein größeres Wohnzimmer in dessen einer Ecke ein grob gezimmerter Tresen mit einem Zapfhahn stand.

Auf dem Tresen thronte eine Maschine, die ich mit wundervollsten Erinnerungen an die Kindheit verband. Im gläsernen oberen Teil befanden sich reichlich gesalzene Erdnüsse, während der grünliche untere Teil einen Mechanismus verbarg, den man durch den Einwurf eines Zehnpfennigstückes und durch Drehen eines Hebels in Bewegung setzen konnte. Alsbald, kurz vor Vollendung einer vollen Drehung, purzelte dann eine gewisse Menge der Erdnüsse in einen Ausgabeschacht und konnte durch Öffnen einer Klappe entnommen werden. Mein Vater pflegte sonntags in den Vormittagstunden in unseren Dorfkrug zu gehen, wohin er seinen Knaben mitnahm. Dort galt es (nach Begrüßung der Anwesenden und Bestellung eines Bieres) einen an der Wand hängenden grünen Kasten, der mit einer Vielzahl von Schlitzen und dazugehörigen Nummern versehen war, mit einigen Münzen oder Geldscheinen zu füttern. Dazu hob er mich hoch, drückte mir ein Geldstück in die Hand und wies mir jenen Schlitz, in den ich das Geld stecken sollte. Mit dem Gefühl, der Menschheit einen ungeheuer wichtigen Dienst erwiesen zu haben, kehrte ich auf dem Boden der Tatsachen, mithin des Wirtshauses zurück. Während sich mein Vater sodann seinem Biere widmete und mit den Anwesenden über Dinge plauderte, die ich nicht verstand, blickte ich sehnsüchtig auf diese wundervolle Maschine. Angesichts meines noch sehr jugendlichen Alters war sie für mich unerreichbar und ich mußte, um sie zu betrachten, den Kopf in den Nacken legen. Es war sicherlich wie mit den Besuchern eines alten, prachtvollen Domes:
Der Blick wandert vom Portal höher und höher bis hinauf zur Turmspitze, die sich in Schwindel erregende Höhen zu erstrecken scheint, und die bei dem Betrachter Ehrfurcht vor der Leistung der Bauleute jener Zeit erweckt. So jedenfalls erging es mir seinerzeit. Die sehnsuchtsvollen Blicke blieben nicht unbemerkt und so wurde ein Stuhl herangeschoben. Man hieß mich, darauf zu klettern und ich erhielt das begehrte Zehnpfennigstück, mit dem ich die Maschine füttern konnte. Anfangs bedurfte ich noch der Hilfe, weil jener Knauf, den ich hätte drehen sollen, so schwergängig war, daß es meiner kleinen Hand nicht gelingen mochte. Doch dann erhielt ich - sozusagen als Dank und Ausgleich für die Mühen - jene Handvoll Nüsse, die mir so behagte. Dieses Ritual vollzog sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, so Woche für Woche, bis das Schicksal mich nach einem anderen Ort verschlug.

Im Rücken des Wirtes befand sich ein Herd, auf dem ein Teekessel dampfte. Von Zeit zu Zeit schob der Wirt den Kessel beiseite, entfernte mit einem Haken einen der Ringe und legte einen Scheit Holz nach, denn es galt in dieser Gegend als unverzeihlich, den Rufer der Worte "Kino'n Grog!" mit der Begründung, man müsse erst Wasser aufsetzen, zu vertrösten.

Der Ausruf "Kino'n Grog!" wird alle diejenigen in ihrem Glauben bestärken, die den norddeutschen Menschen für mundfaul und abweisend halten. Doch das ist weit gefehlt. Es zeugt von geradezu überschäumender sprachlicher Phantasie, die Worte "Krieg ich noch mal ein…" zu jenem unvergleichlichen "Kino'n…" zu verschmelzen. Es gab nicht wenige unter den Dorfbewohnern, insbesondere solche, die als Weitgereiste schon mal in der nächstgelegenen Stadt Aufenthalt genommen hatten, die die Bezeichnung "Kino" für ein Lichtspieltheater darauf zurückführten, daß die Gebrüder Skladanowsky, auf der Rückkehr von einer Vorführung der Brüder Lumière in dieser Gegend ein paar Tage der Sommerfrische genossen hätten. Ich hegte von Anfang an gewisse Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Erzählung, konnte mich aber des Charmes des Ausrufes nicht entziehen, klang er, im Gegensatz zu dem gebellten "Wirtschaft! Noch'n Grog!" geradezu wie liebevoll-zärtliche Musik, schwang doch darin die ganze Erwartung jenes Getränkes, das mit seinem Duft nach Rum die Luft des Raumes schwängerte, wie auch der Respekt vor demjenigen, der es zubereitete, mit, ein Stück Poesie des Alltags.
Diese Schilderung mag als übertrieben empfunden werden, aber die Faszination des Erdnußautomaten, wie auch die des holzbefeuerten Herdes habe ich selbst erlebt. Ich war völlig beeindruckt, als ich vor noch nicht allzu langer Zeit einen Blick in die Küche eines gutgehenden Ausflugslokals werfen konnte und dabei feststellen mußte, daß dort auf einem solchen Herd gekocht wurde. Inzwischen, so wurde mir berichtet, ist die Küche (leider) den modernen Verhältnissen angepaßt worden.

Zu den situationsgebundenen Geschmackserlebnissen gehören bei mir auch die Miesmuscheln, die man selbst aus der Brandung gefischt und vom Tang, mit dem sie verbunden und so von der Brandung losgerissen worden waren, befreit auf einem heißen Stein am Rande eines Lagerfeuers am Strand im eigenen Saft gegart hatte. Der Feinschmecker rümpft sicher die Nase und zieht die Augenbraue hoch, beginnt von Weißwein-Gemüse-Sud zu schwärmen, aber das wird meinen, in der Erinnerung so empfundenen Geschmack nicht überbieten können...

Ich denke schon, daß wir bei Kindern und Enkeln ähnliche kulinarische Spuren hinterlassen. Sei es, daß wir selbst solche Köstlichkeiten zubereiten, sei es, daß wir solche Rituale pflegen, die mit Geschmackserlebnissen verbunden sind.

Es geht allerdings auch umgekehrt. Als Dreikäsehoch war ich mit meinen Eltern bei Bekannten zu Besuch. Nach dem Essen tranken die Erwachsenen noch einen Cognac (wirklich Cognac und nicht etwa einen Weinbrand!). Man vertiefte sich ins Gespräch und tauschte dabei die Plätze, so daß zumindest eines der Gläser unbeaufsichtigt herumstand. Ich, angezogen von dem Duft, langte mühsam nach dem Glas und nahm einen kräftigen Schluck. Das Geschrei, das dann folgte, kann man sich gut vorstellen: statt des erwarteten wunderbar süßlichen Obstsaftes hatte ich eine brennende Flüssigkeit im Mund. Der Eindruck war so nachhaltig, daß ich mich erst mit Anfang 20 vorsichtig dem Genuß von Cognac & Co wieder angenähert habe Laughing
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Stimmt,

Beitrag  Lobelie Mi 15 Jan 2014, 15:00

diesen Nußspender kenne ich auch noch. In der Gaststube eines Sportvereins - es gab ihn mit zwei Inhalten, einmal mit gesalzenen Erdnüssen, einmal mit gebrannten Mandeln. Und das beste an diesen eher raren Ausflügen war das Glas Frucade, ein Hochgenuß, weil es zu Hause keine Limo (und Cola schon gar nicht) gab. Daher ist es natürlich die beste Limo aller Zeiten. Ich habe gerade gegoogelt: es gibt sie heute noch... Das wäre ja mal eine Gelegenheit, Erinnerungen zu überprüfen.  Very Happy 
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Re: Der Thresen dieser Welt - 2. Generation

Beitrag  Oldoldman Mi 15 Jan 2014, 16:51

Welch seltsame Übereinstimmung...

Lobelie schrieb: Und das beste an diesen eher raren Ausflügen war das Glas Frucade, ein Hochgenuß, weil es zu Hause keine Limo (und Cola schon gar nicht) gab. Daher ist es natürlich die beste Limo aller Zeiten.
Stimmt auffallend. Die Begründung lautete stets, das gäbe Läuse im Bauch. Das heimische Angebot beschränkte sich auf Fruchtsäfte aus eigener Herstellung bzw. Apfelsaft aus der nahen Mosterei, natürlich Leitungswasser, das in unserer Gegend nahezu Mineralwasserqualität besitzt und ungechlort ist, und wie selbstverständlich Milch, die, zumindest in den Anfangsjahren, noch "lose" verkauft wurde (wie auch zum Beispiel die Butter).

Allerdings war diese Erziehung löcherig :DDenn die Nachbarschaft war voll von etwa gleichaltrigen Kindern, deren Eltern weniger strenge Vorstellungen hatten, und so büxte "Youngyoungman" eben nach dorthin aus, um an der Vielfalt der Welt der Limonaden und Süßigkeiten teilzuhaben...

Mit dem Fernsehkonsum sah es dann ganz ähnlich aus. Der Schulfunk im Radio (einschließlich Sendepausenzeichen und DRK-Suchdienst) waren als Bildungsprogramm gestattet, während der (erst 1966 oder 67 angeschaffte) Fernseher tabu war. Machte aber nichts, es gab ja die Nachbarschaft Laughing

Diese Erfahrungen haben mich zu einem liberalen Umgang mit diesen Dingen bei meinen Kindern veranlaßt. Maßlosigkeit und schädliche Auswirkungen habe ich deswegen nicht beobachten können Wink

Tja, und was bei Dir, Lobelie, die Frucade ist, war bei mir:

Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 A008273a_small
Quelle: Elke Rehder Antiquariat, http://www.elke-rehder.de/images/Antiquariat/A008273a_small.jpg

Allerdings war zu meiner Zeit der Flaschenaufkleber schon etwas moderner - aber immer noch mit dem Eselkarren voller Zitronen :DUnd dazu gab es dann gern "Russisch Brot"...
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Hi, ihr Lieben,

Beitrag  stringa Mi 15 Jan 2014, 23:30

ich komme grade von der Mädchensitzung (für Nichtrheinische: das ist eine Karnevalssitzung nur für Frauen mit entsprechendem Programm). Bin noch relativ aufgedreht und wo's grad immer noch um Essen und Trinken geht, möchte ich die große philosophische Frage aufwerfen: Warum bringt man es fertig, zu Volksfesten die entsetzlichsten Dinge zu essen und vor allem zu trinken, die man andernfalls mit Abscheu von sich weisen würde ?

Ich habe heute eine kalte Bockwurst gegessen sowie zwei Gurkenscheibchen und eine Tomatenscheibe, die zusammen mit dem Brot auch schon bessere Tage gesehen haben.
Getrunken habe ich 3 Glas Wein, den ich unter normalen Umständen noch nicht mal zum Kochen verwenden würde.

Trotzdem fühl ich mich wohl (und leicht angetrunken), auch wenn ich meine normalen Standards, was Essen und Trinken betrifft, völlig außer Acht gelassen habe. Sehr seltsam, das  drunken 

Auch bei Jahrmärkten kann man so etwas beobachten. Da essen die Leute Bratwurst, die praktisch wiehert, sie trinken Bier aus Gläsern, an denen noch der Lippenstift des Vorgängers klebt, sie essen Zuckerwatte, diese komischen kandierten Äpfel, und sogar NAPPO!

Kennt ihr noch Nappo, dieses zähe Zeugs, das einem heutzutage das Gebiss aus dem Mund zerren würde, wenn man es probierte? Hat aber eine eigene Faszination, dieses Zuckerwerk, und man findet es auch nur auf Jahrmärkten. Oder dieses süße Zeug, das immer zwischen Waffeln liegt und "Speck" heißt, so eine Art Schaummasse, aber klebrig.

Oder die Lebkuchen, die es in Pflastersteinform auch nur auf Rummelplätzen gibt, obwohl die in in den letzten Jahren immer seltener zu finden sind.

Also, um den Bogen zu den vorherigen Posts hinzubiegen, wer Nostalgie sucht, sollte Jahrmärkte besuchen, dort findet man immer noch die Genüsse seiner Kindheit (oder Mädchensitzungen, die Bockwurst hat's bestimmt schon vor 30 Jahren bei der Sitzung gegeben, (wenn's nicht sogar dieselbe ist)  Very Happy )
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Der Thresen dieser Welt - 2. Generation - Seite 36 Empty Liebe Stringa,

Beitrag  Lobelie Mi 15 Jan 2014, 23:53

das süße Schaumzeug heißt "Mäusespeck" und war ein seltener Hit meiner Kindheit (oft in Form von Puppenreihen), und obwohl ich ja der Typ für Herzhaftes bin (lieber ein Backfisch auf der Kirmes als Zuckerwatte, obwohl ich die schon wegen des taktilen Wunders IMMER auch gegessen habe - man befördert ein riesiges Stück davon in den Mund, wo es zu einem Nichts zusammenschmilzt -), so würde ich mich doch freuen, jene köstlichen Süßigkeiten noch einmal zu finden, die es einfach nicht mehr zu geben scheint. Ich glaube, daß sie Eis-Konfekt hießen, in kleine gerippte Stanniol-Umhüllungen verpackt, eiskaltes Nougat aus dem Kühlschrank.

Genuß hat natürlich auch mit Verbotenem, Ungesundem zu tun. Der öde Rest nennt sich Ernährung.  Very Happy  Und der noch ödere gesunde Ernährung. Ganz am Ende der Genußskala steht die moralisch-achtsame Ernährung, deren Propagandisten stets beteuern müssen, nicht freudlos zu sein - allein, sie wirken nicht überzeugend, sondern nur evangelisch.

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